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Das Zeichen des Vampirs - The Society of S

Titel: Das Zeichen des Vampirs - The Society of S Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Hubbard
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seine Arme. In diesem Augenblick geschah etwas, das sich für mich wie ein elektrischer Kurzschluss anfühlte, dem eine emotionale Explosion folgte.
    Ja, ich weiß, dass Explosion nicht das richtige Wort dafür ist. Warum ist es nur immer so schwer, Gefühle zu beschreiben?
    Wirklich wichtig ist an dieser Stelle eigentlich nur, dass ich unsere Körper zum ersten Mal bewusst wahrnahm. Ich erinnere mich, dass ich mich zurücklehnte und Michael im Licht der Straßenlaterne betrachtete - sein Hals sah so weiß und kräftig aus - und das heftige Verlangen verspürte, mich in ihm zu vergraben, in ihm zu verschwinden. Ergibt das irgendeinen Sinn?
    Trotzdem blieb ein Teil von mir währenddessen unbeteiligt und beobachtete nüchtern, wie unsere Hände und Münder immer gieriger wurden. Plötzlich hörte ich meine eigene Stimme ruhig sagen: »Ich habe nicht vor, meine Unschuld auf dem Sitz eines Autos zu verlieren, das vor dem Haus meines Vaters parkt.«
    Die Stimme hörte sich so gepresst und prüde an, dass ich selbst lachen musste. Und nach einem kurzen Moment lachte auch Michael. Aber als er auf hörte, wurden sein Gesicht und sein Blick ernst. Liebt er mich wirklich? , dachte ich. Warum?
    Wir sagten uns Gute Nacht. Nur »Gute Nacht«, ohne uns für den nächsten Tag zu verabreden. Wir gaben auch keine leidenschaftlichen Erklärungen ab - das hatten unsere Körper bereits getan.

    Als ich ins Haus trat, warf ich automatisch einen Blick in die Richtung des Salons. Aber die Türen standen offen und es brannte kein Licht. Obwohl mir klar war, dass mein Vater mich heute Abend noch nicht zurückerwartete, hatte ich doch damit gerechnet, ihn wie immer in seinem Sessel sitzen zu sehen.
    Besser so, dachte ich, als ich die Treppe hinaufging. Ein Blick auf mich, und er hätte sofort gewusst, wie ich die letzte Stunde verbracht hatte.
    Im ersten Stock blieb ich einen Moment im Flur stehen. Aber ich spürte nichts, keine Anzeichen für die Anwesenheit eines anderen. In dieser Nacht beobachtete mich niemand.

Sechstes Kapitel
    Ich schreckte aus dem Schlaf, weil ich das Gefühl hatte, dass jemand meinen Namen gerufen hatte. »Ja?« Obwohl es im Zimmer vollkommen dunkel war, spürte ich die Anwesenheit meines Vaters. Er stand an der Tür.
    »Ari«, sagte er. »Wo warst du gestern Abend?«
    Ich setzte mich auf und knipste die Lampe neben meinem Bett an. Die kleinen Vögel sprangen aus der Dunkelheit heraus. »Was ist denn passiert?«, fragte ich.
    »Mr McGarritt hat gerade angerufen.« Die Augen meines Vaters waren groß und dunkel. Er trug einen Anzug, und ich fragte mich: War er die ganze Nacht wach? Trägt er keinen Pyjama?
    »Komische Zeit, um anzurufen.« Ich wollte am liebsten gar nicht hören, was er zu sagen hatte. Ich spürte, dass es schlechte Nachrichten waren.
    »Kathleen ist noch nicht nach Hause gekommen«, sagte er. »Weißt du, wo sie sein könnte?«
    Ich erzählte meinem Vater von den Rollenspielen, an denen Kathleen teilnahm. »Manche von den Spielern sind Werwölfe, andere Vampire«, sagte ich. »Sie singen Zauberformeln und tun so, als würden sie gegenseitig ihr Blut trinken.«
    »Eine eigenartige Freizeitbeschäftigung«, sagte mein Vater mit nüchterner Stimme.

    »Gestern Abend wollte sie eigentlich, dass ich mit ihr zusammen auf einen Quest gehe, was auch immer das sein soll. Sie wollten sich bei Ryan treffen. Aber nach dem Gottesdienst ist mir schlecht geworden und Michael hat mich nach Hause gefahren.«
    »Nach dem Gottesdienst ?«
    »Die ganze Familie McGarritt war dort«, sagte ich. »Und sogar ein paar der Rollenspieler. Sie gehen jedes Wochenende in die Kirche.«
    »Verstehe«, sagte er in einem Ton, der deutlich machte, dass er genau das nicht tat. »Die Werwölfe und Vampire beten und erhalten Absolution, bevor sie fressen.«
    »Es ist nur ein Spiel«, sagte ich.
    Mein Vater sah verwirrt aus. »Gut, dann rufe ich jetzt Mr McGarritt zurück und teile ihm mit, was du mir gesagt hast. Aber es kann sein, dass er mit dir sprechen möchte, wenn Kathleen nicht bald nach Hause kommt.«
    »Wieso?«, sagte ich. »Wie viel Uhr ist es denn?«
    »Fast vier. Zeit für dich, wieder zu schlafen. Es tut mir leid, dass ich dich wecken musste.«
    »Wahrscheinlich spielen sie noch«, sagte ich, womit ich vor allem mich selbst beruhigen wollte. Es war dunkel und kalt draußen. Ich fragte mich, wo sie sein konnten.
    Mein Vater ging und ich schaltete das Licht aus. Aber ich konnte nicht wieder einschlafen.

    Als ich am Morgen in

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