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Das Wunder des Pfirsichgartens: Roman (German Edition)

Das Wunder des Pfirsichgartens: Roman (German Edition)

Titel: Das Wunder des Pfirsichgartens: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Addison Allen
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Bestes.«
    »Gib ihr das hier.« Sophia drückte ihr ein Schächtelchen in die Hand. Es war in wunderschönes blaues Papier eingewickelt und mit einer karierten Schleife verziert.
    »Was ist das denn?«, fragte Paxton neugierig.
    »Ein Geschenk für die Köchin. Eine goldene Brosche in einer Blütenform, weil sie so gern mit essbaren Blüten arbeitet. Außerdem habe ich ihr noch ein nettes Kärtchen geschrieben.«
    Das war kein Geschenk, das war eine Bestechung. Aber Paxton verkniff sich diese Bemerkung. »Du willst sie unbedingt für deine Jubiläumsparty haben, stimmt’s?«
    »Es sind nur noch acht Monate bis dahin!«, erwiderte Sophia besorgt.
    Paxton stand mittlerweile an der Tür. »Bye, Mama.«
    »Dem schließe ich mich an. Bye, Mama«, sagte Colin, der plötzlich aus dem Nichts auftauchte und sich vor Paxton aus der Tür drängelte.
    »Colin! Wohin gehst du?«, rief Sophia.
    »Hinaus in die freie Natur«, rief er.
    Paxton verließ ebenfalls das Haus, und Sophia mahnte: »Richte den Riemen an deinem Knöchel, er ist schief.«
    Paxton holte Colin auf dem Weg zu dem schwarzen Mercedes ihres Vaters ein. »Das war wirklich viel zu leicht für dich«, sagte sie. »Ich habe schon allein bis zur Tür zehn Minuten gebraucht.«
    »Du musst den Blickkontakt vermeiden. Sie greifen nicht an, wenn du ihnen nicht in die Augen schaust.«
    Sie musste unwillkürlich lächeln. »Du hast heute gute Laune.«
    »Richtig.« Er musterte sie nachdenklich. »Aber du nicht. Wann hattest du zum letzten Mal gute Laune, Pax? Ich weiß, du denkst, das ist mir egal. Aber das stimmt nicht. Solange du in diesem verdammten Haus wohnst, wird sich nichts ändern. Überleg mal, was dich glücklich macht. Hier findest du es offenkundig nicht.«
    Damit hatte er vollkommen recht. Sie wusste nur nicht, wo sie suchen sollte. »Willst du wirklich raus in die Natur?«
    »Eigentlich bin ich heute mit Willa verabredet. Deshalb muss ich jetzt los.« Er nickte in die Richtung hinter ihr. »Lass deine Verabredung nicht warten.«
    »Ich habe keine Verabredung. Danke, dass du mich daran erinnert hast.«
    »Sag das ihm, nicht mir«, erwiderte er grinsend, küsste sie auf die Wange und stieg ins Auto.
    Paxton drehte sich um und stellte fest, dass Sebastians Wagen vor ihrem auf der gepflasterten Zufahrt stand und Sebastian, die Hände in den Taschen, an ihm lehnte.
    Er beobachtete sie, als sie auf ihn zukam. Er lächelte nicht und runzelte auch nicht die Stirn, wirkte jedoch zurückhaltend.
    »Ich hab dir doch gesagt, dass du nicht mitkommen musst«, sagte sie und blieb vor ihm stehen.
    »Und ich habe dir gesagt, dass ich alles für dich tun würde.« Er öffnete schwungvoll die Beifahrertür. »Wollen wir?«
    Sie musste zugeben, dass sie erleichtert war. Sie hatte sich nicht darauf gefreut, allein auf der Party aufzukreuzen. »Danke, Sebastian.«
    Unterwegs redeten sie nicht viel. Sie sprachen nicht darüber, was sie in der vergangenen Woche daran gehindert hatte, sich zu sehen oder sich zumindest telefonisch zu melden. Er machte ihr das Kompliment, dass ihr Rosa wunderbar stand. Sie sagte, dass sein Wagen toll aussah, so frisch gewachst. Das war’s dann auch schon. Sie fragte sich, ob es zwischen ihnen jemals wieder so sein würde wie früher. Die traurige Antwort lautete wahrscheinlich Nein, denn sie konnte nach wie vor nicht in seiner Nähe sein, ohne diese Anziehung, dieses Verlangen zu spüren, dieses Etwas, das definitiv nichts mit Freundschaft zu tun hatte. Eine reine Freundschaft war es für sie wohl nie gewesen. Jetzt hatte sich das deutlich gezeigt, und es gab kein Zurück mehr.
    Sie bogen in die Auffahrt zu Moira Kinleys prachtvoller alter Villa ein, dem Sourwood Cottage. Ein Page, der extra für die Party angeheuert worden war, übernahm Sebastians Wagen. Als sie vor der Haustür standen, fragte Sebastian: »Für wen ist denn das Geschenk? Für Moira?«
    »Nein. Meine Mutter möchte damit die Köchin bestechen. Sie will sie für ihre Jubiläumsparty engagieren. Ich muss mich wohl in einem günstigen Moment davonschleichen und es ihr geben, sonst werde ich meines Lebens nicht mehr froh.«
    Drinnen wurden sie von einem Dienstmädchen empfangen, das sie in den hinteren Gartenbereich führte. Auf der großen Rasenfläche standen die Klubmitglieder und ihre Gäste zusammen und plauderten. Moira hatte an diesem heißen Tag für Schatten gesorgt, indem sie über das Areal mit den Tischen und der Bühne ein himmelblaues Stoffdach hatte spannen lassen.

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