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Das Wispern der Angst: Thriller (German Edition)

Das Wispern der Angst: Thriller (German Edition)

Titel: Das Wispern der Angst: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Frei
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naturellement«, gab Lagardère zurück. »Sie beide haben das Tor geöffnet. War Ihnen das nicht klar?«
    Jenna sah aus, als hätte man sie mit eiskaltem Wasser übergossen. »Äh …«, setzte sie an. »Ich habe es vielleicht gedacht, aber es so zu hören – lieber Himmel …«
    Kim starrte ihre Mutter mit großen Augen an. »Ich weiß nicht genau, ob ich das cool finde oder noch mehr Angst kriegen soll.« Um ihre Verlegenheit zu überspielen, klappte sie den Laptop auf und beugte sich unter den Tisch, um eine Steckdose zu finden. »Wir müssen echt noch jemand von diesem Zirkel finden, den wir fragen können!«
    Vier Augenpaare starrten sie verblüfft an.
    Kim wurde rot und richtete sich wieder auf. »Schaut mal, das klingt doch ganz logisch, wenn wir davon ausgehen, dass der alte Covington diesen Brief ernst gemeint hat und auch noch von dem Zirkel wusste. Der Empfänger des Briefes soll der Hüterin helfen. Das sind in diesem Fall Jenna – und ich. Er soll sich vor dem Jäger hüten. Klar. Und er kann uns helfen, wenn er das Grab findet.«
    »Ich gebe es ungern zu, aber ich glaube, du hast recht, Süße.« Jenna stand auf, ging zu ihrer Tochter hinüber, die jetzt im Begriff war, den Laptop hochzufahren, und umarmte sie. »So, wie du es gerade formuliert hast, klingt es tatsächlich logisch.«
    »Danke, Mam.« Kim erwiderte die Umarmung. In diesem Moment fiel ihr Blick auf Lagardère. Der sah sie mit einem undurchdringlichen Gesichtsausdruck an. Kim erwiderte den Blick, bis er unvermittelt lächelte und fast unmerklich den Kopf schüttelte.
    »Also müssen wir das Grab finden«, sagte Nicholas. »Warte mal, George. Wir übersehen etwas. Wem wolltest du eine SMS schicken, als ich dich heute Mittag vor dem Club abgepasst habe?«
    George lächelte verlegen. »Die SMS war für meine Schwester.«
    Nicholas legte den Kopf schräg. »Himmel, George. Du ziehst deine Schwester da mit hinein?«
    »Delaney ist das, was mir von meiner Familie geblieben ist. Sie weiß von dem Brief. Aber sie glaubt nicht daran, dass er eine Botschaft enthält. Trotzdem, ich wollte sie warnen.«
    »Weißt du was, Kleiner? Das dolce far niente hat dir die letzten Jahre überhaupt nicht gutgetan.«
    »Jetzt hör schon auf, Nick. Ich sagte doch, ich wusste auch nicht, ob ich diesen Brief ernst nehmen sollte. Das war alles nur so ein Gefühl. Und du weißt so gut wie ich, dass mir harte Fakten lieber sind.«
    »Darf ich den Brief Ihres Vorfahren einmal sehen?«, unterbrach Lagardère.
    »Bitte.« George schob ihm das Blatt hinüber.
    Lagardère schaute mit gerunzelter Stirn auf den Text. »Sind Ihnen die kleinen Buchstaben am unteren Rand aufgefallen, George?« Ganz klein geschrieben, sodass man sie fast nicht erkennen konnte, standen da vier Buchstabenreihen, die auf den ersten Blick überhaupt keinen Sinn ergaben:
    RNE BVMTK ZN FFK
    SZKULTIEB FFK TPT JKAUN
    FFK NVC DONU XTC
    WRIHQPKRVN XCMATT
    »Ja, natürlich. Aber ich kann damit nichts anfangen«, wandte George ein.
    »Das sieht aus wie ein Geheimcode, oder?«, sagte Kim, die aufstand und Lagardère neugierig über die Schulter sah. »Kann einer von euch das in eine verständliche Sprache übersetzen?«
    Keiner antwortete.
    Der junge Franzose drehte sich um und lächelte Kim plötzlich an. »Anscheinend ist mit den Jahrhunderten das Wissen um Verschlüsselungen verloren gegangen, ma chère . Schade. Zu meiner Zeit hätte das jeder am Hof entschlüsseln können. Nun ja, jeder, der lesen und schreiben konnte«, schränkte er ein.
    Nicholas nahm ihm den Brief aus der Hand und ließ seine Augen über die vier Zeilen gleiten. »Völlig richtig, ein Geheimcode«, sagte er anerkennend. »George, du glaubst doch nicht, dass der alte Covington etwas ohne Grund auf so einen Brief schreibt.« Er blickte seinen alten Freund an und schüttelte den Kopf. »Was ist in den letzten Jahren nur mit dir geschehen? Es gab eine Zeit, da konntest du keinem Abenteuer widerstehen, und heute? Jetzt versuchst du nicht mal, ein Rätsel zu lösen, das dir quasi mitten ins Gesicht springt?«
    »Du warst der Abenteurer, nicht ich«, entgegnete George leise. »Ich war stets nur die Feuerwehr.«
    »Mag sein. Aber das entschuldigt keine mangelnde Absiche rung. Du weißt von der Hüterin, du weißt von dem Zirkel, du weißt von dem Konsortium, du musst davon ausgehen, dass die über Leichen gehen … Wirklich, George, das ist nicht nur gedankenlos, das ist geradezu fahrlässig, vor allem, wenn auch noch deine Schwester

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