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Das Wolkenvolk 03 - Drache und Diamant

Das Wolkenvolk 03 - Drache und Diamant

Titel: Das Wolkenvolk 03 - Drache und Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kai Meyer
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Händler. Sie hatte die erwachenden Riesen mit eigenen Augen gesehen, in den Klüften unterhalb der Titanenstadt. Und falls die Händler tatsächlich nur auf Drachenfang aus waren, wie Maromar behauptete, welchen Vorteil brachte es ihnen dann, die Bedrohung durch den Aether ins Feld zu führen?
    »Woher habt ihr euer Wissen?«, hallte Yaozis tiefe Stimme über das Tal. Offenbar schenkte auch er den Händlern kein Vertrauen.
    Der Älteste unter den Männern ergriff das Wort. »Die erste Warnung kam von einer wandernden Schwertmeisterin. Eines unserer Schiffe hat sie in der Wildnis aufgelesen. Eine Kriegerin vom Clan der Stillen Wipfel.«
    »Wisperwind!«, entfuhr es Nugua. Ohne nachzudenken, kletterte sie aus dem Geweih auf Yaozis riesiges Haupt, stieg seine Stirnrunzeln hinab wie Treppenstufen und schlitterte die Rinne zwischen seinen Augen hinunter. Auf der Wölbung seiner Drachenschnauze baute sie sich breitbeinig auf.
    »Ich kenne die Schwertmeisterin Wisperwind!«, rief sie laut.
    »Schweig!«, herrschte Maromar sie an und senkte sein spitzes Horn in ihre Richtung, während Zugolu den einen verbliebenen Fühler hob, um Nugua von Yaozis Nase zu pflücken. Doch er hielt inne, als er erkannte, dass Yaozi keinerlei Anstalten machte, Nugua den Mund zu verbieten.
    »Wer ist dieses Kind?«, fragte einer der Händler.
    Nugua holte tief Luft. Insgeheim fürchtete sie, dass sie sich lächerlich machte und zum Opfer ihrer eigenen Selbstüberschätzung wurde. Aber die Tatsache, dass Yaozi sie nicht maßregelte und vielleicht früher als sie selbst erkannt hatte, dass sie genau das Richtige tat, machte ihr Mut.
    »Mein Name ist Nugua. Ich bin unter Drachen aufgewachsen, und wenn es jemanden gibt, der zwischen ihnen und euch vermitteln kann, dann bin wohl ich das.« Das klang angemessen aufgeblasen, fand sie; ein Tonfall, den die Drachen und Gildenmeister selbst ziemlich überzeugend beherrschten.
    Die Männer berieten sich flüsternd miteinander, doch Nugua konnte nicht verstehen, was sie sagten.
    »Ich kenne Wisperwind«, rief sie erneut. »Ich war bei ihr, als sie zum ersten Mal von den Plänen des Aethers erfuhr. Fragt sie, wenn ihr mögt. Oder besser noch: Bringt sie her und lasst sie an den Verhandlungen teilnehmen!«
    Die Männer wechselten zweifelnde Blicke. Dann sagte einer: »Das ist unmöglich.«
    Maromar witterte neuen Betrug. Sein Schuppenkleid leuchtete auf wie Feuerglut, die ein Windstoß zu frischen Flammen entfacht. »Weil diese Kriegerin überhaupt nicht existiert! Weil ihr lügt, wie ihr es immer getan habt!«
    »Warte«, sagte Yaozi ruhig zu dem jüngeren Drachenkönig, und Maromar gehorchte. Er mochte der größere Krieger sein, aber Yaozi war der Älteste und Weiseste unter ihnen, und das respektierte auch Maromar.
    »Wo ist Wisperwind jetzt?«, fragte Nugua.
    »An Bord des Flaggschiffs unserer Flotte«, entgegnete der Älteste. »Die Abendstern war bei uns, als wir in diese Berge kamen, aber dann hat sie« - ein knapper Blick aus seinen Eulenaugen zu den anderen Männern - »dann hat sie eine Entdeckung gemacht, die ihr Kapitän näher in Augenschein nehmen wollte.«
    Maromar hob das Drachenhaupt höher, bis die Männer zu seinen Goldaugen aufschauen mussten wie zu einer Turmspitze. »Wie viele eurer Schiffe treiben sich noch in diesem Gebirge herum? Sollt ihr uns ablenken, während die anderen ihren Angriff vorbereiten?«
    Zugolu, der Drachenkönig mit dem hellblauen Schuppenpanzer, spähte zum Himmel empor und seufzte. »Dort oben wimmelt es von unseren Spähern, Maromar. Niemand wird uns in den Rücken fallen.« Er wusste so gut wie Nugua und die anderen Drachen, dass er übertrieb: Von wimmeln konnte keine Rede sein. Die meisten Drachen hielten sich noch immer in den Grotten auf. Die drei, die sich über den Bergen durch die Lüfte schlängelten, reichten gerade eben aus, um die Flotte der Geheimen Händler im Auge zu behalten.
    »Wann wird Wisperwind hier sein?«, fragte Nugua. »Wenn sie euch wirklich vertraut, dann werden auch wir es tun.«
    Maromar stieß heftig die Luft aus den Nüstern und diesmal ließ sogar Yaozi ein missbilligendes Grunzen hören. Der Aufruhr der Drachen brachte große Mengen Golddunst aus ihren Lungen zu Tage, Aether, der sich sogleich zum Himmel verflüchtigte.
    »Sobald die Abendstern ihre Mission beendet hat, wird sie zu uns aufschließen«, sagte der Wortführer der Kapitäne. Wind aus dem dunklen Talgrund brachte die Federn in seinem Haar zum Rascheln. »Dann sollt ihr

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