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Das Yakuza-Mal

Das Yakuza-Mal

Titel: Das Yakuza-Mal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Ahern , Sharon
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Charakterzug, anständig zu sein, aber unter bestimmten Umständen bedeutete das mit großer Wahrscheinlichkeit einen frühen Tod.
    Osgood blieb an der Stelle stehen, an der sich die Felsen und der Fluß trafen. Hier war er zumindest von zwei Seiten geschützt. Er wartete.
    Aus dem Wald drangen schlagende Geräusche.
    Er zog die zweite Walther-Pistole und hielt sich bereit.
    Er mußte sicher sein, daß Mulvaney nicht in sein Schußfeld geriet.
    Die Geräusche wurden lauter. Drei Männer tauchten auf. Sie trugen ebenfalls schlechtsitzende Anzüge. Zwei von ihnen hatten Uzi-Maschinenpistolen, der dritte eine SPAS-12
    Schrotflinte. Osgood stand auf und schrie:
    »Tovarischtschi!« Der Mann mit der Schrotflinte wandte sich genau in dem Moment um, in dem Osgood mit beiden Pistolen das Feuer eröffnete.
    Osgood traf; der Mann wurde rückwärts auf einen der MG-Schützen geschleudert. Osgood schoß den anderen Uzi-Schützen nieder. Der erste MG-Schütze stieß seinen Kameraden von sich und richtete die Uzi auf ihn. Osgood traf ihn mit seiner P-38 K genau zwischen die Augen. Der Mann mit der Schrotflinte bewegte sich immer noch; Osgood schoß ihn zweimal in den Nacken. Sein Körper verkrümmte sich. Er sah sich nach dem anderen Uzi-Schützen um und tötete ihn mit einem Schuß in die linke Schläfe.
    Osgood stand mit ausgestreckten Armen da, immer noch beide Waffen in den Händen haltend.

    In diesem Augenblick trat Mulvaney aus dem Wald. Er hielt die Schrotflinte im Anschlag, als ob er schießen wollte.
    »Mein Gott, Mann!« fuhr es Osgood durch den Kopf. Mulvaneys Akten hatten keinen Hinweis auf ein Vietnam-Trauma enthalten, das diese Reaktion ausgelöst haben könnte. »Mulvaney!«
    »Runter!«
    Dem Befehl zu folgen war reine Vertrauenssache
    - er tat es äußerst ungern. Aber er warf sich auf den Boden und rollte auf den Rücken. Die Schrotflinte knallte, fast gleichzeitig kam MG-Feuer von den Felsen her. Wieder Schüsse aus der Schrotflinte. Auf der anderen Flußseite wurde ein Mann slavischen Typs, der eine Windjacke, blaue Hosen und einen Rollkragenpullover trug, in den Wald zurückgeschleudert. Osgood hob den Kopf.
    Mulvaney feixte: »Der hätte dich beinahe durchlöchert, Kumpel.«
    Osgood kam auf die Füße.
    »Eine tolle Wyatt-Earp-Show«, fuhr Mulvaney fort. »Wirklich nicht schlecht. Aber bei deiner Pistolenknallerei hast du Nummer sechs hinter dir nicht bemerkt.«
    »Sieben«, stellte Osgood richtig. Er stand immer noch unsicher auf den Füßen und war völlig durchfroren. »Einem von ihnen hab ich die Kehle aufgeschlitzt.«
    »Dann hast du mir dieses Mal einen voraus.
    Hast du Interesse an einem gebrauchten Volvo zu einem fairen Preis?«
    »Aha, wir haben denselben Gedanken. Wir müssen so schnell wie möglich zu Gonroku zurück
    - Strafe oder Rettung.«

    »Ja, was anderes gibt es nicht. Wir retten ihn oder wir machen ihn fertig. Entweder hat uns jemand in diese Falle gelockt, oder Gonroku sitzt in der Tinte. Und Andy möglicherweise auch.«
    Mulvaney rannte los. Osgood begann, Waffen und Dienstausweise einzusammeln und schrie ihm nach: »Ich komme gleich!«
    Er sammelte auch die Ersatzmagazine für die Uzis ein und nahm alles aus den Taschen der Toten mit, was irgendwie von Nutzen sein konnte.
    Einem der Toten zog erdie Jacke aus und benutzte sie als Sack für die Handfeuerwaffen und die Magazine. Die Maschinenpistolen hängte er sich über die Schulter. Dann durchquerte er den Fluß -
    seine Schuhe waren sowieso nicht mehr zu gebrauchen. Am anderen Ufer durchsuchte er den Mann, den Mulvaney noch rechtzeitig getötet hatte, und steckte dessen Habseligkeiten ein. Dann hetzte er Mulvaney hinterher. Er konnte nicht rennen, weil die Waffen, die er erbeutet hatte, zu schwer waren. Unterwegs nahm er noch seine Aktentasche mit. Als Osgood die Hälfte des Hohlwegs zurückgelegt hatte, fand er die beiden anderen Toten; auch diese durchsuchte er. Einer der beiden hatte ungefähr seine Schuhgröße, aber Osgood widerstand dieser Versuchung. Nasse Florsheimer-Schuhe waren immer noch besser als trockene bulgarische Latschen. Er hetzte weiter.
    Eine Autohupe ertönte.
    Als er aus dem Wald trat, sah er Mulvaney ungeduldig neben dem Volvo stehen. Der Motor lief. Mulvaney rief ihm zu: »Los, mach schon!«
    »Bin schon da! Mach den Kofferraum auf.«

    Mulvaney suchte im Wageninneren nach der Verriegelung. Osgood warf seine Beute in den Kofferraum. Die Uzis waren unversehrt. Er wollte zwei Uzis in den Wagen nehmen, aber

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