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Das Zeichen Des Dunklen Gottes

Das Zeichen Des Dunklen Gottes

Titel: Das Zeichen Des Dunklen Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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aufgestellt werden soll. Wenn du das Böse schon bekämpfen möchtest, dann wenigstens mit ein wenig Aussicht auf Erfolg. In ungestümer Rächermanier nach Tarpol zu traben, bringt nichts.« Sie legte ihre Arme um ihn. »Ich werde dich dafür begleiten und nicht von deiner Seite weichen.«
    »Ein neues Geeintes Heer?« Nerestros Unterkiefer mahlten. Nachdenklich fuhr er sich mit der Rechten die Bartsträhne entlang, dann revidierte er die Anweisung zum Kurswechsel. »Gut. Einverstanden. Wir fahren bis nach Patamanza, nehmen Vorräte und Proviant an Bord und kehren um, sobald wir die neuesten Nachrichten erfahren haben. Vielleicht hat sich inzwischen noch mehr ereignet.« Er stützte sein Kinn auf ihren Kopf und roch an ihrem Haar. Tief atmete er den Geruch ein. »Du hast Recht. Wir werden im Geeinten Heer einen besseren Dienst leisten. Ich werde alle meine Brüder aus allen anderen Orden in Kenntnis setzen.« Zärtlich hob er mit seinem Zeigefinger ihr Gesicht ein wenig an und drückte seine Lippen auf ihre. »Wenn ich dich nicht hätte.«
    Glücklich legte sie ihren Kopf an seine Brust.
    »Habe ich mich schon für die Fürsorge bedankt, die ich von dir bekam?«, fragte er nach einer Weile leise und nahm ihre Hände. Erschrocken sah er auf ihre verunstalteten Finger, die sie ihm zu entziehen versuchte. »Bei Angor! Was ist mit deinen Händen passiert?«
    Belkala versteckte die geschundenen Gliedmaßen in den langen Ärmeln. »Es ist nichts. Du hast mit dem Tod gerungen, da machen solche kleine Verletzungen gar nichts.«
    Ohne auf ihren Widerspruch einzugehen, fasste er ihre Gelenke und betrachtete sich die Verätzungen. »Säure? Lauge? Wie ist das passiert?«
    »Ich schätze, es war die cerêlische Magie«, erzählte sie. »Du kennst mein Geheimnis, und vermutlich wollte das Grün auch mich heilen.« Die Priesterin bewegte ihre Finger. »Aber dieses tote Fleisch lässt sich nicht heilen. Kalisstras Gabe kämpfte gegen die von Lakastra.«
    »Und das nur, weil du mich gepflegt hast.« Nerestro konnte den Blick nicht von den Händen wenden. »Warum hast du niemand anderen diese Arbeit machen lassen? Es muss doch höllisch schmerzen.«
    »Nein, schon lange nicht mehr«, log sie tapfer und umarmte ihren Geliebten wieder. »Jetzt nicht mehr. Ich spüre nur Glück.«
    Die Endstation ihrer Reise, Patamanza, war der Hauptsitz des gleichnamigen Fürstentums, das siebte von insgesamt neun, die alle dem serusischen König unterstanden. Die Fürsten hatten die Kontrolle über ihre Gebiete, und die funktionierte sehr gut.
    Das Umland war von atemberaubender Schönheit: Obsthaine, so weit das Auge reichte, immer wieder durchsetzt von Baumwollfeldern, aus deren Ertrag das bekannte und geschätzte Patamanzatuch gewoben wurde.
    Im Schein der Herbstsonnen glich die mittelgroße Stadt mit den sanften Hügeln und ihrer Flusslage einem Paradies. Die letzten Äpfel reiften an den Zweigen und sorgten dafür, dass ein schwacher Geruch der Früchte in der Luft lag.
    In der kleinen Kabine des Schiffes feierten Belkala und Nerestro auf die Weise der Liebenden das vollständige Gesunden des Ritters. Beide genossen die Zweisamkeit wie noch nie zuvor. Für die Schönheit der Landschaft, die an der Kabine vorbeizog, blieb nur wenig Zeit.
    Die Stromschnelle legte gegen Mittag im Hafen an. Ein äußerst gut gelaunter Nerestro teilte Trupps ein, die sich jeweils um Proviant und Neuigkeiten kümmern sollten.
    Die Kensustrianerin verabschiedete sich eilig, um die Stadt auf eigene Faust zu erkunden, wie sie sagte. Inmitten von gerüsteten Männern fühle sie sich zwar beschützt, aber mit Menschen würde sie kaum ins Gespräch kommen.
    Der Ordenskrieger ahnte, dass sich der Drang nach »Nahrung«, wie er es beschönigend nannte, bei der Priesterin meldete. Er konnte es ihr nicht verbieten, dafür liebte er sie zu sehr.
    Aber es blieb ein schaler Geschmack in seinem Mund, als er ihre Gestalt zwischen den vielen Menschen verschwinden sah.
    Knappen legten ihm an Deck seine schwere Rüstung an, dann ging es auf Bolkors Rücken an der Spitze des eindrucksvollen Zuges in Richtung des Stadttores.
    Vorweg bahnte ein Bannerträger einen Weg durch die Fußgänger, Herodin ritt neben ihm, die übrigen vier Ritter folgten danach. Schwer gewappnete Knappen bildeten den Schluss. Wie immer flatterten bunte Wimpel und Fahnen im Wind, die Hohen Schwerter machten aus ihrer Ordenszugehörigkeit keinen Hehl.
    Die Wachen am Tor hielten sie nicht auf, und die Ritter in ihren

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