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Das Wispern der Schatten - Roman

Das Wispern der Schatten - Roman

Titel: Das Wispern der Schatten - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam J Dalton
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und quer über die wilde Wiese. Abseits des Pfades hörte er Ash etwas flüstern und Ausa vor Entzücken quietschen.
    Jillan legte einen Finger an die Lippen, und er und Stara schlichen sich näher an die Stimmen an.
    » Also hätte dein Vater nichts dagegen, wenn wir zusammen wären?«, murmelte Ash, der im hohen Gras neben Ausa lag.
    » Das habe ich dir doch schon gesagt. Er lässt uns die freie Wahl. Du bist nicht so wie die anderen Jungen und Männer hier, Ash. Du bist anders, etwas Besonderes. Aber du bleibst hier bei mir, nicht wahr? Du gehst nicht weg?«
    » Natürlich bleibe ich. Für immer! Wie könnte ich auch anders, da doch mein Herz hier ist?«
    » Oh, Ash, das ist wunderbar!«, rief sie aus und schlang die Arme um ihn, zog sich dann aber wieder zurück. » Wird das Jillan auch nichts ausmachen?«
    » Warum sollte es ihm etwas ausmachen? Er wird es verstehen, da bin ich mir sicher.«
    » Vielleicht könntest du ihn überreden, auch zu bleiben.«
    » Na, ich weiß nicht so re…« Er brach ab, als sie die Lippen fordernd auf seine drückte, und stöhnte vor Lust und Verlangen.
    » Sag, dass du ihn überzeugen wirst, mein geliebter Ash. Ich könnte es nicht ertragen, mit anzusehen, wie er Stara das Herz bricht, und es wäre ohnehin besser für ihn, wenn er bleiben würde. Er wäre hier glücklich. Wir würden alle Freunde sein. Sag, dass du ihn überzeugen wirst. Für mich.«
    » Für dich tue ich alles.«
    Jillan schlich sich davon; mehr musste er nicht hören. Erschrocken rannte Stara los, um ihn einzuholen. Er erreichte die Steine im selben Augenblick wie sie.
    » Ah, Jillan, komm zu uns!«, sagte Bion schleppend. » Hier, nimm einen Zug.«
    » Aspin, ich muss mit dir reden«, sagte Jillan zu dem benebelt wirkenden Bergkrieger. » Hier drüben.«
    » Ganz wie du willst, Jillan, natürlich«, murmelte Aspin. » Natürlich. Ganz wie du willst… Jillan.« Er kam im zweiten Versuch auf die Beine und stolperte Jillan nach, der sich hinter die Steine zurückzog.
    Stara blieb in der Nähe stehen, beobachtete sie und lauschte besorgt. Jillan sah sie an und tat sein Bestes, beruhigend zu lächeln. » Geh ins Haus zurück, Stara. Mach dir keine Gedanken. Diesmal verlaufe ich mich nicht. Ich muss den Weg selbst lernen, wenn ich hier bei euch bleiben soll.«
    » Wirklich?«, quietschte sie und klatschte in die Hände.
    » Wirklich. Warum läufst du nicht schon los und überbringst deinen Eltern die gute Nachricht?«
    » O ja! Sie werden sich so freuen!«, rief das Mädchen und rannte durch die Schmetterlinge und schwebenden Löwenzahnsamen davon.
    Jillan packte seinen Freund am Ellbogen und begann, ihn über die Wiese zu führen. Er überprüfte den Stand der Sonne, die schon weiter über den Himmel geeilt war, als sie es hätte tun sollen. Jillan zweifelte nicht daran, dass zu dem Zeitpunkt, da sie die gegenüberliegende Seite der Wiese erreichten, die Dämmerung über sie hereinbrechen würde. Die Zeit verging hier zu schnell. Das Wetter war zu gut. Die Umgebung war zu perfekt. Es war alles falsch und allein darauf berechnet, sie von der Abreise abzuhalten.
    » Komm schon!«, drängte Jillan, während er Aspin weiterzog. » Nimm die Beine in die Hand!«
    » Was soll die Eile, hm? Wohin gehen wir? Bleiben wir denn nicht hier?«
    » Hier, nimm deinen Bogen. Wir brechen auf.«
    » Oh, na gut. Was ist mit Betha?«
    Jillan antwortete nicht.
    » Ich sollte ihr doch auf Wiedersehen sagen, oder?«, fragte Aspin benommen.
    Jillan schleifte ihn weiter, während der Himmel sich hinter ihnen verdunkelte. » Wir müssen zum Stall. Wir brauchen Pferde.«
    » Wo steckt denn Ash? Kommt er nicht mit?«
    » Er wird uns einholen wie schon einmal. Kannst du den Wolf nicht hören?«
    Aspin blinzelte schläfrig. » Den Wolf? Welchen Wolf?«
    » Du weißt schon, Ashs schwarzen Wolf. Du hast ihn auf dem Weg hierher gesehen, erinnerst du dich nicht? Er war kaum zu übersehen. Jetzt heult er in der Ferne. Kannst du ihn nicht hören?«
    » Ich… nicht wirklich. Bist du dir sicher? Bion hat gesagt, du wärst trau…Wie hieß das doch gleich? Ach ja, traumatisiert.«
    » Vergiss, was er gesagt hat. Komm weiter! Glaubst du, dass du rennen kannst?«
    » Rennen? Wohin rennen?«
    » Folge mir einfach. Das ist alles.«
    Sie liefen durch den Hain. Einmal schien Aspins Aufmerksamkeit abzuschweifen, und er blieb stehen. Jillan kehrte zu ihm um und stieß ihn weiter. Jillan hüpfte über die Trittsteine, aber Aspins Reaktionen waren zu träge, als

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