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Das Yakuza-Mal

Das Yakuza-Mal

Titel: Das Yakuza-Mal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Ahern , Sharon
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regne Steine.
    Andys zweites Gespräch mit Helen war kurz.
    Mulvaney wartete im Auto, ließ den Motor jedoch laufen. Es paßte ihm zwar nicht, zweimal am selben Ort gesehen zu werden, aber sie hatten keine andere Telefonzelle finden können.

    Er beugte sich über den Fahrersitz und machte ihr die Tür auf. Sie ließ sich auf den Sitz fallen, zog die Tür zu, damit der eisige Regen nicht hereinkam, riß sich den Schal vom Kopf und schüttelte ihr Haar. Sie sieht naß und hübsch aus, dachte er.
    »Helen bekommt das Foto in einer Viertelstunde.
    Ihr japanischer Freund hat ein Geschäft in der Shinmonzen-Straße. Wir treffen uns dort.«
    »Traust du Helen?«
    »Ja, ich traue Helen.«
    »Warum ist der Laden um diese Zeit noch geöffnet?«
    »Sie hat einen Schlüssel. Wir werden den Hintereingang benutzen.«
    »Gut. Schmale Gassen sind mir am liebsten.«
    Andy fuhr los. Die Straße war menschenleer. Es regnete immer stärker.
    Mulvaney erkannte die Shinmonzen-Straße auch ohne ihren Hinweis. Die North Michigan Avenue sah dieser Straße streckenweise zum Verwechseln ähnlich. In jeder Stadt gab es wohl so etwas wie einen Rodeo Drive. Das war ihm schon damals in Los Angeles auf gefallen. Er hatte als technischer Berater bei einem Fernsehfilm über einen Chicagoer Polizisten mitgewirkt. Hymie hatte ihn loswerden wollen - nur deshalb war er abkommandiert worden. Er hatte drei Wochen lang auf fremde Kosten gelebt, und zwar nicht schlecht.
    Er hatte den Film zu Hause auf Video. Wenn er das Band stoppte, konnte er am Ende des Films in winzigen Buchstaben seinen Namen lesen.
    Eigentlich hatten die Filmemacher an seinen Ratschlägen gar kein Interesse. Sie wollten nur jemanden haben, den sie als Berater aufführen konnten. Der Held in dem Film hatte sich so blöd angestellt, daß er - wäre er wirklich Bulle gewesen -
    zehn Minuten nach Beginn des Films tot gewesen wäre. Mulvaney sagte Andy, sie solle zweimal um den Block fahren, dann von der Shinmonzen in eine Seitenstraße abbiegen und dort direkt hinter der Einmündung parken. Er stieg zuerst aus, Andy folgte ihm sofort. Sie wartete nicht, bis er ihr die Tür aufmachte. Sie gingen die Gasse entlang.
    Mulvaney griff nach seiner Pistole, Andy hatte ihre rechte Hand in ihrer Handtasche.
    In der Mitte der Gasse blinkte ein Licht zweimal auf, kurz darauf wurde das Signal wiederholt. »Das ist das verabredete Zeichen. Alles in Ordnung.«
    Mulvaney spürte, wie sein Mund trocken wurde.
    Bei dem Regen war das aber auch der einzige Körperteil, der trocken war. »Bist du sicher, daß du Helen trauen kannst?«
    Er traute dieser Helen nicht. Er kannte sie nicht.
    Und wenn Helen so vertrauenswürdig war, warum war dann der Kommandant der Militärpolizei der einzige, der über Andys Auftrag Bescheid wußte?
    Zählte seine Sekretärin etwa nicht? Was war mit diesem abgekarteten Spiel am Flughafen, als vergessen worden war, ihm das verabredete Codewort mitzuteilen? Und dann diese Sache in dem Liebeshotel, wo die Killer der Yakuza bereits darauf gewartet hatten, Andy und ihn umzulegen?
    Er konnte sich nicht damit abfinden, daß man ihn bewußt bloßgestellt hatte. Schließlich bezahlte niemand etwas dafür, daß er hier den Touristen spielte und mit Andy Oakwood ins Bett sprang.
    Aber zwischen seinem aufgeflogenen Cover und dem Hinterhalt in dem Liebeshotel bestand doch ein gewisser Unterschied. Erwartete sie hier dasselbe?
    Erstattete Andy jemandem Bericht? Abgesehen davon, daß er sich in sie verliebt hatte, war der Überfall in dem Liebeshotel für sie genauso gefährlich gewesen wie für ihn. »Wem erstattest du eigentlich Bericht? Dem Kommandanten direkt oder über Helen?«
    Andy blieb stehen.
    »Komm schon, Andy, du weißt so gut wie ich, daß es überall korrupte Typen gibt.«
    »Aber nicht Helen.«
    »Na gut. Gehen wir weiter.« Er hielt die Beretta fest umklammert. Manche Leute waren wirklich schwer von Begriff. Andy sagte: »Du hast recht. Ich hab ihr von der Verabredung in dem Liebeshotel erzählt. Kurz bevor Jill ermordet wurde, hab ich Helen erzählt, daß sie mich sprechen wollte.«
    Er ging weiter. »Na bitte. Aber vielleicht hat sie das Foto trotzdem mitgebracht. Wir werden sehen.
    Diesmal müssen wir eben improvisieren.«
    »So ein Luder.«
    »Wie wahr.«
    »Geh zum Auto zurück«, sagte sie.
    »Du kannst mich mal.« Er ging weiter und sah sie von der Seite her an. Sie hielt den Dick-Special-Revolver in der Hand.
    »Geh zurück zum Auto, verdammt noch mal!«
    »Ich sagte

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