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Das Yakuza-Mal

Das Yakuza-Mal

Titel: Das Yakuza-Mal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Ahern , Sharon
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Spezialeinheiten, die in irgendeiner Form in diesem Geschäft mit der Gewalt geblieben waren, waren mit ihren Messern verheiratet.
    Mulvaney war knapp 1,90 m groß und damit 5
    cm größer als er selbst. Mulvaney war 38, fast zehn Jahre jünger als er, und zwar fast auf den Tag genau, denn sie hatten beide im Juli Geburtstag.
    Osgood drückte seine Zigarette aus und beobachtete aufmerksam, wie sich Polizeisergeant Mulvaney setzte und eine Zigarette anzündete. Pall Mall - die Akte stimmte auch in diesem Detail.
    Mulvaney hatte etwas Jugendliches an sich; er glich einem hartgesottenen, halbwüchsigen Rocker.
    Seine Erscheinung erinnerte vage an ein ungemachtes Bett. Osgood überlegte, ob diese äußere Nachlässigkeit zugleich eine bestimmte innere Lebensart widerspiegelte.
    Osgood selbst hatte nie jungenhaft ausgesehen.
    Mit 13 war er zum erstenmal zu einem Drink in einer Bar eingeladen worden. Irgendwann hatte sich dann seine äußere Erscheinung an sein tatsächliches Alter angeglichen. Heute wirkte er selbst bei objektiver Analyse seines Aussehens nur wenig jünger, als er in Wirklichkeit war. Mulvaney hatte einen kräftigen Körperbau. Er suchte häufig Fitneßstudios auf; den Akten war zu entnehmen, daß er körperlich gut in Form war. Osgood dachte über sich selbst nach. Er war nie der kraftstrotzende, muskulöse Typ gewesen. Eher sehnig. Er wettete mit sich selbst, daß er es notfalls auch mit diesem Mulvaney und noch einem oder zwei weiteren Typen seiner Art aufnehmen könnte.
    Osgood lächelte. Eine Frau hatte ihm vor Jahren einmal gesagt, er erinnere sie an den mageren Richard Cory von Edward Arlington Robinson.

    Osgood war damals entsetzt und sogar leicht schockiert gewesen. Aber die Frau hatte nur gelächelt, ihn umarmt und gesagt, er wirke nun mal so »imposant schlank«. Aber ihm war dieser Vergleich trotzdem unangenehm gewesen. Das Einleitungsgeplänkel war zu Ende. Es war offensichtlich, daß Mulvaney sämtliche im Raum Anwesenden kannte. Osgood hatte nichts anderes erwartet.
    John Trench Osgood drehte den
    Lautstärkeregler wieder auf, rückte sein Schulterholster ein wenig zur Seite, lehnte sich im Stuhl zurück und beobachtete ...
    Mulvaneys Augen wanderten von einem Anwesenden zum anderen. Er kannte sie alle. Der Mann, der ihm die Tür aufgemacht hatte, stellte sich zwar vor, aber Mulvaney kannte ihn bereits aus den Zeitungen. Es war Burton Randolph Wilkes, Direktor und Geschäftsführer der Firma Simtronic Enterprises. Er war mit einer der reichsten Frauen Chicagos verheiratet. Und er war einer der drei führenden Köpfe der Chicagoer Kommission für Verbrechensbekämpfung, einer Art Bürgerwehr, die sich seit Jahren im Kampf gegen das organisierte Verbrechen und die Korruption in der Politik in Chicago und Cook County hervortat.
    Armand Batista war der Leiter der Chicagoer Abteilung des bundesweit operierenden Sonderdezernats für Drogenbekämpfung. An seiner rechten Hand fehlten drei Finger. Man erzählte sich, daß er früher einmal als V-Mann eingesetzt und dabei enttarnt worden sei. Die Gangster hatten mit Batista abgerechnet und ihm die Finger abgeschnitten. Mulvaney war der Ansicht, daß Batista noch riesiges Glück gehabt hatte, daß die Gangster ihm am Tag der Abrechnung nicht jenen Körperteil abgeschnitten hatten, der einem Finger zwar ähnlich ist, von dem ein Mann jedoch nur ein Exemplar besitzt. Batista hatte acht Kinder. Mit jenem fingerähnlichen Ding, das die Gangster abzuschneiden versäumten, hatte er anscheinend Mrs. Batista sehr gründlich bearbeitet.
    Thomas Kaminski war Stellvertreter des Sheriffs von Cook County. Er war nicht aus politischen Gründen in diese Runde berufen worden, sondern als ein Untergebener des Bezirkssheriffs. Er hatte sich mühsam nach oben gearbeitet und galt als ein ehrlicher, aber nicht sehr umgänglicher Mann.
    Schließlich war da noch Randall Lord, der Leiter der Chicagoer Dienststelle des FBI. Lord war erst seit kurzem im Amt und hatte sich bisher noch nicht besonders hervorgetan. Er mußte sich erst noch in den allzu großen Schuhen seines Vorgängers zurechtfinden.
    Nach Vernunft und Logik hätten die anderen beiden Männer eigentlich gar nicht in dem Raum sitzen dürfen.
    Einer von ihnen war Colonel Deighton Calhoun, der Leiter des Militärischen Nachrichtendienstes in Fort Sheridan und, wie Mulvaney vor Jahren hatte feststellen müssen, ein verdammt guter Pokerspieler. Sie hatten damals im Hinterzimmer einer Bar in Saigon, dem Juwel des

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