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Das Yakuza-Mal

Das Yakuza-Mal

Titel: Das Yakuza-Mal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Ahern , Sharon
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die Kammer: eine Patrone. Er schob den Vorderschaft wieder nach vorne und holte die Patronen aus dem Röhrenmagazin. Vier Patronen im Magazin, plus eine in der Kammer. »Fünf Patronen«, sagte er und sah Osgood an.
    »Wie war's mit einem Umklammerungsangriff, hm?«
    »Schon kapiert, John. Aber schieß bitte nicht auf mich.« Mulvaney schlich zur Straße zurück, von der sie gekommen waren.
    Osgood warf einen Blick auf seine Rolex; drei Minuten waren verstrichen. Die Russen hatten seither nicht mehr gesprochen, aber bestimmte Geräusche verrieten ihm, daß sie ganz in der Nähe sein mußten. Ab und zu hörte er Pinienzweige knacken. Er schob ein neues Magazin in die Pistole und füllte auch das andere Magazin wieder auf.
    Sein Nachschub an 9-mm-Patronen ging langsam zur Neige. Er hielt die große Walther P-38 in der linken, die kleine P-38 K in der rechten Hand und wartete. Wenn die Ausbildung der Elitetruppen für den Dschungelkrieg in Vietnam auch nur halb soviel wert war, wie sie damals gekostet hatte, dann durften die Geräusche, die er gehört hatte, nicht von Mulvaney, sondern nur von den KGB-Leuten stammen. Es gab keinen Grund anzunehmen, daß sie eine ähnliche
    Spezialausbildung erhalten hatten. Das hier waren Killer, die aus dem Lubjanka-Gefängnis rekrutiert wurden, die die Schule in Kutschino absolviert hatten und nun für die berüchtigte Neunte Abteilung arbeiteten: für die Militärische Spionageabwehr, die Vojennaja Kontr Rozvedka.
    Plötzlich sah er einen von ihnen auf sich zukommen. Sein Magen rebellierte immer noch, Kälte und Übelkeit überkamen ihn wellenartig. Der Russe trat aus dem Pinienunterholz heraus. Er hatte ihn noch nicht bemerkt.
    Osgood ging in Deckung und dachte fieberhaft nach. Er könnte den Schalldämpfer benutzen. Er hatte zwar acht Schuß Unter-schall-Munition bei sich, aber Schalldämpfer waren dazu da, in einer Mann-gegen-Mann-Situation den Gegner unauffällig töten zu können. Da sich die Kameraden seines Gegners nur wenige Meter entfernt im Wald befanden, nutzte ihm der Schalldämpfer nichts.
    Osgood schüttelte den Kopf. Er wußte jetzt, was er tun mußte. Er steckte die Walther P-38 in den Hosenbund, die kleinere P-38 K in die Außentasche seines Ledersakkos. Dann zog er das kugelschreibergroße B&D Grande-Messer aus der Hemdtasche. Mit dem Daumennagel öffnete er langsam den Sicherungshebel des Messers, damit das Klicken des Schlosses nicht zu hören war. Er glaubte, daß das Rauschen des Flusses dieses leise Geräusch und die folgenden Geräusche übertönen würde. Er zog die Schuhe aus und warf sie in den Sand neben dem Flußbett. Seine Socken waren naß. Langsam kroch er nach oben und spähte über den Felsrand. Der KGB-Mann stand auf der anderen Seite des Felsens und blickte um sich, seine Nasenflügel weiteten sich beim Atmen.
    Ein kalter Wind blies zwischen den Bäumen hindurch.
    Osgood kroch auf die Felsbrocken, seinen Blick auf die tschechische CZ-75er-Pistole in der rechten Hand seines Kontrahenten geheftet. Das Grande-Messer hielt er fest in der Hand. Osgood erreichte die mittlere Felsengruppe, zog sich hoch und verharrte in der Hocke. Übelkeit und Schwindelgefühle überkamen ihn. Er taumelte kurz, fing sich aber schnell wieder, schüttelte den Kopf und kroch weiter.
    Der Russe drehte sich um, als Osgood zum Sprung ansetzte. Osgood warf ihn zu Boden, der Schotter knirschte unter ihm. In diesem Moment brauste ein Windstoß durch die Pinien und übertönte die Geräusche. Zumindest hoffte er das.
    Mit der linken Hand hielt Osgood seinem Gegner Mund und Nase zu und stieß seinen Kopf zurück.
    Mit einer schnellen Bewegung fuhr sein Messer über die Kehle des Russen und trennte die Halsschlagader durch.
    Das Blut schoß heraus, und Osgood kniff die Augen zu. Das Blut durfte ihm nicht in die Augen spritzen. Nach fünf Sekunden mußte der Russe bewußtlos sein. Er ließ den Kopf los. In wenigen Sekunden würde der Tod eintreten. Osgood rollte vom Körper seines Opfers herunter und wischte das Messer an dessen schäbigem blauem Anzug ab. Er suchte den Waldrand nach KGB-Leuten ab, die ihn möglicherweise beobachtet haben könnten, ließ das Grande zuschnappen und holte die P-38 K hervor. Mit der linken Hand packte er die CZ-75 und steckte sie zu seiner Walther P-38 in den Hosenbund. Dann durchsuchte er rasch den Mann. Er fand ein Ersatzmagazin mit 9-mm-Patronen, ein Päckchen französische Zigaretten sowie ein Streichholzbriefchen. Das Briefchen trug in Englisch und

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