Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Wispern der Angst: Thriller (German Edition)

Das Wispern der Angst: Thriller (German Edition)

Titel: Das Wispern der Angst: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Frei
Vom Netzwerk:
herunter. Ohne Widerstand ließ sich die Tür nach draußen öffnen.
    Nicholas legte ihr die Hand auf die Schulter. »Lass mich zuerst«, flüsterte er, schob sie hinter sich und streckte vorsichtig den Kopf aus der Tür. »Niemand zu sehen. Kommt!« Hintereinander liefen die fünf leise den Flur hinunter, von dem rechts und links Türen abgingen. Von irgendwoher drang leises Stimmengewirr. Schließlich standen sie vor einer Metalltür, die mit einem schweren Querriegel gesichert war.
    »Geht die nach draußen?«, fragte Kim hoffnungsvoll. Ihr Gesicht hatte wieder Farbe bekommen.
    »Das ist eine Brandschutztür«, erklärte George. »Wenn ich mich nicht irre, geht die auf die Straße hinaus. Ich versuch’s mal.«
    »Stopp!«, zischte Jenna. »Warte!« Sie schloss die Augen und konzentrierte sich. »Da draußen ist jemand«, flüsterte sie. »Sie warten auf uns. Ich kann sie spüren. Wenn ich die Augen schließe, sehe ich sie förmlich«, erklärte sie verlegen und öffnete die Augen wieder. »Sie stehen keine drei Meter von uns entfernt. Nur weil die Tür aus Metall ist, haben sie uns bisher nicht gehört.«
    Nicholas wandte sich um. »Kim? Spürst du sie auch?«
    Kim blickte ratlos drein. »Nein, aber wenn Jenna sagt, dass sie da sind …«
    George nickte. »Ich schätze, Jenna hat recht. Wenn mich nicht alles täuscht, sind das Handlanger des Konsortiums. Sie werden euch zwar lebend in die Hände bekommen wollen – aber es ist ihnen sicher egal, wer noch dabei draufgeht. Ich glaube, sie warten draußen auf uns, weil sie unsere Spur im Gebäude verloren haben. Und eines ist sicher: Die werden nicht mit uns reden wollen …«
    »Gibt es einen Hinterausgang?«, erkundigte sich Lagardère. Er wirkte immer noch ruhig und gefasst. Nur manchmal ging sein Blick nach innen, als würde er auf etwas lauschen, das nur er hören konnte.
    George zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung, ich nehme an, dass es einen Hinterhof gibt. Vielleicht suchen wir den und schauen, ob wir Tommy, meinen Fahrer, erreichen können. Der soll uns dann irgendwo in der Nähe des Clubs aufsammeln.«
    »Das klingt nach einem guten Plan«, lobte Nicholas, und er klang ausnahmsweise nicht sarkastisch. Er wandte sich um und lief leise den Flur entlang. Plötzlich stutzte er, blieb stehen und zog vorsichtig eine Tür auf. »Die Küche«, erklärte er flüsternd und winkte den anderen, ihm zu folgen. »Von dort aus muss es einen Ausgang geben. Zumindest zu den Mülltonnen.«
    Die drei Köche des Traveller Clubs warfen der bunten Gesellschaft, die da durch ihre Küche stürmte, irritierte Blicke zu. Doch keiner machte Anstalten, sie aufzuhalten.
    Lagardère, der sich fasziniert umblickte, tippte im Vorbeigehen einem der Köche auf die Schulter. »Excusez-moi«, sagte er höflich, »darf ich?«
    Der Koch, der sich plötzlich einem Mann in seltsamer Kleidung, mit einem Florett in der Hand, gegenübersah, nickte und wich erschrocken einen Schritt zurück.
    Daraufhin griff sich Lagardère ein Blätterteighörnchen von einem Blech, das der Koch gerade aus dem Ofen genommen hatte. »Erinnert entfernt an Croissants«, bemerkte er kauend, »aber es fehlt ganz eindeutig Butter.« Damit lief er den anderen hinterher.
    Der Koch starrte ihm mit offenem Mund nach.
    »Da!«, rief Jenna halblaut. Sie war vor einer Tür angelangt, die ins Freie führte. Wie erwartet, in einen Hinterhof mit mehreren Mülltonnen, einer Holzbank und einigen vollen Aschenbechern. Die Nacht war hereingebrochen, und die Raucherbank leer. Wolkenfetzen zogen wie Wattebäusche, vom Wind getrieben, und die Stadt erhellte den Himmel von unten in geisterhafter Weise, wie es nur Großstädte können.
    Jenna sah sich rasch um. Der Hinterhof hatte einen Zugang zur Straße, das Tor war allerdings verschlossen. »Wir sollten von einem der nächsten Höfe aus versuchen, auf die Straße zu kommen. Die Killer stehen hier direkt davor«, flüsterte sie.
    Kim zeigte auf die Mülltonne. »Da rauf und über diese Mauer«, schlug sie vor und zog sich als Erste hoch.
    Keine zwei Minuten später stand die Gruppe im nächsten Hof. »Noch einen weiter«, entschied Lagardère und kletterte mithilfe einer weiteren Mülltonne ohne erkennbare Mühe auf die Mauer. Auf der anderen Seite spähte er vorsichtig nach unten. »Hier gibt es ein offenes Tor«, raunte er, und Nicholas’ Augen leuchteten auf: »Dann los.«
    Als alle fünf im nächsten Hof standen, hielt George sie zurück. »Wartet! Jenna, können wir dort

Weitere Kostenlose Bücher