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Das Wispern der Angst: Thriller (German Edition)

Das Wispern der Angst: Thriller (German Edition)

Titel: Das Wispern der Angst: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Frei
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Kopfende des Bettes zeigten die schon vertrauten Kurven an, piepsten leise und unregelmäßig.
    Nicholas betrat das Zimmer und stand mit wenigen Schritten neben dem Krankenbett. »Und? Wie geht’s ihr?«
    Jenna richtete sich auf. Sie hob die Schultern und sah Nicholas an. Ihre Augen waren voller Tränen. »Sie schläft«, gab sie dann leise zurück und wischte sich mit dem Handrücken das Gesicht trocken. »Ich habe ihr gesagt, sie muss aufwachen. Es gibt für sie noch so viel zu tun. Aber noch hört sie uns nicht.«
    Nicholas umarmte sie kurz, aber fest. »Danke, Jenna«, sagte er und beugte sich dann zu seiner Frau, strich Anne sanft über die Hand und hob sie kurz an seine Wange. Dann drehte er sich um und zog Jenna in eine Ecke des Zimmers. »Wollte jemand etwas von dir?«, fragte er, »hast du etwas Auffälliges bemerkt?«
    »Nein, hier war alles ruhig«, berichtete Jenna leise. »Nur Annes Eltern haben vorbeigeschaut, sie kommen am Abend wieder. Mach dir keine Sorgen, hier kommt keiner rein.«
    In diesem Moment blickte sie auf und entdeckte einen hoch gewachsenen Mann an der Tür. Erschrocken krallte sie sich an Nicholas’ Arm fest. »Wer ist das denn?«
    »Darf ich vorstellen: Lord George Covington der Siebte«, stellte Nicholas seinen Freund vor, der langsam das Zimmer betrat.
    George blickte sich um, sah das Krankenbett und die noch immer in ihre Musik vertiefte Kim, taxierte Jenna mit unverhohlener Bewunderung und trat zu ihr. Mit einer eleganten Handbewegung zog er ihre Finger kurz an seine Lippen: »It’s a real pleasure to meet you«, meinte er und lächelte kurz. Da sah auch Kim auf, nahm die Kopfhörer aus den Ohren und erhob sich. George begrüßte sie ebenso charmant.
    »Du hast ihn also gefunden!«, meinte Kim zu Nicholas und betrachtete George Covington wie ein seltenes Insekt, über das sie nächste Woche in der Schule eine Arbeit schreiben müsste.
    »Ja, in der Tat«, nickte Nicholas, »aber es war ziemlich mühsam, ihn zum Mitkommen zu überreden.« Er warf George einen schiefen Blick zu.
    »Nick hat mir im Auto berichtet, was Sie in letzter Zeit erlebt haben«, sagte George und blickte etwas betroffen zu Anne. »Sie haben einiges durchgemacht.« Das Mitgefühl in seiner Stimme hielt sich allerdings in Grenzen.
    Jenna nickte langsam. »Die letzten Wochen waren nicht gerade erfreulich«, bestätigte sie. »Und dann noch der Anschlag auf Anne …«
    Es war eine mehr als seltsame Runde, die wenig später in Anne Wrights Krankenzimmer Kriegsrat hielt. Nicholas saß neben Anne auf dem Bett und hielt ihre Hand, Jenna hatte sich rittlings auf einen Stuhl gesetzt, George lehnte an der Wand, und Kim kauerte im Schneidersitz auf dem Boden und nippte an einer Cola.
    George konnte den Blick kaum von Jenna abwenden. Nicholas’ Freundin sah müde aus, mit dunklen Ringen unter den Augen, die langen dunklen Haare achtlos mit einem Gummi am Hinterkopf zusammengebunden. Doch das Leuchten … Es war das Leuchten in ihren Augen, das ihn vom ersten Moment an gefangennahm.
    Seltsam – er hätte nie gedacht, dass er eine von ihnen tatsächlich jemals finden würde. Andererseits, wer hätte damit rechnen können? Und wusste Jenna überhaupt, wer sie war?
    Jetzt musterte er die Anwesenden der Reihe nach, bevor er versuchte, etwas Klarheit in die ganze Geschichte zu bringen. »Warum genau interessiert Sie mein Vorfahr? Der alte Covington hat im Auftrag des British Museum diverse Expeditionen gefördert und finanziert, aber darüber ist schon hinlänglich berichtet worden. Sie finden das alles in den Archiven des Museums. Dazu brauchen Sie mich nicht.«
    Jenna blickte Nicholas an. »Du hast ihm doch erzählt, was uns passiert ist?«
    »Mhm«, machte Covington, »er hat es zumindest versucht.«
    »Kim und ich werden verfolgt«, begann Jenna. »Ich kann Ihnen noch nicht sagen, warum, aber ich glaube, dass Mary Kingsley der Schlüssel ist. Oder vielleicht ist sie einfach nur ein Teil dieses Puzzles, ich weiß es nicht. Ihr Vorfahr, Lord Covington, war Kingsleys Auftraggeber. Die Forscherin ist bei einer Expedition in Gabun verschwunden, und er … er hat wohl die Suche nach ihr organisiert … und … Ich weiß, dass sich das alles völlig verrückt anhört. Aber wenn ich jemanden finde, der ihre Geschichte kennt, vielleicht verstehen wir dann, worum es hier eigentlich geht …« In Jennas Zopf hatte sich eine Strähne gelöst, und sie strich sie sich mit einer ungeduldigen Geste hinters Ohr.
    George sah sie

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