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Das Wispern der Angst: Thriller (German Edition)

Das Wispern der Angst: Thriller (German Edition)

Titel: Das Wispern der Angst: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Frei
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hinaus?«
    Jenna sah ihn erst überrascht an, dann schloss sie die Augen und versuchte zu erspüren, was sich hinter der Mauer verbarg. »Da ist niemand«, sagte sie erleichtert.
    »Dann los!«, flüsterte George. »Wir sind nicht mehr an der Pall Mall, sondern eine Querstraße dahinter und damit weit weg von den Typen. Aber wir sollten trotzdem vorsichtig sein.« Er holte sein Handy aus der Tasche, wählte und sagte dann leise: »Tommy? Folgendes: Wissen Sie, wo Pent House ist? War ten Sie dort auf mich, lassen Sie den Motor laufen. Ich bringe ein paar Freunde mit. Und wenn wir drin sind, geben Sie Gas. Alles klar?« George wartete die Antwort nicht ab, legte auf und behielt die Fahrbahn im Auge. Einige Minuten später fuhr ein dunkelgrünes Auto langsam die Straße hinunter.
    »Jetzt!«, flüsterte George, sah sich ein letztes Mal um und sprintete los. Gemeinsam mit Nicholas riss er die Türen des geräumigen Rovers auf, schob die zwei Frauen und Lagardère hinein, dann stiegen die beiden Männer ebenfalls zu.
    Niemand hielt sie auf, keine Schreie ertönten, keine Schüsse fielen.
    Diese Runde ging an sie.
    Jenna ließ sich aufatmend neben Kim in die Polster sinken und ergriff die Hand ihrer Tochter. »Alles okay mit dir, Süße?«
    Kim nickte. »Zwischendurch in diesem Geheimgang hatte ich Panik. Jetzt geht’s wieder. Aber ich habe immer noch das Gefühl, wir sind im falschen Film.«
    »Film?«, erkundigte sich Lagardère verwirrt, der neben Jenna auf der Rückbank saß und nun mit kaum verhohlener Verwunderung um sich sah. »Mon Dieu!«, entfuhr es ihm, als Tommy Gas gab und elegant beschleunigte.
    »Ich erkläre Ihnen das ein anderes Mal, das dauert jetzt zu lange«, winkte Kim ab und lächelte. »Ich wollte sagen, das hier kommt mir alles sehr unwirklich vor.«
    Der Franzose nickte. »Das kann ich nachvollziehen, Mademoiselle. Ehrlich gesagt, hatte ich zwar gehofft, aus der Schattenwelt gerettet zu werden, aber ich hatte nicht damit gerechnet, gleich wieder hineinkatapultiert zu werden.«
    Jenna und Kim schauten Lagardère schuldbewusst an. »Es tut mir leid«, sagte Jenna. »Wir sind in diese Geschichte hier eher zufällig hineingeraten. Bitte glauben Sie uns, wir hatten keine Ahnung, was hier geschieht.«
    Lagardère betrachtete sie ernst. »Ich glaube Ihnen, Madame. Und seien Sie versichert – wo auch immer ich oder wir jetzt sind, ich bin Ihnen zutiefst dankbar. Sie haben mich gerettet. Alles Weitere wird sich ergeben, non?«
    »Dafür haben Sie die Geheimtür gefunden. Respekt«, warf Nicholas jetzt ein. »Ohne Sie wären wir jetzt tot oder ge fangen.«
    »Es scheint, als wäre die Welt nicht mehr dieselbe, die ich verlassen habe«, antwortete Lagardère und vollzog eine ausladende Handbewegung. »Aber mit geheimen Türen und Gängen kenne ich mich aus.«
    »Wo fahren wir hin?«, fragte Kim. »Wir haben doch unsere Sachen noch im Hotel!«
    »Zu meinem Haus in Cambridge, das ist zumindest kurz fristig sicherer als euer Hotel«, erklärte George bestimmt. »Aber davor holen wir noch euer Gepäck. Ihr seid im King George Hotel, oder? Tommy – kurzer Zwischenstopp am Earl’s Court. Und nachher überlegen wir uns, wie wir weiter vorgehen.« Er wies mit dem Kinn auf Lagardère und schüttelte nachdenklich den Kopf. »Jenna … du hast es wirklich geschafft, ist dir das klar? Eigentlich ihr beide, du und Kim. Wenn ihr Leute aus dem Jenseits zurückholen könnt – wisst ihr, was das für einen Aufruhr gibt, wenn das bekannt wird? Was glaubt ihr, was euer Können wert ist? Kein Wunder, dass irgendwelche zwielichtigen Gestalten hinter euch her sind.«
    Jenna starrte ihn zweifelnd an. »Ich weiß nicht, ob ich darauf stolz sein oder mich vor Angst erneut übergeben soll.« Sie legte ihren Arm um Kim, froh, deren Wärme zu spüren. Der Schock über die ungewöhnliche Flucht, die unheimlichen Verfolger und die Gefahr, in der sie schwebten, ließ erneut Übelkeit in ihr aufsteigen.
    »Sie haben noch jemand anderen aus der Schattenwelt befreit?«, fragte Lagardère überrascht, der mit einem nachdenklichen Gesichtsausdruck aus dem Fenster gesehen hatte.
    Kim wurde rot. »Ich glaube schon. Aber ich habe ihn nie gesehen, nur gespürt, und trotzdem hat er mir grässliche Angst eingejagt.« Sie schauderte. »Er hatte etwas Böses an sich.«
    Jenna dachte an die imposante Gestalt mit dem dunkelroten Mantel, erinnerte sich an die grässliche Knochenhand und den Modergeruch in ihren Träumen. »Der Mann ist das

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