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Das Wispern der Angst: Thriller (German Edition)

Das Wispern der Angst: Thriller (German Edition)

Titel: Das Wispern der Angst: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Frei
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doch Nicholas presste seinen linken Unterarm quer über Georges Kehle und hielt ihn eisern fest.
    »Den Griff konntest du immer besser als ich«, keuchte George, während seine Augen in Nicholas’ Gesicht nach dem Grund für den Angriff suchten. »Was soll das? Lass mich sofort los, Nick, sonst bereust du es.«
    Nicholas gab keinen Zentimeter nach und verstärkte den Druck. Georges Atem kam pfeifend aus dessen Kehle, aber das beeindruckte den ehemaligen Agenten nicht.
    »Was weißt du, George?«, zischte er ungeduldig. »Und du erzählst mir besser rasch die Wahrheit, sonst kenne ich noch ein paar Plätze, an denen wir uns ungestört und lange unterhalten können.« Er riss ihm das Handy aus der Hand und blickte auf die Nachricht, die George verfasst, aber noch nicht gesendet hatte: »Es geht los. Sie sind hier! Was tun?«
    »Tja, was tun?«, echote Nicholas ein wenig spöttisch. »Hattest du sonst nicht immer eine Lösung griffbereit, ein verstecktes Ass im Ärmel?«
    George röchelte, schwieg aber standhaft.
    Nicholas verstärkte den Druck gnadenlos. »George, für wen ist diese Nachricht?«
    Das Gesicht Georges begann, tiefrot zu werden. Zwei Jugendliche gingen vorbei, stießen sich an und blieben neugierig stehen. »Geht lieber weiter, das ist eine Privatvorstellung«, sagte Nicholas, und die Teenager liefen mit gesenkten Köpfen davon.
    »Zurück zu uns beiden«, brummte Nicholas. »Für wen?«
    Er lockerte den Griff ein wenig, und George holte rasselnd Luft. »Vergiss es! Hast du eine Ahnung, in was du dich gerade hineinreitest? Das hier ist eine Nummer zu groß für dich.«
    »Überlass das lieber mir und spiel nicht den besorgten Samariter«, gab Nicholas ungerührt zurück, »außerdem stecke ich schon mittendrin.«
    Ohne Vorwarnung ließ George sich fallen, boxte gleichzeitig Nicholas in den Bauch und befreite sich so aus der Umklammerung. Dann setzte er blitzschnell nach, stieß sich von der Hauswand ab und atmete durch. Einen Moment später standen sich beide Männer schwer atmend gegenüber. Nicholas hielt sich mit schmerzverzerrtem Gesicht den Unterleib.
    »Du bist langsam geworden, alter Mann«, stellte George fest und massierte seinen Hals. »Besser, du befolgst meinen Rat. Halte dich da raus und was immer du glaubst tun zu müssen, tu es nicht. Lass meinen Vorfahren in Frieden ruhen, der kann dir nicht mehr helfen, selbst wenn er es wollte.«
    »Selber alter Mann«, erwiderte Nicholas bitter. »Aber danke für den Hinweis: Ich war mir zuerst nicht sicher, ob ich auf der richtigen Spur bin. Jetzt bin ich überzeugt.«
    George funkelte seinen alten Partner an, zog mit ungeduldigen Bewegungen seinen Mantel an, zuckte dann mit den Schultern und wandte sich zum Gehen. Unvermittelt drehte er sich jedoch nach ein paar Schritten wieder um, fixierte Nicholas und schob ungeduldig einen Fußgänger beiseite, der sich zwischen sie schieben wollte. »Auf welcher Seite stehst du?«, fragte er scharf.
    »Was meinst du damit?«, gab Nicholas verständnislos zurück.
    »Eine Kundin? Der alte Covington? Ausgerechnet jetzt? Dass ich nicht lache. Also, auf welcher Seite stehst du?« George kam langsam auf seinen Freund zu und zog sich die Handschuhe an.
    »Ich weiß nicht, wovon du redest«, zischte Nicholas. »Welche Seite, verdammt noch mal? Ich will einfach nur überleben, und ich möchte, dass meine Frau und meine Freunde ebenfalls nicht ins Gras beißen. Reicht dir das?«
    George sah ihn verwirrt an. »Vielleicht sagst du mir jetzt endlich, was für eine Art Recherche du eigentlich betreibst? Wir waren einmal Freunde, Nick. Wir haben uns vertraut, darf ich dich daran erinnern?«
    Statt einer Antwort zog Nicholas sein neues Handy aus der Hosentasche, klickte wortlos auf das erste Video im Ordner und drückte das Telefon George in die Hand. »Das ist meine Frau«, erklärte er heiser. Eine Minute später startete er das zweite Video, ohne auf Georges Reaktion zu warten. »Das war mein Auto.«
    George sah die Aufzeichnungen an und reichte ihm dann mit betroffenem Gesichtsausdruck das Handy zurück. »Sind die echt?«
    »Nein, Hollywood lässt grüßen, du Blödmann.« Nicholas schnaubte. »Was denkst du denn? Ich war beide Male dabei.«
    »Und wie kommst du dabei auf den alten Covington?«, wollte George wissen.
    »Das ist eine lange Geschichte …«, begann Nicholas und wirkte zum ersten Mal etwas hilflos.
    »Dann fang besser gleich an.« George blieb mit verschränkten Armen vor ihm stehen.
    »In Ordnung«, gab

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