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Das Wispern der Angst: Thriller (German Edition)

Das Wispern der Angst: Thriller (German Edition)

Titel: Das Wispern der Angst: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Frei
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mit im Spiel ist. Das konnten wir uns nie leisten, und wir können es heute noch immer nicht. Doch zurück zu unserem Rätsel – sind Sie in der Lage, das zu entschlüsseln, Antoine?«
    Lagardère, dem man ein leichtes Befremden ob der plötz lichen formlosen Anrede ansah, schaute den hoch gewachsenen Engländer nachdenklich an. »Ich kann es versuchen. Dazu brau chen wir allerdings das Codewort, mit dem der Text verschlüsselt wurde.«
    Jenna ging zu einem der raumhohen Fenster, lehnte sich mit der Stirn dagegen und spähte hinaus. Sie konnte die Mauer nicht erkennen, die das Anwesen umgab, dazu war es zu dunkel. Regentropfen rannen an den Glasscheiben herab und mal ten geheimnisvolle Muster. Sie spürte die Gegenwart ihrer Freunde, die Anwesenheit ihrer Tochter hinter sich und dachte, dass sie sich trotz der neuen, beängstigenden Erkenntnisse sicherer fühlen müsste als die letzten Tage zuvor. Doch genau diese Sicherheit wollte sich nicht einstellen. Ganz im Gegenteil: Die Übelkeit der letzten Tage stieg wieder in ihr hoch. Seit sie aus dem Club entflohen waren, sah Jenna immer wieder die gleiche Szene vor sich: Wie der widerliche, klebrige Nebel um Kim herum hochstieg und sie einhüllte, sie verschlang – und sie nichts tun konnte. Jenna legte beide Hände auf die Scheibe, um zu sich zu kommen und etwas Ruhe zu finden. Doch sie zitterte am ganzen Körper.
    Was sollte sie tun, wenn noch mehr Schatten von ihr verlangten, wieder geholt zu werden? Was würde Kim tun? Jenna schloss die Augen, atmete einmal durch und öffnete sie wieder. An den Rändern ihres Blickfelds flackerte es.
    Kim, die sich umgewandt hatte, sah Jenna am Fenster stehen, die Hände an die Glasscheibe gepresst. »Was ist los, Mam?«, fragte sie beunruhigt.
    Jenna drehte sich nicht um. Sie schluckte und starrte weiter nach draußen. »Gar nichts«, wich sie aus.
    Kim spürte, dass ihre Mutter log, nahm die Angst wahr, die Jenna umgab. Sie stand auf und stellte sich neben Jenna, griff nach ihrer Hand. »Was ist?«, flüsterte sie.
    »Später«, wehrte Jenna leise ab und wies auf die drei Männer, die sich mittlerweile um den Tisch herumgruppiert hatten und gemeinsam versuchten, der Entschlüsselung auf die Spur zu kommen.
    »Es wäre einfacher, wenn wir noch mehr verschlüsselte Wörter hätten«, murmelte Nicholas frustriert. »Dieser Satz kann ja alles bedeuten, von einem Rezept bis zu einer Waffe.«
    Lagardère konzentrierte sich erneut auf Covingtons Brief, als würden die Buchstaben ihm jetzt mehr sagen können als noch vor drei Minuten. Plötzlich begann er zu lachen. »Die Lösung liegt direkt vor uns, meine Herren. Der ehrenwerte Lord Covington sagt es uns doch: Sein Grab ist der Schlüssel.«
    Nicholas und George sahen ihn entgeistert an. »Ja, natürlich«, rief George aus. »Meine Güte, offensichtlicher kann man es gar nicht machen.«
    »Das Grab ist der Schlüssel«, wiederholte Lagardère nachdenklich. »Wo ist das Grab Ihres Vorfahren, George?«
    »Ich würde sagen, er ist hier in unserer Familiengruft begraben. Aber ich weiß aus alten Aufzeichnungen, dass der alte Lord vor allem gegen Ende seines Lebens sehr an Afrika interessiert war. Es grenzte schon an Fanatismus, habe ich mir sagen lassen. Also, wer weiß …?«Eine Weile herrschte Stille.
    »Arbeiten wir mit dem, was wir haben«, schlug Lagardère schließlich vor. »Wir versuchen es mit einer einfachen Ver schlüsselung. Als Schlüsselwort nehmen wir mygrave . Wir wer den sehen, wohin uns das führt.« Damit griff er nach Papier und Stift und begann zu schreiben.
    Kim löste sich von Jenna, die aufgehört hatte zu zittern, und setzte sich wieder an den Computer. »Vielleicht kann ich dabei helfen«, bot sie an und begann zu tippen. Eine halbe Minute später wies sie triumphierend auf den Bildschirm. »Bitte sehr«, sagte sie. »Das schien damals eine gebräuchliche Verschlüsslung gewesen zu sein.« Auf dem Screen erschien ein großes Quadrat, angefüllt mit Buchstaben. »Damit sollte es leichter gehen.«
    »Wie kommst du denn darauf?« Nicholas klang beeindruckt.
    »Wikipedia macht’s möglich.« Kim grinste. »Nur ohne Codewort ist auch der Rechner hilflos.«
    Lagardère schaute auf den Bildschirm, und seine Augen wei teten sich vor Verblüffung. »Grandios, Mademoiselle Kim«, gab er zu. »Das macht es in der Tat wesentlich einfacher.«
    Sein Blick huschte zwischen Bildschirm und Papier hin und her, er schrieb Buchstaben untereinander und nach einiger Zeit sagte er

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