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Das Zauberschwert - 10

Das Zauberschwert - 10

Titel: Das Zauberschwert - 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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zwischen seinen Fingern anfühlte. Seine Stimme klang in seinen Ohren merkwürdig dünn. „Ich suche nach Callista. Sie ist verschwunden, und ihre Zwillingsschwester kann sie nirgendwo finden. Hast du sie hier gesehen?“
Leonie blickte beunruhigt drein. „Nein, mein Lieber. Auch wir haben gesucht, und sie ist auf keiner Ebene, die wir erreichen können. Von Zeit zu Zeit spüre ich sie irgendwo, ihre lebende Präsenz, doch ganz gleich, wo ich nach ihr Ausschau halte, ich komme nicht zu ihr.“
Das machte Damon Sorge. Leonie war eine mächtige Telepathin, und alle zugänglichen Ebenen der Überwelt waren ihr bekannt. Sie wanderte in dieser Welt so selbstverständlich umher wie in der festen Welt des Körpers. Die Tatsache, dass Callistas Not ihr bekannt war und dass sie ihre Schülerin und Freundin nicht aufzuspüren vermochte, ließ Schlimmes befürchten. Wo versteckte Callista sich?
„Vielleicht gelingt es dir eher als mir, sie zu finden“, meinte Leonie freundlich. „Blutsverwandtschaft ist ein starkes Band und bewährt sich, wo Freundschaft und Gleichklang der Seelen versagen. Ich habe das Gefühl, sie ist dort.“ Leonie hob einen schattenhaften Arm und zeigte. Damon drehte sich in die angedeutete Richtung und sah nur eine dichte, klumpige Dunkelheit.
„Die Dunkelheit ist neu auf dieser Ebene“, berichtete Leonie, „und keiner von uns hat es bisher geschafft, ihr nahe zu kommen. Wenn wir uns in diese Richtung bewegen, werden wir mit Gewalt zurückgeschleudert. Ich weiß nicht, welche neue n Personen auf dieser Ebene wandern, aber sie sind nicht mit unserer Erlaubnis hergekommen.“
„Und du meinst, Callista könne sich dorthin verirrt haben und werde jetzt festgehalten, unfähig, die Schatten mit ihrem Geist zu durchdringen?“
„Ich fürchte es“, antwortete Leonie. „Hätte man sie betäubt oder hypnotisiert oder ihr ihren Sternenstein weggenommen, oder wäre sie so misshandelt worden, dass sie den Verstandverloren hat, dann würde es für uns auf dieser Ebene so aussehen, als sei sie in einer großen, und urchdringlichen Dunkelheit gefangen.“
Damon berichtete Leonie mit der Schnelligkeit des Gedankens, wie Callista aus ihrem Bett in Armida weggeholt worden War.
„Das gefällt mir nicht“, erklärte Leonie. „Was du mir erzählst, macht mir Angst. Ich habe gehört, die Hasturs hätten fremden Männern von einer anderen Welt die Genehmigung gegeben, sich in Thendara anzusiedeln. Hin und wieder gerät einer im Traum in die Überwelt, aber Gestalt und Geist sind merkwürdig bei ihnen, und meistens verschwinden sie, sobald man sie anspricht. Sie sind hier nur Schatten, und sie scheinen ganz harmlos zu sein, Menschen wie andere auch, ohne viel Geschick, sich in den Reichen des Geistes zu bewegen. Mir fällt es schwer zu glauben, dass diese Terraner – so nennen sie sich – irgendwie an dem, was Callista zugestoßen ist, beteiligt sein sollen. Welchen Grund könnten sie haben? Und da sie auf unserer Welt nur geduldet sind, warum sollten sie uns durch ein solches Verhalten provozieren? Nein, es muss ein zweckmäßiges Handeln dahinter stecken.“
Damon kam zu Bewusstsein, dass er vor Kälte zitterte. Die Ebene schien unter seinen Füßen zu beben. Wenn er in der Überwelt bleiben wollte, musste er weiterziehen. Es war ihm ein Trost gewesen, mit Leonie zu sprechen, aber er durfte hier nicht länger verweilen; er musste seine Suche nach Callista fortsetzen. Leonie folgte seinen Gedanken und sagte: „Dann suche sie. Nimm meinen Segen.“ Noch während sie die Hand in der rituellen Geste hob, verblasste ihre Gestalt, und Damon entdeckte, dass er um eine weite Strecke zurückversetzt worden war. Er stand nicht mehr in dem vertrauten Hof des Turms, sondern war der Dunkelheit ein großes Stück über die graue Ebene näher gerückt.
Die Kälte wuchs, und er erschauerte unter den Stößen, die wie eisige Winde aus der Schwärze kamen. Das verdunkelte Land, dachte er grimmig. Zum Schutz gegen die Kälte stellte er sich vor, dass er einen dicken Mantel in Grün und Gold trage. Ihm wurde wärmer, aber nur wenig und seine Bewegung auf die finstere Wolke zu wurde immer langsamer, als entströme ihr eine Kraft, die ihn zurückdrücke und immer weiter zurück. Er kämpfte dagegen an, rief von neuem Callistas Namen.
Wenn sie irgendwo hier draußen auf der Ebene ist, wird sie mich hören, dachte er. Doch wenn Leonie vergeblich gesucht hatte, wie konnte er hoffen, Erfolg zu haben?
Die Dunkelheit wogte wie eine

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