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Das Zeichen Des Dunklen Gottes

Das Zeichen Des Dunklen Gottes

Titel: Das Zeichen Des Dunklen Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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vielleicht traf es dann auch weitere Menschen, die aber noch nichts von ihrer Macht wissen?«, spekulierte er. »Man müsste sie nur finden, um für den schlimmsten aller Fälle dem jungen Herrscher Tarpols etwas Gleichwertiges entgegensetzen zu können.«
    »Im Grunde ist der Einfall nicht schlecht«, bestätigte Fiorell. »Aber an was erkennt man Magische? Und wer sollte sie für uns ausbilden? Nesreca wollt Ihr bestimmt nicht auf die Gehaltsliste setzen.«
    »Wir suchen sie zunächst einmal«, entschied Perdór. »Ich möchte es wissen, wenn sich irgendwo etwas Ungewöhnliches ereignet. Du hast die Magie selbst im Einsatz erlebt, du wirst aufschreiben, auf was es zu achten gilt.«
    »Ha, Ihr macht mir Spaß. Dabei ist das doch eigentlich meine Aufgabe.« Nachdenklich kratzte er sich unter seiner Narrenkappe. »Ich gebe zu, ich habe keine Ahnung. Ein Leuchten? Eine kleine Kugel, die über dem Kopf schwebt, wie beim Kabcar? Und wer sagt uns, dass es immer gleich ist? Wir haben keine Ahnung, wie Magie aussieht oder wie man sie erkennt. Man müsste es auf der Stirn stehen haben, das würde die Sache erleichtern. Der Kabcar ist übrigens ein weiteres Mal von den Göttern gesegnet worden, wie Gijuschka aus Ulsar erzählt. Es muss sehr spektakulär gewesen sein.«
    »Ich glaube, ich wandere aus«, seufzte der König betrübt. »Ich suche mir ein anderes Reich, weit weg, irgendwo auf dem Kontinent Angor, wo es schön warm ist.«
    »Daraus wird nichts. Ihr habt keine Qualifikationen als Herrscher«, höhnte Fiorell.
    »Du wirst beim Morgengrauen geköpft«, sagte Perdór trocken und schlürfte von seinem Getränk. »Und dein Schandmaul wird man vorsichtshalber ein zweites Mal totschlagen.«
    »Dann kehre ich als Geist zu Euch zurück, Majestät, und mache Euch das Leben zur Hölle.« Der Spaßmacher stakste mit steifen Gliedern durch den Raum. »Ich werde alle Eure Kekse verschimmeln lassen und Eure Köche in die Flucht schlagen«, ächzte er mit Grabesstimme.
    »Gut, ich gewähre dir Gnade, Fiorell. Aus reinem Eigeninteresse.« Huldvoll wedelte der grau gelockte, dickliche Mann mit der freien Hand. »Nun mach dich an die Arbeit. Ich möchte in Schwermut und Katzenjammer versinken.«
    »Warum? Sind die Kekse alle gegessen?«
    »Du!«, drohte Perdór und langte nach dem Brieföffner. Blitzartig war der Hofnarr verschwunden, sein heiteres Lachen war noch lange zu hören.
    Schmunzelnd lehnte sich der Herrscher des ilfaritischen Reiches in den Sessel und umfasste die Tasse mit beiden Händen. »Irgendwann lasse ich ihn wirklich hinrichten.«

VI.
    Die Götter beschlossen, dass Magie eine zu gefährliche Sache für die Menschen sei, und verbannten diese Kunst von unserer Welt.
    Lediglich Kalisska erlaubte auf ihrem Kontinent eine harmlose Form der Magie, die in der Lage ist, die schwersten Wunden zu heilen.
    Die Einzigen, die bis heute noch die ›grüne Magie‹ beherrschen, sind die Cerêler, und sie sind im Volk berühmt für ihre Wohltaten.
    DIE ZEIT DES ZWEITEN FRIEDENS UND DAS ENDE DER MAGIE, Kapitel I
    Ulldart, Königreich Tûris, Herbst 443 n.S.
    Hetrál schaute über die Palisaden der einstigen ontarianischen Handelsstation, die von seinen Soldaten längst zu einer kleinen Befestigungsanlage ausgebaut worden war. Friedlich lag der Waldrand, der Eingang zur Verbotenen Stadt, eine Viertelmeile entfernt. Nichts verriet, dass im Unterholz der sichere Tod in mannigfacher Gestalt wartete.
    Die ursprünglichen Wälle hätten einem Angriff nicht mehr standgehalten, selbst wenn nur wenige Sumpfbestien einen Ausfall aus der Verbotenen Stadt wagten. Die Gräben waren verbreitert und vertieft, die dünnen Stämmchen gegen massive Baumleiber ausgetauscht worden. Wachtürme sorgten für eine gute Rundumsicht um das entstandene Kastell, und die Kapazität des Steingebäudes war durch Anbauten um das Vielfache vergrößert.
    Sechshundert Krieger lagerten hier, viel zu wenige, um die Kreaturen in Schach zu halten. Immer wieder gelang es kleinen Trupps, den Blockadering zu durchbrechen und in die einstige Hauptstadt Sinureds zu pilgern.
    Erst als Hetrál mehrere Lager rund um das Areal aufschlagen ließ, um die Überwachung zu verbessern, wurde das Durchkommen für die Bestien schwerer, die dafür umso verbissener darum kämpften, an den Wachen vorbeizugelangen.
    Ihrerseits hatten die Wesen damit begonnen, Posten aufzustellen, die das Eindringen von Erkundungseinheiten beinahe unmöglich machten. Viele der Bestien verfügten über feine

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