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Das Wort des Hastur - 12

Das Wort des Hastur - 12

Titel: Das Wort des Hastur - 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Hilfe von seinem Pferd stieg und beim Auftreten vor Schmerzen stöhnte, ließ sich die Frau erweichen.
    Sie nahm das Kind auf den Arm und deutete ihnen an, ihr zu folgen. »Eurem Freund zuliebe.« Als sie auf die Hütte zugingen, versuchte der Junge immer wieder, sich von der Mutter loszureißen; begierig streckte er seine verschmutzten Händchen nach allen Kreaturen aus, die sich um sie scharten. Bei jedem Schritt mußte die Frau sorgfältig darauf achten, nicht über eines der Kleintiere zu stolpern.
    Renata bat die Vier, in ihr spärlich eingerichtetes Haus einzutreten. Als Melitta auf dem Herd einen Topf mit Gemüse sah, schickte sie Stefan zu den Packtieren zurück, um von ihrem Proviant etwas beizusteuern.
    Sogleich machte Renata sich daran, die Bettdecken glattzuziehen, aber Melitta hielt sie davon ab. »Nur keine Umstände, Mestra. Wir werden auf dem Boden schlafen.« Überrascht sah Renata zu, wie Rafael für Lerrys beim Feuer ein Lager bereitete.
    Während sie aßen, erzählte Melitta, daß sie zu ihrer Schwester wollten, mit welchen Schwierigkeiten sie unterwegs zu kämpfen hatten und wie sie schließlich, angezogen von der unheimlichen Sogkraft aus dem Norden, bis zu Renatas Haus gelangt waren. Nach einigem Zögern erwähnte Melitta auch, daß sie Garron für die Quelle dieser Laran -Energien hielt, die ihnen seit zwei Tagen so zusetzten. Renata stritt heftig ab, daß Garron dazu überhaupt in der Lage sei.
    Sie saßen noch immer bei Tisch, als sich einige der Tiere in die offene Tür drängten, neugierig ihre Köpfe hereinstreckten und umherschnupperten. Als die ersten Anstalten machten, in das Zimmer zu kommen, wurde es Renata zu viel; sie stand auf und verscheuchte die ungebetenen Gäste mit einem Küchenhandtuch, das sie ihnen ins Gesicht schlug. Verdutzt zogen sich die Tiere zurück, und Renata schloß die Tür hinter ihnen.
    »Und du willst behaupten, das Kind habe kein Laran«, tadelte Stefan sie, als Garron daraufhin Zeter und Mordio zu schreien begann und verlangte, man solle die Tür für die ›tleinen Tie’lein‹ wieder aufmachen.
    Renata schüttelte ungläubig den Kopf. »Ich wußte ja, daß sein Vater adliger Herkunft sein mußte. Schon allein die roten Haare und die kostbare Kleidung! Wir haben uns beim Mittsommerfest unter den vier Monden getroffen, und ich kannte werde seinen Namen noch seine Familie. Ich habe immer geglaubt, ich würde den Rest meines Lebens hier allein verbringen, wo meine Eltern mich großgezogen haben. Sie starben vor einigen Jahren. Doch dann schenkten die Götter mir dieses Kind als Trost in meinen einsamen Tagen. Laran, sagt Ihr? Aber wie ist das möglich, er ist doch noch so jung.«
    »Hast du dich denn nicht über die vielen Tiere gewundert?«
    »So viele waren es anfangs ja gar nicht. Hauptsächlich ein paar Rabbithorns.«
    »Und als die Bergkatzen dazukamen?«
    »Na ja, zuerst habe ich mich vor ihnen gefürchtet, aber dann schienen sie richtig zahm zu sein, fast schon wie Hauskatzen.«
    »Du bist mehr als geduldig«, meinte Stefan und kaute dabei, seine gute Erziehung vergessend, weiter. »Wenn Garron bei uns zu Hause großgezogen würde, hätte Mutter ihn längst in die Stallungen verbannt, wegen der ganzen Viecher, die er anzieht. Meinem Bruder folgten nur Fohlen ins Haus, und trotzdem ließ Mutter ihn eine ganze Langwoche im Stall schlafen.«
    Melitta warf ihrem Bruder einen vorwurfsvollen Blick zu. Und zu Renata gewandt meinte sie: »Das Laran ist bei ihm offenbar viel früher entwickelt, als du es erwartet hast. Das ist alles. Du solltest wirklich mit uns zum Gut Castamir kommen, wo dein Sohn die richtige Ausbildung bekommt.«
    »Diesen Ort verlassen – mein Elternhaus? Das könnte ich nie tun.«
    »Aber der Junge braucht ganz dringend solch eine Ausbildung!«
    »Du begreifst offenbar nicht, wie mächtig seine Gabe ist«, schaltete sich Rafael ein. »Bald werden nicht nur Rabbithorns und Chervines angelaufen kommen. Was werden zum Beispiel die Dorfbewohner sagen, wenn ihre besten Milchtiere von der Weide entspringen?«
    »Außerdem dürften wir Schwierigkeiten haben, von hier fortzukommen«, erklärte Melitta. Renata schaute sie verständnislos an. »Garron hat die Tiere magisch angezogen. Ich glaube kaum, daß er sie wieder ziehen lassen wird.«
    »Aber Ihr seid eine Leronis«, entgegnete die Frau. »Ihr habt einen Sternenstein. Ich sehe doch den Beutel an Eurem Hals. Ihr kennt doch sicher einen Zauberspruch, der Garron von den Tieren befreit?«
    »Es

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