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Das Wispern der Schatten - Roman

Das Wispern der Schatten - Roman

Titel: Das Wispern der Schatten - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam J Dalton
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flüsterte Ash.
    Thomas lächelte mit einem gewissen Stolz. » Ehrliche harte Arbeit– und natürlich die Hilfe meiner Nachbarn und des Zauberers. Aber ich brauche ein solches Haus, um meine gute Frau und unsere drei Mädchen im Zaum zu halten, denn wie ihr bald selbst feststellen werdet, sind sie wahre Naturgewalten. Was sagst du, Jillan? War das den Besuch wert?«
    Jillan wurde einer Antwort enthoben, weil ein Sturm aus aufgeregtem Geschrei über sie hereinbrach.
    » Papa! Papa!«
    » Papa ist wieder zu Hause!«
    » Und er hat Besuch mitgebracht, Mama!«
    » Hast du uns Bänder gekauft, Papa?«, rief die jüngste der Stimmen. » Du hast mir doch ein gelbes versprochen!«
    Thomas sah seine Begleiter reumütig an. » Mir wird ja nachgesagt, dass ich sie verwöhne, aber ich bin einfach machtlos gegen sie.« Dann sprang er vom Wagen und breitete die Arme aus, als drei Mädchen aus dem Haus hervorgestürmt kamen und sich alle zugleich auf ihn stürzten. Obwohl Thomas ein Hüne war, rissen sie ihn beinahe um. Unstete Augen warfen Blicke über die Schultern ihres Vaters und an ihm vorbei auf Jillan, Aspin und Ash.
    » Sieh dir den mal an, Betha! Er ist in deinem Alter.«
    » Nein, Ausa, er ist älter. Zu alt für mich. Igitt!«
    » Nein, doch nicht der. Der da!«
    » Oooh ja!«
    Nur die Jüngste bemerkte, dass ihrem Vater die Haare ausgefallen waren.
    » Mach dir keine Sorgen, das wächst schon nach, sobald Bion einen magischen Kuhfladen gefunden hat, der groß genug ist, meinen Kopf zu bedecken«, sagte er, und sie kicherte. » Darf ich dir jetzt meinen guten Freund Jillan vorstellen, Stara? Stara, Jillan hat mir das Leben gerettet.«
    Stara starrte und starrte. Dann wurde sie schüchtern und versteckte sich hinter ihrem Vater, bis er sie wieder hervorzog und zwang, Jillan anzusehen. Sie streckte plötzlich die Hand aus, und ein verlegener Jillan musste vom Wagen steigen und sie ihr schütteln. Danach ließ Stara seine Hand einfach nicht wieder los, sondern zog ihn hinter sich her mehrere Stufen hinauf ins Haus.
    » Mama!«, rief Stara. » Das hier ist Jillan, und er hat Papa das Leben gerettet!«
    » Dann soll er den Ehrenplatz am Tisch haben, und wir trinken ihm alle zu. Stara, leg zusätzliche Gedecke auf. Vielleicht hilft Jillan dir ja?«
    Hölzerne Schüsseln und Löffel wurden Jillan in die Hand gedrückt, und Stara führte ihn zu einem großen Esstisch. Es gelang ihm kaum, der unscheinbaren Frau in der Küche auch nur zuzunicken. Sie trug ein verblüffend weißes Kleid wie auch all ihre Töchter. Wie um alles in der Welt gelingt es ihnen, sie sauber zu halten? Er blickte schuldbewusst auf seine eigenen schmutzigen und zerrissenen Kleider herab. Seine Mutter hätte ihm eine lange Strafpredigt gehalten, wenn er so nach Hause gekommen wäre.
    » Na komm, du Schnecke, ich kümmere mich darum«, sagte Stara resolut und riss ihm die Schüsseln wieder aus der Hand.
    Er ließ mehrere Löffel fallen.
    » Tollpatschige Pfoten!«, kicherte sie und hatte die Löffel schon aufgesammelt, bevor er sich auch nur bücken konnte.
    Ash und Aspin kamen herein; jeder von beiden führte eine von Thomas’ Töchtern am Arm, Ash Ausa, eine hochgewachsene Dunkelhaarige mit porzellanweißer Haut, während Aspin neben Betha ging, die kastanienbraunes Haar und Grübchen in den Wangen hatte. Stara stand plötzlich mit blitzenden Augen und rosigen Wangen wieder vor Jillan. » Komm, setz dich neben mich«, hauchte sie, und ihr Atem roch nach Zimt, dessen Farbe ihr Haar hatte. Sie legte Jillan die Hände auf die Schultern und schob ihn um den Tisch herum zum Stuhl am Kopfende. Thomas’ andere Töchter lösten sich von ihren Begleitern, um ihrer Mutter dabei zu helfen, überladene Platten voller Speisen aufzutragen, während Thomas aus einem Fässchen Bier in Becher zapfte und Aspin und Ash zu Plätzen am Tisch herüberwinkte.
    Binnen wenigen Augenblicken saßen alle da und starrten sehnsüchtig das Brot, das Gemüse und den Käse an. Thomas’ Frau schöpfte mit einer Kelle duftenden Eintopf in die Schüsseln, die schnell am Tisch herumgereicht wurden.
    Thomas erhob sich, den Bierbecher in der Hand. » Ich weiß, dass es eine schreckliche Zumutung darstellt, euch zu bitten, euren Appetit noch eine Minute länger zu zügeln, aber der Eintopf ist kochend heiß und wird hastige Esser ohnehin nur verbrennen. Ich möchte Ash und Aspin an unserem Tisch willkommen heißen und natürlich Jillan, in dessen Schuld diese Familie steht. Deshalb möchte

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