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Das Yakuza-Mal

Das Yakuza-Mal

Titel: Das Yakuza-Mal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Ahern , Sharon
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erledigt.«
    Sie strich ihm mit der Hand über die Schultern, nahm einen Schluck von seinem Whisky und setzte sich dann an den kleinen Küchentisch. »Wenn er ein richtiger Ninja ist, arbeitet er nicht allein. Das heißt, daß er eine Organisation hinter sich hat. Und wenn er ein richtiger Ninja ist, dann ist er so gut, daß es fast schon nicht zu glauben ist.«
    »Ich hab genug Karatefilme gesehen, Kindchen.
    Und außerdem gewinnt der Gute am Schluß doch immer, genau wie bei Chuck Morris und Bruce Lee, stimmt's?« Er lächelte ihr zu und rammte das Magazin mit acht Patronen in den Schacht, holte es wieder heraus und lud weitere acht Patronen nach.
    Jetzt hatte er sechzehn Schuß in der Pistole.
    »Das ist keineswegs lächerlich, Ed. Ein Ninja ist der Tod in Person.«
    »Ein Chicagoer Bulle auch, Schätzchen.«
    »Und was ist, wenn dieser Zuhälter Shinoda Tsukiyama Koji anruft und ihm einen Tip gibt?«
    Er zündete sich eine Zigarette an; sie waren jetzt fast alle wieder trocken. »Erstens weiß ich aus zuverlässiger Quelle, daß Ninjas nie ihren Anrufbeantworter abhören. Und zweitens wäre Shinoda so gut wie tot, wenn er diesem Ninja gebeichtet hätte, daß er ihn verpfiffen hat. Shinoda hatte eine Heidenangst. Ich hab dir doch erzählt, daß er sich in die Hosen gemacht hat. Und zwar nicht, weil ich ihm eine Knarre unter die Nase gehalten habe, sondern weil er wußte, was passiert, wenn er auspackt. Zumindest hab ich mir das so zusammengereimt. Sobald wir dieses Ninja-Flittchen aufgegabelt haben, kommst du hierher zurück und wartest. Ich kümmere mich dann um den gefährlichen Teil der Angelegenheit.«
    »Quatsch. Nur weil ich eine Frau bin.«
    »Du bist nicht irgendeine Frau. Du bist meine Frau.«
    »Seit wann denn das?«
    »Seit eben. Was dagegen?«

    Andy lächelte: »Nein.«
    Mulvaney lächelte zurück.
    Es hatte aufgehört zu regnen, bevor Tomiko Osgood geweckt hatte, um die Botschaft Tsukahiras entgegenzunehmen. Aber jetzt begann es erneut zu regnen. Osgood fuhr in seinem Jaguar in die Stadt zu dem exklusiven Club, in dem Tsukiyama Kojis Geliebte, Ikuta Chie, höchstwahrscheinlich als Bardame arbeitete.
    Abgesehen von dem Regen und der Tatsache, daß er keine ausreichende Beschreibung der fraglichen jungen Dame hatte, beunruhigten ihn noch weitere Faktoren. Erstens war Tsukiyama Koji wahrscheinlich sehr gut. Zweitens war es wahrscheinlich so gut wie unmöglich, einen Ninja gefangenzunehmen und ihn zum Sprechen zu bringen. Und einen solchen Mann bis in sein Versteck zu verfolgen und zu hoffen, Peter Ellermann zu finden, war womöglich noch schwieriger. Selbst wenn ihm das alles gelang, mußte er damit rechnen, daß Tsukiyama eine Horde von ebenso gut trainierten Gefolgsmännern um sich hatte, die sicher etwas gegen Ellermanns Befreiung einzuwenden hätten.
    Außerdem mußte er an seine beiden Schützlinge denken: die Militärpolizistin Oakwood und den Polizeisergeant Mulvaney aus Chicago. Wenn die Yakuza sie noch nicht geschnappt hatte und sie also noch am Leben waren, mußten sie für Mizutani Hideo ein richtiges Ärgernis darstellen. Ihre Tage waren demzufolge gezählt. Aber das Mädchen und Mulvaney hatten ihn zu dem zen-buddhistischen Tempel geführt. Und das wiederum hatte die Kette von Ereignissen ausgelöst, an deren Ende er hoffte, Ellermann zu befreien, bevor er alles ausplaudern konnte.
    Mulvaney und Oakwood waren bei der ganzen Sache nur als Köder eingeplant. Wenn es nicht anders ging, mußten sie geopfert werden. Sie sollten die Aufmerksamkeit auf sich lenken und so bei der Gegenseite Reaktionen auslösen, die vielleicht die Befreiung Ellermanns erleichtern könnten. Osgood hatte sich allerdings von Anfang an geschworen, sie einzuweihen und beide lebend aus der Sache herauszubringen, wenn das möglich war. Aber Ellermanns Rettung war wichtiger als menschliche Belange. Sie hatte absoluten Vorrang.
    Es gab zahlreiche Bücher und Filme, die sich mit den Lebensläufen der Männer und Frauen beschäftigten, die demselben Beruf wie er nachgegangen waren. Alle hatten unweigerlich einmal jenen Punkt erreicht, an dem sich etwas ereignete, das auf die eine oder andere Weise das geopolitische Gleichgewicht der Mächte zerstörte.
    Etwas, das - um dieses Klischee zu benutzen -»das Ende der Zivilisation, wie wir sie kennen« bedeuten würde. Die Zivilisation, die Osgood kannte, war nicht gerade etwas, das er sehr schätzte. Er hatte sich überdies im Lauf der Jahre des öfteren gefragt, was menschliche

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