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Das Yakuza-Mal

Das Yakuza-Mal

Titel: Das Yakuza-Mal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Ahern , Sharon
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Schultern, ging auf die mittlere Tür zu und klopfte. »Was ist hinter den anderen beiden Türen? Eine Frau und ein Tiger?« fragte Mulvaney. Das Problem mit literarischen Andeutungen war heutzutage, daß sie niemand mehr verstand. Die mittlere Tür ging auf, und ein ungefähr 1,70 Meter großer Mann füllte die ganze Türbreite. Sein Schädel glänzte wie eine Billardkugel. Er hatte die Hände graziös in Höhe des Hosenschlitzes verschränkt, als wollte er dort einen toten Fisch verstecken. Seine Hände waren so groß wie polnische Schinken.

    Der Türsteher sagte etwas auf Japanisch.
    Mulvaney drückte ihm den Lauf der Beretta gegen das rechte Ohr. Der untersetzte Muskelprotz kam auf ihn zu. Mulvaney trat einen Schritt zurück und schlug den Türsteher mit seiner Pistole nieder. Er sank vor ihm zu Boden, und Mulvaney richtete die Pistole auf das Fleischpaket. »Tu's nicht- du verstehst doch >Tu's nicht<, Schätzchen?« Der Kraftprotz kam weiter auf ihn zu. Mulvaney würde bald nichts anderes übrigbleiben, als entweder Japanisch zu lernen oder ihn mit einem Dutzend Patronen niederzuschießen. Er hoffte, daß die Muskelpakete die Patronen nicht einfach absorbieren würden.
    Dann tauchte plötzlich ein neues Gesicht im Türrahmen auf. Es war älter, aber nicht viel, Ende vierzig oder Anfang fünfzig. Und dieses Gesicht schien ohne Worte zu sagen: Ich habe Macht. Der Kerl sagte etwas auf Japanisch; der Muskelprotz blieb wie angewurzelt stehen, als habe jemand die Fernbedienung betätigt. Der Muskelprotz entspannte sich leicht, und der andere Mann sprach ihn auf Englisch an. »Was zum Teufel soll das? Warum kommst du hier rein und schlägst meine Jungs nieder?«
    Mulvaney verkniff sich ein Lachen: »Bist du Shinoda?«
    »Ja, warum?«
    »Ajaccio schickt mich. Wir haben was zu besprechen - ohne die beiden Witzfiguren.«
    Shinodas Gesicht schien sich zu entspannen.
    »Bist du der Typ, von dem ich schon so viel gehört habe?«

    »Wenn es sich um den Typ handelt, der dir die Fresse polieren wird, dann bin ich's vielleicht.
    Komm, laß uns reden.« Shinoda nickte und sagte etwas auf Japanisch zu dem Muskelprotz, der daraufhin den Türsteher aus dem Zimmer zog.
    Mulvaney steckte die Pistole unter den Mantel und folgte Shinoda ins Zimmer. Es war ein Büro wie jedes andere auch, modern und mit viel Plastik.
    Wirklich nichts, wovon man seinen Enkeln hätte erzählen können. Shinoda setzte sich in den Drehstuhl hinter seinem papierübersäten Schreibtisch. Der Stuhl machte ihn kleiner, als er in Wirklichkeit war. Das gehörte zum Berufsbild Shinodas - fast alle großen Zuhälter waren klein.
    Wenn sie Frauen herumstoßen konnten, half ihnen das anscheinend, sich größer zu fühlen.
    Mulvaney setzte sich nicht auf den Stuhl vor dem Schreibtisch -er hatte zu viele Spionagefilme gesehen, in denen hinterlistige asiatische Ganoven die Besucherstühle vor ihren Schreibtischen mit irgendwelchen fiesen Vorrichtungen versehen hatten. Er stand vor Shinoda und fragte: »Kennst du ein Mädchen namens Jill Linton? Ungefähr 1,65
    Meter, blondes, blutverklebtes Haar? Schöne blaue Augen, ihr Kopf und ihr Körper können m verschiedene Richtungen gleichzeitig gehen?
    Schon mal was von ihr gehört?«
    Shinoda antwortete nicht.
    »Ich bin völlig durchnäßt, ich bin müde, und ich bin sehr sauer. Sag was.«
    »Du bist doch der Bulle aus Chicago, der bei Ajaccio auf der Lohnliste steht, stimmt's?«
    »Und du bist der Scheißkerl, der amerikanische Mädchen hierher verhökert, hab ich recht?«

    Shinoda machte Anstalten zu lachen, aber es schien ihm nicht recht gelingen zu wollen. Vielleicht hat er meine Augen gesehen, dachte Mulvaney.
    »Warum bist du hierhergekommen, Bulle?«
    »Wo hast du Englisch gelernt?«
    »San Francisco. Bin dort geboren und aufgewachsen.«
    »Möchtest du dorthin zurück? In einem Sarg zum Beispiel? Los, erzähl mir von Jill Linton.«
    »Ich kenne keine Jill. Verstanden?«
    Mulvaney kramte seine Zigaretten heraus, suchte sich eine, die nicht durch und durch naß war, und zündete sie an. »Sie war eins von deinen Mädchen. Oder vielleicht hast du einen Zwillingsbruder hier in Japan. Deine Handschrift ist in dieser Sache klar zu erkennen. Sie war jung, wollte Sängerin und Tänzerin werden. Wurde zuerst nach Hawaii und dann hierher gelotst, und plötzlich konnte sie nicht mehr zurück nach Hause.
    Sie hat für Mizutani Hideo getanzt. Na, fällt jetzt der Groschen?«
    »Mann, mit diesem Gerede kannst du dir eine Menge

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