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Das Zeichen Des Dunklen Gottes

Das Zeichen Des Dunklen Gottes

Titel: Das Zeichen Des Dunklen Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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umzuziehen.«
    »Wir vermuten stark, dass er Magie beherrscht«, sagte Stoiko. »Schließlich unterrichtet er Lodrik darin, und wie man vor kurzem gesehen hat, mit verblüffendem Erfolg. Vielleicht wechselt er seine Garderobe auf magischem Weg. Das erklärt aber nicht, wie er unsere Anschläge überlebt hat.«
    »Anschläge?« Die Brojakin fuhr aufgeregt von ihrem Sitz hoch. »Wurde Lodrik dabei in Gefahr gebracht? Was waren das für Mordversuche?«
    »Und warum wurde davon nichts bekannt?«, sagte der Hofnarr sinnierend.
    Waljakov zuckte mit den Achseln. »Wir haben ein wenig von dem Gift, das bei dem Koch gefunden wurde, abgezweigt und es dem Silberschopf ins Essen getan.« Der Leibwächter betrachtete seine mechanische Hand. »Nichts.«
    »Aber die Ratten, denen wir hinterher von der Substanz verabreichten, starben praktisch auf der Stelle«, warf der ehemalige Mentor des Kabcar ein. »Nesreca war also immun gegen das Gift, was seine Version von dem Brojakenmahl ad absurdum führt. Als ein von uns bezahlter Kutscher ihn mit seinem Gefährt überrollen sollte, wichen die Pferde plötzlich zur Seite aus, während er in aller Ruhe die Straße überquerte. Und wir haben eine gespannte Wolfsfalle über seiner Tür angebracht. Ich habe keine einzige Schramme an ihm gesehen.«
    »Etwas beschützt ihn«, vermutete Norina leise. »Es kann aber nur etwas Böses sein.«
    »Die Rüstung, die sein Streiter Echòmer trug«, steuerte Waljakov bei, »gleicht bis ins Detail der Darstellung, wie man sie in alten Büchern über die Legende der Erschaffung der Welt liest. Es hat einige Zeit gebraucht, bis es mir eingefallen ist. Die Zweiten Götter trugen solche Metallpanzer, wenn sie sich den Menschen zeigten.«
    »Ich möchte niemanden beunruhigen, aber den Namen ›Echòmer‹ kann man zu ›Hemeròc‹ umformen«, meinte Fiorell. »Wie lustig. So hieß doch einer der Zweiten Götter, oder?«
    Als ein Blitz aus dem wolkenverhangenen Himmel zuckte und sich das Sommergewitter entlud, fuhr das Quartett zusammen.
    Fast augenblicklich setzte prasselnder Regen ein, der gegen die Scheiben trommelte, als wollte er unbedingt zu den vier Verschwörern dazugehören. Weitere Energiestrahlen krachten in schneller Reihenfolge herab.
    »Sinured kehrt zurück; ein rätselhafter Mann, der Lodrik in Magie unterrichtet, taucht auf; seine ›Studienfreunde‹ tragen Rüstungen und Namen wie die Zweiten Götter«, murmelte Stoiko. »Das Jahr 444 rückt näher und näher, ein ›Geeintes Heer‹ zieht sich zusammen, während der Kabcar sich falsch verstanden fühlt. Das ist eine Entwicklung, die schnell zu einem Unglück führen kann.«
    »Und mit den richtigen Kommentaren und Einflüsterungen schafft es der Silberschopf, den Jungen dorthin zu manövrieren, wohin er möchte.« Die Hand des Leibwächters schloss sich um den Griff des Säbels. »Ich werde ihn töten. An irgendetwas muss auch er sterben. Alles andere dauert zu lange. Intrigen führen zu nichts, er ist uns in allem einen Schritt voraus.«
    »Deshalb habe ich Ilfaris um Unterstützung gebeten.« Stoiko wies auf den Hofnarr. »Hulalia soll uns helfen, Beweise zu erbringen, die so schlagend sind, dass sich selbst der blinde Lodrik nicht länger gegen die Zweifelhaftigkeit seines Vetters wehren kann. Wenn uns das gelingt, kommt der Junge wieder zur Vernunft und wird zu dem Kabcar, der er ursprünglich werden wollte.«
    »Immerhin sind wir bereits jetzt schon in der Lage nachzuweisen, dass Nesreca nicht verwandt ist«, begann der Ilfarit. »Auch zur Vergiftung der Großbauern wird sich einiges finden lassen. Und Worlac, so hat es den Anschein, wurde von Sinured in Schutt und Asche gelegt, nicht von den Borasgotanern.« Er balancierte das Messer mit der Spitze auf seinem kleinen Finger aus und sammelte die anderen Schneidewerkzeuge ein, bis auf allen fünf Fingern Teile des Essbestecks ruhten. Fiorell grinste, als er die fassungslosen Gesichter der Frau und der Männer sah. »Es ist eine Art Berufsleiden. Ich kann einfach nicht anders.« Mit einer kurzen schwungvollen Bewegung schleuderte er die fünf Gegenstände in die Luft und begann, mit den Messern zu jonglieren. »Gut, nicht wahr?«
    »Was?« Waljakov packte den Hofnarren am Kleid und zerstörte dessen Konzentration. Klingelnd fielen die Messer zu Boden, eine der Klingen bohrte sich durch das Kleid. Geistesgegenwärtig spreizte der Narr die Beine, und das Messer traf nur die Sitzfläche anstatt edlere Teile.
    »Ihr wollt mich wohl wirklich

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