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Das Zeichen Des Dunklen Gottes

Das Zeichen Des Dunklen Gottes

Titel: Das Zeichen Des Dunklen Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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verschone mich. Ich werde alles tun, was du von mir verlangst. Von heute an werde ich gehorchen.«
    Lodrik zog sie selbstzufrieden auf die Füße.
    Sie warf sich an seinen Hals und bedeckte ihn mit Küssen. »Ich tue alles, was du willst, mein Gemahl.«
    Mit geschlossenen Augen genoss der Kabcar die Zärtlichkeiten seiner Cousine, die ihn irgendwann auf die Schlafstätte zurückzog. Nun endlich durfte er die so oft verschobene Hochzeitsnacht vollziehen.
    Und sie gefiel ihm sehr.

III.
    Die Allmächtige Göttin besah sich die Welt, und als sie überzeugt war, dass alles in Ordnung war, ging sie zu Angor, Ulldrael, Senera, Kalisska und Vintera, um sie zur Rückkehr zu den Menschen zu bewegen.
    Doch die Menschen experimentierten mit der Magie, veränderten sie.
    Vor allem die ehemaligen und neuen Getreuen des Gebrannten Gottes entwickelten Kenntnisse, mit denen sie andere Länder mühelos in die Knie zwingen konnten.
    Geister, Untote und viele andere bösen Mächte zogen in Tzulandrien umher.
    DIE SCHLECHTE MAGIE, Kapitel I
    Ulldart, Königreich Tersion, Hauptstadt Baiuga, Sommer 443 n.S.
    Ihr wärt auch lieber in Freiheit, was?« Fraffito Tezza stützte sich auf den Reisigbesen und ließ seinen Blick über die Eisenkäfige schweifen, die dicht an dicht im großen Gewölbekeller standen.
    Die linken Gefängnisreihen beherbergten Sumpfbestien in den unterschiedlichsten Formen und Größen aus allen möglichen Gebieten des Kontinents. Auf der anderen Seite wurden die Tiere gehalten, die man zu verschiedenen Gelegenheiten in der Arena zum Einsatz brachte.
    »Aber warum sollte es anderen Kreaturen besser gehen als mir, nicht wahr?«, sagte er zu einem der Untiere, das ihn daraufhin anknurrte und sich gegen die Gitter warf.
    Erschrocken machte der Palestaner einen Schritt zurück und hob drohend den Reisigbesen. Als er seine lächerliche Waffe begutachtete, senkte er sie lachend, nahm seinen kleinen Flakon mit Duftwasser aus der Tasche seines Brokatjupons heraus und besprühte das Wesen.
    »Jetzt riechst du wenigstens besser als du aussiehst«, sagte der einstige Adjutant und nun Leihgabe des Händlerstaates an Tersion und kehrte den herausgefallenen Dung vor den Eisenstäben zu einem großen Haufen zusammen. Zwischendurch hielt er immer wieder kurz inne und schmierte sich etwas von dem Parfüm unter die Nase, um den Gestank nicht ertragen zu müssen.
    Er wusste nicht, weshalb plötzlich diese Gewölbeteile in sein Ressort fielen, was er als äußerst erniedrigend empfand.
    Am anderen Ende des Raumes angekommen, richtete er sich stöhnend auf, hielt sich das Rückgrat und sah sich nach dem Wasserfass um, das in seiner Nähe stehen musste. Er brauchte unbedingt etwas zu trinken.
    Erleichtert ließ er sich das kühle Nass von der Holzkelle in den Mund laufen. Der Palestaner stockte aber mitten in der Bewegung, als er ein Geräusch in seinem Rücken hörte, das ihm gar nicht gefiel. Es war das Quietschen einer Eisentür.
    Tezza versenkte zitternd die Kelle in dem Fass, langte nach seinem Kehrwerkzeug, das er sich als Schutz vor die Brust hielt, und wandte sich um.
    Eine der größeren Sumpfbestien stand im Mittelgang und witterte lautstark nach allen Richtungen, der Eingang ihres Gefängnisses stand sperrangelweit offen. Noch interessierte sie sich scheinbar nicht für den Mann, der kleine Schritte rückwärts machte, um entweder zu entkommen oder sich zu verstecken.
    Mit einem letzten großen Schnaufer wandte sich die Kreatur dem Palestaner zu. Ihr humanoider, muskelbepackter Körper spannte sich, das Fell richtete sich in der Nackenpartie auf, die Klauen bewegten sich sachte, und aus der Kehle drang ein dumpfes Grollen.
    »Hilfe«, flüsterte Tezza, den die Angst vor dem Wesen gelähmt hatte. »Wachen, zu Hilfe.«
    Verständlicherweise reagierte niemand auf seine zaghaften Ruf versuche.
    Ihm kam eine Idee. Vorsichtig bewegte er sich zur Seite und griff in den Futtertrog, in dem das halbverweste Fleisch für die Sumpfbestien gelagert wurde.
    Angewidert nahm er irgendetwas Blutiges, Stinkendes mit spitzen Fingern heraus und beförderte es schwungvoll in die andere Ecke des Raumes.
    »Hol’s, bitte«, sagte der Palestaner unsicher. »Feines Fresschen. Na los.«
    Tatsächlich setzte sich das Wesen in Bewegung.
    »So ist’s brav. Feines Ungeheuer.« Seine eigene Angst wich leiser Zuversicht, die sich aber schlagartig in reines Grausen wandelte, als die Kreatur umdrehte und sich am Käfig eines Artgenossen zu schaffen

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