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Das Yakuza-Mal

Das Yakuza-Mal

Titel: Das Yakuza-Mal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Ahern , Sharon
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Zeit des Piratenkönigs. Ein paar tunnelförmige Höhlen führten schließlich zu einem abgelegenen Strand.

    Mein Großvater ließ in seiner Weisheit seinen Chunin schwören, alles absolut geheimzuhalten.
    Nach dem Tod des Chunin wußte nur noch mein Großvater von dem Geheimgang unterhalb der Burg. Er hat nur meinem Vater davon erzählt und ihm das Versprechen abgenommen, mir dieses Geheimnis erst an meinem zwanzigsten Geburtstag anzuvertrauen. Das hat er getan und auch mir das Versprechen abgenommen, meinem Sohn erst an seinem zwanzigsten Geburtstag von dem Geheimgang zu erzählen. Ich hatte jedoch damals keinen Sohn, und das Geheimnis meiner Tochter anzuvertrauen wäre mir als Bruch meines Versprechens erschienen. Als meine Tochter dann einen Sohn zur Welt brachte, meinte ich endlich das Versprechen wahrmachen zu können, das ich meinem Großvater gegeben hatte. Ich wollte meinem Enkel, Tsukiyama Koji, das Geheimnis der Burg anvertrauen. Tsukiyama Koji ist achtunddreißig, Tsukahira Nobunaga ist neunzehn.
    Ich breche jetzt mein Versprechen, indem ich das Geheimnis meinem Sohn anvertraue, bevor er zwanzig geworden ist, und indem ich es vor den hier Versammelten preisgebe. Als damals Tsukahira Nobunaga geboren wurde, beschloß ich, das Geheimnis der Burg nicht Tsukiyama Koji anzuvertrauen. Nur derjenige ist weise, der mit Verrat rechnet, und nur derjenige ist glücklich zu schätzen, dem es erspart bleibt, einen Unschuldigen zum Verrat zu verleiten.«
    Tsukahira Ryoichi zeichnete dann mit einem Kohlestift auf einem weißen Stück Papier den Verlauf des Ganges auf und ließ sämtliche Anwesenden schwören, weder die Existenz des Tunnels selbst noch seinen Verlauf jemals einem Dritten gegenüber zu verraten.
    Nobunagas Einheit sollte über das unterirdische Tunnelsystem in die Burg eindringen, die Geiseln ausfindig machen und - Osgood war es irgendwie seltsam vorgekommen, daß so moderne Mittel eingesetzt werden sollten - mit einer Heckler-&-
    Koch-Leuchtpistole der Haupttruppe das Signal zum Angriff geben. Zweitens sollte, wenn möglich, einer von Nobunagas Einheit zur Zugbrücke vorstoßen, sie herunterlassen und das Tor für Tsukahiras Truppe öffnen. Kurz vor dem Ende der Lagebesprechung hatte Tsukahira jedem einzelnen den Eid abgenommen, Tsukiyama Koji unter keinen Umständen zu töten. Der alte Mann in den schwarzen Kleidern war der Meinung, daß Tsukiyama Koji nur durch seine Hand den Tod finden dürfe, da Tsukiyamas Mutter seinen Lenden entsprungen sei.
    Osgood schwamm weiter. Er spürte Boden unter seinen Füßen; sein Gesicht durchbrach die Wasseroberfläche. Die kalte Luft jagte Schauerwellen über seinen Körper. Der Nebel hatte sich aufgelöst; es schien ihm, als könne er in dem Nachtwind den Tod riechen, von dem Tsukahira Ryoichi gesprochen hatte. Zu beiden Seiten hatte er sich zwei wasserdichte Taschen umgeschnallt.
    In der einen befanden sich seine eigenen Waffen, in der anderen eine der Uzis, die er und Mulvaney den KGB-Killern abgenommen hatten.
    Osgood sah Mulvaney völlig bewegungslos in den Wellen liegen. Weitere Gestalten befanden sich in Mulvaneys Nähe. Tsukahira Nobunaga rannte seitlich auf die Felsen zu, begleitet von einem Ninja. Wer immer er sein mochte - er war auf jeden Fall Nobunagas bester Genin, denn sollte auch nur ein Wachtposten überleben und ihre Landung weitermelden können, dann war ihr Unternehmen gescheitert.
    Osgood wartete, nur Mund und Nase ragten aus dem Wasser, sein katana hielt er einsatzbereit in der rechten Faust. Der Wind, der über die Brandung peitschte, ließ ihn noch mehr frösteln als die Gedanken, die er zu verdrängen suchte.
    Er hielt sein linkes Handgelenk knapp unter die Wasseroberfläche und warf einen Blick auf seine Rolex. Er wollte herausfinden, wie lange Nobunaga brauchte, um die in der Nähe aufgestellten Wachtposten auszuschalten. Es würde bald Tag werden. Wenn sie gezwungen gewesen wären, den Angriff noch einmal um 24 Stunden
    hinauszuschieben, hätten sie die Hoffnung endgültig begraben müssen, Tsukiyama Koji noch auf der Insel anzutreffen und Ellermann lebend aufzufinden. Fünf Minuten vergingen.
    Mulvaney. Osgood dachte über den jungen Chicagoer Polizisten nach. Er zog seinen Mut keinen Augenblick lang in Zweifel. Aber'er hatte Zweifel daran, daß Mulvaney dieses Unternehmen überleben konnte, wenn er nicht sein eigenes Gebot brach, keine Stichwaffen zu benutzen.
    Osgood hatte Mulvaney mit Tsukahiras Einverständnis einen einfachen Ausweg

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