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Das Zeichen Des Dunklen Gottes

Das Zeichen Des Dunklen Gottes

Titel: Das Zeichen Des Dunklen Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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losgelassen.« Der junge Mann deutete zur Tür. »Die Audienz ist beendet. Ich danke dem ilfaritischen Botschafter für seinen Einsatz.«
    »Da einige der Versammlung eine ähnliche Antwort erwartet haben, beschloss eine große Mehrheit, dass in einem solchen Fall der Ablehnung Maßnahmen zum Schutz des Kontinents ergriffen werden sollen«, begann Tafur höflich, aber bestimmt. »Ich möchte darauf hinweisen, dass das Königreich Aldoreel, das immer freundschaftliche Beziehungen zu Tarpol pflegte und auch nicht materielle Hilfe verweigerte, als Borasgotan angriff, nichts Böses gegen den hoheitlichen Kabcar im Schilde führt. Doch die Sicherheit der eigenen Bevölkerung ist wichtig.«
    Lodrik senkte seinen ausgestreckten Arm ungläubig. »Ich hatte die Audienz soeben beendet, Botschafter.«
    »Dennoch solltet Ihr noch einen Moment zuhören«, bat Fiorell freundlich. »Wir möchten nicht, dass Ihr unsere Entscheidung falsch versteht. Sie ist nicht gegen Euch gerichtet.«
    Tafur entrollte ein eigenes Pergamentstück. »Da Sinured das Tier sich nun nicht vor Beginn des Jahres 444 aus Ulldart zurückzieht, hat ein Großteil der Reiche, mit Ausnahme von Borasgotan und Tûris, beschlossen, für das Schlimmste gerüstet zu sein. Vertreter Kensustrias waren leider nicht anwesend, eine entsprechende Anhörung soll, ohne Rücksicht auf den im Süden herrschenden Krieg, noch folgen.«
    »Kommt bitte zur Sache«, drängte der Konsultant freundlich. »Der hoheitliche Kabcar hat nicht den ganzen Tag Zeit. Schließlich muss dafür gesorgt werden, dass Gerechtigkeit herrscht.«
    »Sicherlich«, bestätigte Tafur. »Ilfaris, Rogogard und Rundopâl stellen jeweils zweitausend Mann, die übrigen sechs Reiche rekrutieren je zehntausend Mann Bewaffnete aus der Bevölkerung, ihren Garnisonen und Scharmützelkommandos. Sie alle werden unter einem gemeinsamen Kommando als ein zweites ›Geeintes Heer‹ immer an diese Grenzen ziehen, an denen Sinured und seine Männer zu finden sind. Das ist kein Akt der Drohung, sondern der Vorbeugung, um eine unerwartete Eroberung im Fall des plötzlichen Todes des Kabcars oder anderen unvorhergesehenen Ereignissen unmöglich zu machen.«
    »Nicht schlecht«, lobte der junge Herrscher. »Das sind dann sechsundsechzigtausend Krieger, die an meinen Landesgrenzen stehen. Wenn Ihr Euch die Verpflegung eines solchen Heeres ein Jahr lang oder mehr leisten könnt, dann tut es.«
    Der Gesandte des Königreiches Tûris drängelte seine Amtskollegen zur Seite und kam aufgeregt nach vorne. Dass der Beschluss ohne seine Zustimmung gefallen war, war offensichtlich.
    »Hoheitlicher Kabcar, Ihr sollt wissen, dass Tûris unter keinen Umständen an einem solchen Unternehmen teilnehmen wird. Wenn eine Streitmacht von diesen Ausmaßen aufgestellt ist, kann leicht Schindluder getrieben werden, sollte die Disziplin der Truppen verloren gehen. Tûris hält das neue Geeinte Heer für eine schlechte Eingebung und unterstützt die Vorgehensweise Tarpols aus ganzem Herzen. Denn auch wir wurden von Borasgotan bedroht. Ohne den Kabcar und seine Unterstützung wären wir das nächste Opfer Arrulskhâns und der Untätigkeit der Übrigen geworden.« Demonstrativ stellte sich der Mann an den Fuß des Throns. »Das Volk von Tûris bewundert Euch, hoheitlicher Kabcar, sagt Euch Dank, Anerkennung und Treue zu, wenn Ihr sie benötigen solltet.«
    Fiorell breitete beschwichtigend die Arme aus. »Aber, aber. Wir bereiten uns doch nicht auf einen Krieg untereinander vor, sondern wollen nur für den Fall gerüstet sein, dass das Böse losschlägt, aus welchen Gründen auch immer. Ich denke, der Kabcar hat dafür Verständnis.«
    Lodrik unterdrückte seine schlechte Laune und neigte stattdessen huldvoll den Kopf. »Ich würde wahrscheinlich ähnlich handeln. Seid aber gewarnt. Wenn Eure Truppen Sinured ohne Grund angreifen, um vielleicht vorab eine Gefährdung ausschalten zu wollen, die meiner Meinung nach nicht existiert, kann ich für die Folgen nicht geradestehen. Nun ist die Audienz aber wirklich beendet.«
    Die Gesandten verbeugten sich und verließen zum zweiten Mal für heute den Saal.
    Die Kabcara erhielt eine geflüsterte Nachricht von einem Diener und verabschiedete sich wegen »dringender Erledigungen«. Stoiko wurde von Lodrik zusammen mit Waljakov in die Bibliothek geschickt, um nach weiterem Material zu suchen, das Aufschluss über die Größe Tarpols in der Vergangenheit gewährte. Die Fadenscheinigkeit des unnötigen Auftrags war

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