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Das Wispern der Angst: Thriller (German Edition)

Das Wispern der Angst: Thriller (German Edition)

Titel: Das Wispern der Angst: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Frei
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ihn herum wurde der Nebel wieder dichter, die Schatten drängten sich zusammen, doch Antoine Lagardère nährte den Funken, der in ihm glomm.
    Er würde es schaffen. Die Leere konnte ihm nichts mehr anhaben.
    Es würde nicht mehr lange dauern.
    o
    Raffaele hatte sie in einen der Räume im ersten Stock des Porter’s komplimentiert und seinem Ruf alle Ehre gemacht. Nun saßen Jenna, Kim, Nicholas und George in großen Ledersesseln vor dem Kamin. Auf dem kleinen Tisch vor ihnen standen Tee und Sandwichs, und der Spiegel über dem Kamin reflektierte das Licht von gut einem halben Dutzend Kerzen, die in einem Leuchter auf einer Mahagoni-Anrichte brannten.
    George hatte am Boden eine große Nordafrika-Karte ausgebreitet, während Jenna in dem Buch aus Nicholas’ Bibliothek blätterte. Kim klappte einen kleinen Laptop auf, starrte einige Sekunden lang auf den Bildschirm und sagte dann zufrieden: »Okay. Wir sind online. Es kann losgehen.«
    »Ich fange wohl am besten an.« George lehnte sich vor, wies auf die Karte und stützte sich mit den Ellbogen auf seine Knie. »Das ist wirklich eine völlig verrückte Geschichte, und ich muss euch warnen, ich weiß auch nicht alles. Aber ich denke, ein paar Hinweise kann ich liefern.« Er holte tief Luft und sah die anderen der Reihe nach an. »Der alte Lord Covington war Teil eines Zirkels oder eines Geheimbundes. Diese Gemeinschaft trug keinen Namen, soweit ich weiß, aber sie existierte bereits seit Jahrhunderten, als mein Vorfahr eintrat.«
    »Noch so ein Club?«, warf Kim ironisch ein.
    »Nicht im gewöhnlichen Sinne«, widersprach George, »eher eine geheime Loge – wie die Freimaurer. Die Mitglieder waren überzeugt, dass es eine Welt nach dem Tod gab – aber noch vor dem himmlischen Jenseits, wenn man so will. Sie nannten sie die Schattenwelt. In dieser Welt kann eine Seele verharren, wenn der Mensch seine Mission zu Lebzeiten nicht vollendet hat.« Er schwieg einen Moment und schien nachzudenken.
    Nicholas runzelte ungläubig die Stirn. »Schattenwelt? Das klingt nach dem schlimmsten esoterischen Quatsch, den ich je gehört habe. Gleich gefolgt von gut aussehenden Vampiren, die unbedingt ihren Highschool-Abschluss machen wollen.«
    George zuckte mit den Schultern. »Ich kann euch nur erzählen, was ich weiß. Ob ihr es glaubt, liegt ganz bei euch.«
    »Weiter!«, drängte Jenna. »Was ist das für eine … Zwischenwelt?«
    »Nun, Covington und seine Mitstreiter nahmen weiter an, dass die Seelen im Schattenreich die Möglichkeit haben, zu den Lebenden zurückzukehren und gegebenenfalls ihre Mission zu beenden. Und – jetzt kommt es noch besser – er ging davon aus, dass es Menschen gibt, die in der Lage sind, die Grenzen zwischen diesen Welten aufzuheben und bestimmte Seelen zurückzuholen.«
    »Und was hatte der Zirkel dabei für eine Funktion?«, fragte Kim. »Haben die Tischchen gerückt und dabei seltsame Formeln gemurmelt?«
    »Nun, soweit ich weiß, war das Ziel des Bundes, einer be stimmten Person zu helfen. Es ging ihnen darum, diese Person, diese Hüterin des Tores, zu schützen oder sie davor zu bewahren, die Falschen zurückzuholen.«
    »Ach komm, George, das ist ja lächerlich!« Nicholas sprang auf, stellte sich neben den Kamin und starrte in die Flammen. »Wenn dir das jemand glaubt, bitte schön. Aber ehrlich, weißt du, wie du dich anhörst? Esoterische Loge? Schattenwelt? Der alte Covington und seine Freunde haben zu oft die Ginflasche kreisen lassen …«
    »Darf ich dich daran erinnern, dass ihr zu mir gekommen seid, mein Lieber? Ihr habt mich gefunden, nicht umgekehrt. Und wieso? Weil deine Freundin in einem Buch geblättert hat, das ihr vor die Füße gefallen ist.« George klang angespannt. »Denk doch mal darüber nach. Ein Zufall?«
    »Diese Streiterei bringt nichts«, fuhr Jenna dazwischen. »Ich weiß, wie das alles klingt«, wandte sie sich an Nicholas, der immer noch ins Feuer starrte. »Vor zwei Wochen noch hätte ich dir recht gegeben. Aber jetzt … Nick, ich habe es selbst erlebt. Ich habe die Schatten gesehen, erst gestern.« Sie nickte George zu. »Ich glaube Ihnen.«
    Stille dehnte sich aus.
    George sah Jenna prüfend an, verspürte plötzlich den Drang, ihre Hand zu nehmen, sie zu schützen vor dem, was kommen würde. Er erhob sich halb aus seinem Sessel, da ließ ihn eine leise Stimme innehalten.
    »Ich habe schon einen von ihnen geholt …« Kim war bleich wie die Wand, sie presste die Worte förmlich hervor, und ihre Blicke

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