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Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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Orakel, den Bauern und wahrscheinlich auch die Zwillinge und die Möwe getötet haben, obwohl ich vom Tod der letzten drei nie Berichte gehört habe.
    Es war sehr verführerisch, einfach zu bleiben, wo sie war, und abzuwarten. Die Priester konnten nicht für immer so weitermachen. Allerdings würden sie noch einige andere Ränke schmieden, bevor sie das Unterfangen aufgaben. Sie vermutete, dass schon bald eine Belohnung ausgesetzt werden würde. Wenn das geschah, konnte sie sich der Ergebenheit der Kinder nicht länger sicher sein. Sie waren freundlich, aber sie waren nicht dumm. Wenn der Preis hoch genug war, würden sie sie verkaufen, ohne auch nur einen zweiten Gedanken daran zu verschwenden. Schließlich war sie bloß eine alte Frau.
    Sie konnte sich jetzt nirgendwo mehr sicher fühlen, und es gab nur eins, was sie tun konnte: Sie musste ihr Aussehen verändern, und es würde mehr sein müssen als nur eine Veränderung von Kleidung und Haarfarbe. Sie brauchte etwas erheblich Dramatischeres.
    Eine solche Veränderung überstieg keineswegs ihre Fähigkeiten, aber der Gedanke erfüllte sie mit Furcht. Es war lange her, dass sie das letzte Mal diese Gabe benutzt hatte. Allzu viel konnte schiefgehen. Sie brauchte Zeit - vielleicht einige Tage -, um die Veränderung vorzunehmen, und sie durfte bei der Arbeit nicht unterbrochen werden.
    Die Kinder sollten natürlich nichts von alledem wissen. Es war besser, wenn sie ihre neue Gestalt nie zu Gesicht bekamen - oder auch nur davon erfuhren, dass sie eine solche angenommen hatte. Aber selbst wenn ihr ein plausibler Vorwand einfiel, wohin konnte sie sich wenden?
    Nun, vielleicht würde sie gar nicht fortgehen müssen. Eine Menge ihrer Probleme ließen sich lösen, wenn die Kinder glaubten, sie sei gestorben.

15
    D anjin hatte den größten Teil der beiden letzten Wochen in einem Zustand der Ehrfurcht und des Staunens verbracht. Er war nicht der Einzige, dem es so erging, obwohl er glaubte, einer der wenigen zu sein, dem es trotz der Ereignisse gelungen war, einen klaren Kopf zu bewahren. Die meisten Priester wankten entweder benommen umher oder ergingen sich schwärmerisch in Lob auf die Götter. Überall wurde laut über die Frage nachgedacht, welche Wunder ihnen vielleicht noch bevorstanden.
    Als sein Plattan ihn durch den Bogengang in den Tempel trug, sann Danjin über die Vorfälle nach, die all das ausgelöst hatten.
    Die erste Offenbarung war Aurayas Rückkehr gewesen. Kein Schiff und auch kein Plattan hatten sie in die Stadt zurückgebracht. Stattdessen war sie wie ein großer, weißer, flügelloser Vogel in den Tempel geflogen. Dyaras Ankunft war erheblich unauffälliger gewesen, wie ein Diener ihm erzählt hatte. Sie war auf dem Träger zurückgekehrt, mit dem sie fortgeritten war, und sie hatte ausgesehen, als hätte sie »reichlich Stoff zum Nachdenken«.
    Die zweite Offenbarung war weniger angenehm gewesen. Auraya hatte Danjin von ihrem Kampf mit dem pentadrianischen Zauberer erzählt und auch erklärt, die Entdeckung ihrer neuen Gabe sei nur ein Ergebnis ihrer Niederlage gewesen. Diese Information sollte jedoch geheim bleiben. Die Weißen wollten keine unnötige Angst säen, indem sie bekannt werden ließen, dass die Pentadrianer einen Zauberer in ihren Reihen hatten, der stark genug war, um eine der Weißen zu überwältigen.
    Danjin hatte sich noch immer nicht an den Gedanken gewöhnt, dass die Frau, für die er arbeitete, Kunststücke vollführen konnte, zu denen nicht einmal Vögel in der Lage waren. Nach der Ankunft der Botschafter aus Si hatte er eine kaum merkliche Veränderung in dem Verhalten der anderen Weißen Auraya gegenüber wahrgenommen, als erkläre das Erscheinen der Siyee, warum die Götter ihr diese neue Fähigkeit geschenkt hatten.
    Es ergibt wahrscheinlich einen Sinn, dachte er. Bedeutet das, dass ich sie auf eine Reise nach Si begleiten werde?
    Seither hatte Danjin Auraya nur ein- oder zweimal am Tag gesehen. Er verfügte über keinerlei Kenntnisse der Himmelsleute und beherrschte auch ihre Sprache nicht, und die Erkenntnis, dass sie im Augenblick keinerlei Verwendung für ihn hatte, hatte ihn wie ein Schlag getroffen. Bei den wenigen Gelegenheiten, da er Auraya mit den Siyee hatte beobachten können, war offenkundig gewesen, dass diese Geflügelten sie faszinierten. Und die Siyee schienen gleichermaßen eingenommen von Auraya zu sein.
    Das ist kaum ein Wunder, dachte er. Sie hat mehr mit ihnen gemein als jeder andere hier.
    Der Plattan

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