Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Zeichen Des Dunklen Gottes

Das Zeichen Des Dunklen Gottes

Titel: Das Zeichen Des Dunklen Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
Vom Netzwerk:
fast nichts mehr zu sehen war. Herodin winkte sie zur Kabine ihres Geliebten, sein Gesicht zeigte Freude und Aufregung.
    »Er ist wach! Angor sei gepriesen, unser Herr ist zurück aus dem Reich der Toten!«
    Die Frau eilte über die Planken zum Eingang und stürzte in den kleinen Raum. Der Ritter hatte die Augen geöffnet und blickte sich verwirrt um. Das Grün um ihn war verschwunden.
    Belkala schlug die Hände vor den Mund, um den lauten Freudenschrei zu unterdrücken, dann trat sie an das Lager des Mannes und setzte sich zu ihm.
    Ohne ein weiteres Wort warf sie sich ihm um den Hals und drückte ihn zärtlich an sich. Tränen der Erleichterung rollten ihre bronzefarbenen Wangen hinab und tropften auf seinen nackten Oberkörper. Sie genoss das Gefühl, seine Nähe zu spüren, ohne den brennenden Schmerz, den sie seit Wochen ohne Murren ertragen hatte.
    »Wo bin ich?«, fragte Nerestro sichtlich orientierungslos. »Ich war in Ulsar … der Marktplatz …«
    Sanft löste sich die Kensustrianerin von ihm und fuhr ihm zärtlich über das Gesicht, das sie jeden Tag rasiert hatte.
    Sofort tastete er nach seiner Wunde. Die Stelle lag ungeschützt, ohne Verband. Nur eine kleine weiße Stelle, etwa in der Größe eine Knopfes, erinnerte an die tödliche Verletzung, die er im Zweikampf erlitten hatte. Die Gabe seines Gottes hatte ihren Zweck erfüllt.
    Er blickte in ihre Augen. In den seinen spiegelten sich Unglaube, Überraschung und nach wie vor große Unsicherheit. »Ich war … tot. Glaube ich. Ich sah alte Freunde, die im Turnier zu Ehren Angors gestorben sind. Ich habe meine Ritter getroffen, die im Wald bei Granburg gegen die Mörder im Kampf starben. Ich war bei den Gefallenen, den Tapfersten unseres Ordens. Dann kam dieses grüne Licht, wie eine strahlende Sonne, die durch das Blätterdach unzähliger Bäume scheint. Ein lebendiges, warmes Grün.« Er packte sie an den Oberarmen. »Und dann erwachte ich in diesem Raum.« Er küsste sie leidenschaftlich. »Ich dachte, ich würde dich nie mehr wiedersehen, Belkala.«
    Versuchsweise stand er auf. Ohne ein Zeichen von Unsicherheit ging er in der Kabine umher, das Leinentuch um die Hüfte gewickelt.
    Besorgt liefen Belkala und Herodin neben ihm her, immer bereit, notfalls eine helfende Hand zu reichen.
    »Ist alles in Ordnung?«, fragte sie. »Spürst du nichts mehr von deiner Verletzung?«
    »Ha«, sagte der Ritter nach einer Weile des Probierens glücklich, »ich bin so gesund wie je zuvor. Herodin, ich brauche Unterwäsche, meinen Waffenrock und meine Rüstung. Und danach werde ich diesem Vetter ein paar Worte sagen, von denen er sich nicht mehr erholen wird. Er hat mich betrogen. Was auch immer dieser Echòmer ist, er stammt nicht aus der Welt der Lebenden. Ich habe ihn zweimal getroffen. Es floss kein Blut« Er warf einen Blick hinaus. »Bin ich etwa auf einem Schiff? Was machen wir hier? Und wo sind wir?«
    »Nerestro, Liebster, setz dich«, beruhigte ihn die Priesterin und zog ihn aufs Bett. Während der Unteranführer nach dem Gewünschten schickte, begann Belkala mit ihrem Bericht.
    Nichts ließ sie aus, jedes kleinste Detail erzählte sie, auch von ihren Vermutungen, wer ihn im Kampf besiegt hatte. Währenddessen zog sich der Ritter an, schlüpfte in die Unterwäsche und ließ sich von einem Knappen in die Rüstung helfen, die ihm Herodin gebracht hatte. Ihre Schilderung endete in dem Moment, als der letzte Lederriemen durch die Öse gezogen wurde und Nerestro gewappnet vor ihr stand. Eigenhändig legte er die aldoreelische Klinge um.
    »Dieser Dämon, dieser hinterhältige Wichtigtuer von Konsultant«, wetterte er. »Ich werde ihm nicht zeigen, was meine Milde bedeuten kann, sondern meinen ganzen Zorn spüren lassen. Den berechtigten Zorn Angors.« Mit einem leisen, schleifenden Geräusch zog er seine Waffe, reckte sie nach oben und küsste andächtig die Blutrinne. »Diesmal wird diese Schneide Echòmer, Hemeròc oder wie auch immer diese Kreatur heißen mag, in zwei Teile spalten. Und danach ist Nesreca an der Reihe. Ich werde sofort den Kurs ändern lassen. Wir müssen nach Ulsar zurück.«
    Die Priesterin erhob sich und legte die Arme um seine Taille. »Nein, Liebster. Lass uns nach Kensustria reisen. Wir sind nur noch drei Meilen von unserer Endstation Patamanza entfernt. Wenn wir uns beeilen, sind wir in knappen zwei Wochen an der Grenze zu Ilfaris.« Sie sah ihn bittend an. »Ich habe Angst, dass Nesreca dich tötet, wenn du zurückkehrst.«
    »Mich

Weitere Kostenlose Bücher