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Das Wolkenvolk 03 - Drache und Diamant

Das Wolkenvolk 03 - Drache und Diamant

Titel: Das Wolkenvolk 03 - Drache und Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kai Meyer
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hängen. »Aber es kommt mir so fälsch vor, gar nichts zu tun. Die beiden sind unsere Freunde.«
    »Wir können ihnen jetzt nicht mehr helfen. Die Drachen werden sie beschützen, so gut sie können.«
    Feiqing blickte an den Windungen der Treppe hinauf zum Tor. »Glaubst du wirklich, dass Pangu erwachen wird?«
    Sie zuckte mit den Achseln. »Wir werden es bald erfahren, nicht wahr?«
    Er nickte betreten.
    »Erst einmal müssen wir aus diesem Tal heraus«, entschied sie.
    »Also doch die Treppe hoch?«
    Sie deutete zu einem Hang, der auf einen der Berge im Süden führte. Er sah leichter begehbar aus als die meisten anderen Schrägen und Felswände rund um das Tal. Es würde eine Weile dauern, ehe sie oben ankamen, und die Gefahr, von herabstürzenden Trümmern erschlagen zu werden, war dort kaum geringer als hier unten. Aber wenn sie es auf die andere Seite der Bergkamms schafften, hinaus aus diesem Talkessel, waren sie vorläufig in Sicherheit.
    Sie hob Jadestachel vom Boden und wartete darauf, dass neue Kraft aus dem Schwertgriff in ihr Handgelenk floss. Im ersten Moment geschah nichts, aber dann spürte sie den sanften Pulsschlag der Waffe und die Wärme, die sich an ihrem Arm heraufschob und gleich darauf ihren Brustkorb erfüllte.
    »Komm«, sagte sie. »Verschwinden wir von hier.«
    Sie hatten den halben Berghang erklommen, als hinter ihnen ein Krächzen ertönte. Wisperwind fuhr herum.
    »Ihr seid zäher, als ich dachte!«, rief Guo Lao ihnen aus dem Sattel seinen Kranichs zu. Der Vogel legte sich in die Schräge, flog einen Bogen und landete schließlich nicht weit von Wisperwind und Feiqing auf einem Felsen. Im Hintergrund lieferten sich noch immer Gildenschiffe Kanonengefechte, mächtige Umrisse inmitten der wirbelnden Qualmwolken. Die meisten waren in Flammenschein getaucht. Von unten aus schien es, als kämpfte jeder gegen jeden.
    »Habt ihr die Abendstern gefunden?«, fragte sie den Xian.
    Guo Lao nickte. »Der Gildenmeister liegt im Sterben. Er hat einen hohen Preis für sein Täuschungsmanöver bezahlt. Kangan will ihn dazu bewegen, sich aus den Kämpfen zurückzuziehen. Ganz gleich wie viele Schiffe dort oben noch zerstört werden - es wird nichts mehr am Ausgang der Schlacht ändern.«
    »Wie meinst du das?«
    Der Unsterbliche deutete zum Portal der Heiligen Grotten. Die flatternden Bänder an seinem Arm zuckten im Wind wie Flammen. »Schaut genau hin.«
    Wisperwinds Augen tränten vom Rauch und dem ewigen Ruß- und Ascheregen. Aber sie sah, was der Unsterbliche meinte. Die Kämpfe zwischen den Soldaten beider Seiten wüteten nach wie vor mit unverminderter Härte. Doch etwas hatte sich verändert.
    Eben noch war goldenes Licht aus dem Portal nach außen gefallen und hatte seine Ränder erglühen lassen. Jetzt war es erloschen. Der hohe Spalt in der Felswand erhob sich wie ein Schatten über den Köpfen der wimmelnden Menschenschar, leer und kalt und finster.
    »O nein«, murmelte Feiqing.
    »Die Wächterdrachen sind erschlagen worden«, sagte Guo Lao unheilschwanger. »Der Weg ins Innere steht offen. Mukhtar Khans Männer stürmen die Grotten.«
    Eine Weile lang schwiegen sie alle, sogar Feiqing. Dann aber sagte Wisperwind: »Das muss nicht bedeuten, dass die Drachen besiegt sind. Sie könnten sich zurückgezogen haben, um Pangus Herz vor dem Aether zu schützen.«
    »Dann muss ihre Not in der Tat groß sein, wenn sie sogar das Tor aufgeben«, gab Guo Lao zu bedenken.
    »Es gibt noch eine andere Möglichkeit«, sagte Feiqing.
    »So?«, fragte der Xian ungeduldig.
    »Was, wenn sie erfahren haben, dass ihnen jemand zu Hilfe kommt? Wenn noch jemand in die Schlacht eingreift?«
    Wisperwinds Herzschlag machte einen Satz. »Natürlich!«
    Guo Lao sah düster von einem zum anderen. »Und wer sollte das sein?«
    Der Kranich hob den Schnabel und krächzte den rauchverhangenen Himmel an.
    Feiqing verzog die Lefzen zu einem breiten Grinsen.
    Wisperwind deutete nach Osten. Die Beben, die das Gebirge erschütterten, wurden heftiger. Wie von titanischen Schritten, die immer näher kamen.
    »Maginog!«, rief der Rattendrache. »Maginog und seine Riesen!«

Im Rauch
    »Los!«, brüllte Guo Lao. »Hinter mir in den Sattel!«
    Feiqing starrte ihn verwundert an. »Aber sie kommen doch, um uns zu helfen!«
    »Und du glaubst, dabei werden sie Rücksicht nehmen auf drei Winzlinge, die ihnen im Weg stehen?« Guo Lao gestikulierte hinter sich. »Nun komm schon! Beeil dich!«
    Wisperwind nickte langsam. »Tu was er sagt,

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