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Das Zeichen des Sieges

Das Zeichen des Sieges

Titel: Das Zeichen des Sieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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noch nicht entdeckt worden. «Beim Allmächtigen und all seinen pissesaufenden Heiligen, das wäre nicht der schlechteste Ort zum Sterben», sagte Sir John und zog seine Kampfaxt an ihrer Lederschlaufe von der Schulter. «Und was ist mit dir? Wirst du mit mir sterben, Hook?»
    «Sieht ganz danach aus, Sir John.»
    «Guter Mann. Schieb mich zuerst hoch, dann kommst du nach, lass uns gut sterben, Hook, lass uns sehr gut sterben.»
    Hook packte Sir John hinten am Schwertgürtel, und nach einem bestätigenden Nicken begann er zu schieben. Sir John verschwand nach oben, stolperte über die Brustwehr und stieß seinen Kampfruf aus. «Harry und Sankt Georg!»Und Hook folgte für Harry, Sankt Georg und Sankt Crispinian.
    Und schrie.
*
    ***
    *****
    ***
    *
    D u wirst hier nicht sterben», sagte Sankt Crispinian. Hook konnte die Stimme kaum hören, denn er brüllte teils aus Angst und teils in einem überwältigenden Rausch einen ohrenbetäubenden Kriegsruf.
    Hook und Sir John hatten die Plattform auf der Spitze der Barbakane erreicht. Die englischen Kanonensteine hatten die Vorderseite der Bastion schwer beschädigt, sodass Erdwerk und Geröll abgerutscht waren, und was einmal die Kampfplattform gewesen war, bestand nun lediglich aus einer grob geglätteten Fläche. Die rückwärtige Seite der Barbakane, die zum Leure-Tor hin ausgerichtet war, hatte wesentlich geringere Schäden davongetragen, und die hoch aufragenden Balken wirkten wie ein Schild, der den Verteidigern auf der Stadtmauer von Harfleur die Sicht auf die Geschehnisse im Bereich der Plattform nahm. Überall lagen Erdhaufen, Steine und brennende Balken, um die sich Armbrustschützen und Feldkämpfer drängten. Hook und Sir John waren von ihrer linken Flanke gekommen, und nun griff Sir John an wie ein Racheengel.
    Er war schnell. Deshalb war er auch der gefürchtetste Turnierkämpfer der Christenheit. In der Zeit, die ein Mann brauchte, um einen Hieb niederfahren zu lassen, führte Sir John zwei aus. Hook bemerkte das, weil sich für ihn die Zeit verlangsamt zu haben schien. Er bewegte sich an Sir Johns rechte Seite, und dabei ging ihm plötzlich auf, dass Sankt Crispinian sein Schweigen gebrochen hatte, und eine Welle der Erleichterung überflutete ihn. Sankt Crispinian war immer noch sein Schutzpatron! Hook stieß mit der Spitze seiner Kampfaxt zu, während Sir John seine zweischneidige Axt zu kurzen, schnell ausgeführten Hieben einsetzte. Der erste zerschmetterte den metallenen Knieschutz eines Feldkämpfers, der zweite, ein Rundumhieb, riss einem Armbrustschützen den Bauch auf, und der dritte fällte den Mann, dessen Knie er zuvor gebrochen hatte. Ein anderer Feldkämpfer wollte Sir John mit dem Schwert angreifen, doch Hooks Kampfaxt bohrte sich in seine Seite, durchstieß den Rand seines Brustpanzers und ließ ihn auf den Mann taumeln, der hinter ihm stand. Hook stemmte sich weiter gegen die Kampfaxt, trieb den Mann noch weiter zurück, bis er ihn und seinen Kampfgefährten zu Fall gebracht hatte, und Sir John machte ein jauchzendes Geräusch, ein Ausdruck reiner Freude. Hook brüllte, auch wenn er sich dessen nicht bewusst war, und setzte seine gewaltigen Bogenschützenkräfte ein, um den Feind zurückzudrängen, während Sir John ihre Verwirrung ausnutzte, um auf sie einzuhacken, sie zu verwunden und sie zu töten.
    Hook zog die Kampfaxt zurück, doch die Spitze hatte sich in der Rüstung des Mannes verfangen. «Nimm diese!», sagte Sir John bestimmt und drückte Hook seine Axt mit den zwei Schneiden in die Hand, und später, viel später, als der Kampf vorbei war, bewunderte Hook Sir Johns vollkommene Ruhe inmitten des Kampfes. Sir John hatte Hooks Lage erkannt und Abhilfe geschaffen, obwohl er selbst gerade angegriffen wurde. Er gab Hook die Axt, und in der Zeit, in der Hook sie in die Hand nahm, zog Sir John sein Schwert. Es war sein bevorzugtes Schwert, er nannte es Liebling , und seine Klinge war schwerer als die meisten anderen und stark genug, um harte Stöße durch Stahlplatten zu überstehen. Sir John setzte es ein, um die Feinde aus dem Gleichgewicht zu bringen, und überließ Hook das Töten. Hooks erster Hieb trieb die Klinge der Axt in einen Helm und riss die Halterung des Visiers ab, sodass es seitwärts abstand. «Billiger Stahl!», sagte Sir John, und sein Schwert zuckte vor den Gesichtern der Männer auf, sodass sie zurückwichen. Hook schlug die Klinge in einen Bauchpanzer und sah das Blut hell und in schnellen Stößen hervorquellen.

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