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Das Zeichen Des Dunklen Gottes

Das Zeichen Des Dunklen Gottes

Titel: Das Zeichen Des Dunklen Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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sie in eine schwarze, nietenbesetzte Rüstung aus gehärtetem Leder, darunter lag ein dicht gewobenes Kettenhemd. Die langen schwarzen Haare waren zu einem Zopf zusammengebunden, was ihr dünnes Gesicht noch schmaler wirken ließ. Die Monde leuchteten auf ihr fahles Antlitz, ihre Augen glühten dunkelrot. »Wie geht es dem unvorsichtigen Hemeròc?«
    Paktaï senkte sich auf ein Knie herab. »Er wird wieder gesund werden, aber die aldoreelische Klinge hat ihn schwer verletzt. Ihr hattet ihn gewarnt.« Sie stand auf, das Haupt demütig gesenkt. »Habt Ihr gewusst, dass diese Kensustrianerin ein Rákshasa ist?«
    Der Konsultant konnte seine Verwunderung nicht verbergen. »Nein. Ich ahnte es nur, als ich ihre Zähne und die leuchtenden Pupillen sah.« Seine Augen wurden schmal. »Wie hast du es herausbekommen?«
    Die Frau schüttelte den Kopf. »Nicht ich. Hemeròc war es, bevor er sich zur Regeneration zurückzog. Er war bei diesem Ritter, um ihm den Tod zu versprechen.«
    »Ach? Er handelt ohne meinen ausdrücklichen Befehl?« Er fuhr sich nachdenklich über die Haare. »Ich werde ihm noch einmal verdeutlichen müssen, wer wem unterstellt wurde. Du, meine bezaubernde Paktaï«, er umfasste ihr Kinn und hob den Kopf an, damit sie in seine Augen sehen musste, »weißt doch genau, wo dein Platz ist?«
    »Ganz genau.« Sie blickte ihn teilnahmslos an.
    »Gut.« Mortva ließ sie los und wandte ihr den Rücken zu. »Geh. Und richte Hemeròc aus, dass eine Strafe auf ihn warten wird.« Sie verneigte sich, trat zurück und verschmolz mit den Schatten.
    Leise huschte Waljakov in Stoikos Kammer und trat an dessen Bett heran.
    Sein Freund hatte die Augen geschlossen, das Gesicht erhielt allmählich seine Farbe wieder zurück. Die Genesung schritt voran, wenn auch nur zögerlich. Die Cerêler des Palastes gaben ihr Bestes, aber die Wunden schienen immer wieder von neuem infiziert zu sein, als wollte etwas verhindern, dass Stoiko auf die Beine kam.
    Der Leibwächter hatte den Verdacht, dass das »Etwas« lange silberne Haare hatte und auf den Namen »Nesreca« hörte. Aber beweisen konnte er es nicht. Die Wachen, die er vor die Tür gestellt hatte, sahen und hörten nichts. Weder er noch Norina noch der Verwundete vertrauten diesem mysteriösen Vetter vierten Grades, und nach dieser Unterhaltung im Audienzsaal schon gar nicht mehr. Er musste weg. Und wenn Waljakov ihn eigenhändig an seinen Haaren nach Berfor zurückschleifen musste.
    Der Verletzte schlug die Augen auf und versuchte, ein Lächeln zu fabrizieren. »Du siehst müde aus, Waljakov.«
    »Ich bin müde«, sagte der Hüne grinsend und blickte sich im Zimmer um. »Benötigst du etwas? Trinken, essen oder etwas anderes?«
    »Nein, danke, ich habe nur ein wenig gedöst. Es geht mir schon viel besser. Ich denke, dass ich nächste Woche aufstehen kann.«
    Der Leibwächter nahm Platz. »Ich möchte dich wirklich nicht drängen, Stoiko, aber es wird höchste Zeit, dass du an Lodriks Seite zurückkehrst. Seit dieser Nesreca aufgetaucht ist, steuert der Junge stärker als zuvor etwas entgegen, was mir nicht gefällt. Und er hat sich Sinured als Verbündeten gewählt.«
    »Er konnte nicht anders«, verteidigte der verletzte Mann den jungen Herrscher. »Aber er wird ihn wieder zurückschicken. Du hast gesagt, er habe es dem Ritter versprochen.«
    »Und der Ritter liegt inzwischen ebenfalls halb tot in seinem Bett«, meinte Waljakov düster.
    »Du hast mich damals gewarnt, nun ist es an mir.« Stoiko setzte sich ein wenig auf. »Alle um den Kabcar, auf die er unter Umständen hören würde oder die kritisch gegenüber seinem Vetter eingestellt sind, erleiden Unfälle oder werden anders ausgeschaltet. Wenn es wirklich Nesreca ist, der dahinter steckt, stehst du ebenfalls auf seiner Liste.«
    »Und Norina«, ergänzte der Leibwächter gedankenversunken. »Ich werde sie beschützen. Vermutlich benötigt sie mich im Moment mehr als Lodrik.«
    »Gebt auf euch beide Acht«, warnte der Verletzte, bevor er mit verzerrtem Gesicht zurücksank und die Augen schloss. »Nächste Woche bin ich wieder da. Und dann sorgen wir dafür, dass Nesreca schnell an Einfluss verlieren wird.«
    »Ich hoffe es und bete sogar zu Ulldrael, wenn es sein muss.« Waljakov deckte den innerhalb von Lidschlägen eingeschlafenen Stoiko zu und verließ leise den Raum.
    Ein Paar dunkelrote Punkte leuchteten in einer finsteren Ecke der Kammer auf.
    »Ich wollte mich bei dir entschuldigen, mein Gemahl. Aufrichtig

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