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Das Yakuza-Mal

Das Yakuza-Mal

Titel: Das Yakuza-Mal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Ahern , Sharon
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vor ihren Augen, das Mulvaney in jedem anderen Moment für atemberaubend gehalten hätte. Aber bei der Geschwindigkeit, den Kurven und den Verfolgern in ihrem Rücken kam ihm diese Aussicht nur furchterregend vor.
    Mulvaney ließ das leere Magazin in die Tasche gleiten und steckte ein volles Magazin in die Beretta. »Mulvaney — der Raketenwerfer!«
    Mulvaney hatte sich bereits wieder aus dem Seitenfenster gebeugt. Der Mercedes befand sich jetzt ungefähr 18 Meter hinter ihnen. Der Raketenwerfer war in Stellung und konnte jeden Moment abgefeuert werden. Mulvaney mußte also schnell handeln. Er schoß. Eine weiße Rauchwolke stieg auf. Er ließ sich wieder auf seinen Sitz zurückfallen. »Sie feuern!«
    »Festhalten!« Osgood trat auf die Bremse und zog die Handbremse. Das Heckteil des Wagens brach nach links aus. Mulvaney stützte sich mit den Händen am Autodach ab, spürte eine Detonation.
    Der Straßenabschnitt vor ihnen löste sich in Rauch auf - genau dort, wo ihr Wagen sich befunden hätte, wenn Osgood nicht diese verzweifelte Aktion begangen hätte. Der 300ZX raste an der Einschlagsstelle der Rakete vorbei, wo sich eben ein Feuerball bildete, und überschlug sich mehrfach, Windschutzscheibe und Heckscheibe implodierten. Mulvaneys Körper wurde gegen das Wagendach gepreßt. Dann blieb der Wagen abrupt auf dem Dach liegen.
    »Raus hier!« schoß es Mulvaney durch den Kopf. Er versuchte sich zu bewegen. Seine Arme und Beine funktionierten, und auch seine Augen schienen unverletzt. Er blickte zu Osgood hinüber.
    Sein Kopf lag auf dem Lenkrad, er blutete an der rechten Schläfe. Es roch nach Benzin. Das Auto konnte jeden Moment in die Luft gehen, und die Killer in den beiden anderen Wagen würden auch nicht lange auf sich warten lassen. Er versuchte Osgoods Sicherheitsgurt zu lösen, aber er hatte sich verklemmt.
    Ein Messer, das er seit seiner Vietnamzeit bei sich trug, befand sich in seiner Jeanstasche. Er drehte sich um, kniete nieder, klappte die Hauptklinge des Schweizer Armeemessers heraus und durchtrennte damit das stabile Gewebe des Sicherheitsgurts. »Mulvaney?« Osgood kam zu sich.
    »Ja, alles in Ordnung. Nicht bewegen! Vielleicht haben Sie sich was gebrochen.«
    »Nein, es ist nichts passiert. Bringen Sie sich in Sicherheit. Die Kerle werden jeden Moment hier sein.«
    »Schnauze. Ich hab noch keine Lebensretter-Medaille, ist das klar?«
    Die Verfolger konnten ihre Fahrzeuge nicht rechtzeitig zum Stillstand bringen und rasten vorbei.
    Mulvaney hörte Bremsen quietschen. Er wußte, daß jeden Moment die Motoren in schnellem Rückwärtsgang und Wendemanövern aufheulen würden. Er hatte das Beckenstück des Sicherheitsgurts beinahe durchtrennt. »Hören Sie, Mulvaney, ich weiß Ihre Bemühungen wirklich ...
    sehr zu schätzen. Aber wenn Ellermann in die Hände des KGB fällt, fliegt unser Mann in Hanoi auf, und was noch schlimmer ist, die Details des neuen Prototyps sind verloren. Das darf nicht passieren. Haben Sie mich verstanden?«
    Osgood wirkte gefaßt, aber Mulvaney hatte oft genug Menschen gesehen, die unter Schock standen, und Osgood zeigte alle Anzeichen dafür.
    Aber.Osgood schien sein eigenes Schicksal nicht zu kümmern. Mulvaney trennte den Gurt durch.
    »Nehmen Sie Ihre Waffe und verschwinden Sie, Mulvaney. Jetzt haben Sie Ihre gute Tat vollbracht.
    Ich werde es Ihrem Pfadfinderführer melden.
    Verschwinden Sie und nehmen Sie meine Aktentasche mit. Sie werden die Pistole und die Munition ...«
    »Hören Sie endlich auf! Wollen Sie meinen Ruf ruinieren?« Er ließ das Messer zuschnappen und steckte es in seine Hosentasche. Jetzt erst bemerkte er, daß er seine Pistole immer noch im Hosenbund stecken hatte. Er versuchte, Osgood hinter dem Lenkrad hervorzuziehen. »Sagen Sie's, wenn es weh tut.«

»Mir tut alles weh, aber ich hält's schon aus.
    Mach, daß du wegkommst, Ed!«
    »Hör mal.. John .. .entweder verschwinden wir gemeinsam oder gar nicht. Also hör jetzt endlich auf und beweg lieber deine Beine.«
    »Der Aktenkoffer, Mulvaney! Der Aktenkoffer!«

    »Ist da so was drin wie in James-Bond-Filmen?
    Verwandelt er sich in einen Helikopter oder wie?«
    »Du bist verrückt, Mulvaney.«
    »Du bist auch süß. Auf geht's!« Mulvaney war draußen, die Aktentasche in der rechten Hand. Mit der linken zog er Osgood aus dem Wagen. Der Mercedes kam angebraust, der Volvo dicht dahinter. Mulvaney ließ die Aktentasche fallen, schnappte seine Pistole und entsicherte sie.
    »Alles in Ordnung, Mulvaney.

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