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Das Wunder des Pfirsichgartens: Roman (German Edition)

Das Wunder des Pfirsichgartens: Roman (German Edition)

Titel: Das Wunder des Pfirsichgartens: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Addison Allen
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»Nein, das war er nicht. Aber ich weiß, dass er mich trotzdem liebte.«
    Er verfolgte, wie sie Brot, Truthahn, Sprossen und Frischkäse auf die Theke stellte. »Es tut mir leid, dass ich mich seit Freitag nicht mehr gemeldet habe.«
    Willa holte einen lilafarbenen Teller aus dem Regal. »Das braucht dir nicht leidzutun.«
    »Dieser Totenschädel war ein echter Schock. Geht es dir gut?«
    »Ja. Natürlich.« Sie nahm ein Messer aus der Schublade und verteilte etwas Frischkäse auf zwei Scheiben Weizenbrot. Ohne den Blick zu heben, fügte sie hinzu: »Woody Olsen hat mich am Sonntag danach gefragt.«
    »Ach ja? Warum denn das?«
    Er klang überrascht. Sie warf ihm über die Schulter einen Blick zu. Offenbar wusste er nicht, dass Woody ihre Großmutter verdächtigte. Wahrscheinlich hatte Paxton ihm auch nicht erzählt, dass Agatha die Verantwortung für das Skelett übernommen hatte. In ihr keimte die Hoffnung auf, dass sie und Paxton dieselbe Strategie verfolgten – erst einmal zu schweigen, bis man mehr wusste. »Er wollte erfahren, ob meine Großmutter je davon gesprochen hat, dass dort oben jemand begraben liegt. Das hat sie nicht getan.«
    »Hast du deshalb diese Schachteln heruntergebracht?«
    »Ja«, antwortete sie. Dann wechselte sie das Thema und bestrich weiter ihr Sandwich. »Du siehst müde aus. Wahrscheinlich hast du ein anstrengendes Wochenende hinter dir.«
    Er lachte. »Ich versuche noch immer, mal eine Nacht durchzuschlafen. Doch das will mir nicht gelingen. Mein Wochenende war allerdings nicht halb so anstrengend wie das von Paxton. Was ist passiert in der Nacht, als sie hier geschlafen hat?«
    »Das hat sie dir auch nicht erzählt?«
    »Was heißt auch nicht?«, fragte er. »Was hätte sie mir denn noch erzählen sollen?«
    »Nichts.«
    Colin zögerte, dann fragte er: »Ich weiß zwar, dass ihr nicht besonders gut befreundet seid – aber du hast sie nicht absichtlich betrunken gemacht, oder? So als Streich?«
    Sie drehte sich um. Dachte er wirklich, sie sei daran schuld? »Ich habe nicht einmal …« Sie beendete den Satz nicht, weil ihr nicht klar war, wie sie die Sache erklären sollte, ohne Paxton zu verraten. »Nein, es war kein Streich. Aber jetzt bin ich verwirrt. Ich dachte, meine verborgene wilde Natur, an die du so fest zu glauben scheinst, ist das, was dir am besten an mir gefällt.«
    »Mir gefällt vieles an dir.«
    Sie wandte sich wieder ihrem Sandwich zu, weil sie errötete. »Du solltest mich nicht besuchen, wenn du müde bist. Ich glaube, dann sagst du Dinge, die du sonst nicht sagen würdest.«
    Die Stuhlbeine scharrten über den Boden, als er aufstand. »Ist dir schon aufgefallen, dass ich deshalb zu dir komme, wenn ich müde bin?«, fragte er und trat näher.
    Er sah ihr zu, während sie das Frischkäsebehältnis verschloss und ein paar verstreute Sprossen ins Waschbecken fegte. Plötzlich hob er die Hand und strich ihr eine Haarsträhne hinters Ohr. Die Geste war zart, traf sie jedoch mit einer unerwarteten Wucht. Wie wenn man im Meer von einer heftigen Welle erfasst wird, die zwar weich und kühl ist, einen aber deshalb umso mehr mit ihrer Kraft überrascht.
    »Komm morgen vorbei und schau zu, wie der Baum eingepflanzt wird«, sagte er.
    Endlich hob sie den Blick. Das war keine gute Idee. Sie schaute in diese müden, dunklen, sinnlichen Augen, die sie betrachteten und jemanden sahen, der sie ihrer Meinung nach nicht mehr war. »Warum?«
    Er lächelte. »Das ist ein Teil meiner Verführungskünste.«
    Während sie über diese Bemerkung nachdachte, fiel ihr ein, wie er sich an dem Tag, als die Erde beim Madam gebebt hatte, an sie gedrückt hatte. »Aha. Dann willst du mich jetzt also verführen?«
    Er erforschte ihr Gesicht und fand anscheinend, wonach er suchte, denn er berührte ihren Mund mit seinen Lippen. Innerlich seufzend wurde sie sofort von dem erfasst, was von ihm ausging. Es kostete sie nicht die geringste Mühe. Die Macht seiner Gefühle überwältigte sie. Seine Hände legten sich um ihr Gesicht, während sein Kuss leidenschaftlicher wurde. Sie genoss die Erregung, die ihr Herz rasen ließ und so ganz anders war, als wenn es vor Angst oder Sorge heftig pochte. Dies war einfach nur das reine Vergnügen.
    Sie lehnte sich an die Theke. Mit den Händen in seinem Haar versuchte sie, ihn näher heranzuziehen. Sie konnte gar nicht genug von ihm bekommen. Als sie sich ein wenig bewegte, fiel das Messer, das sie gerade benutzt hatte, klirrend zu Boden.
    Bei dem Geräusch

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