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Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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»Aber gib Acht, Auraya, dass du deine Ziele nicht um der Freundschaft willen verrätst.« Sie wandte sich vom Fenster ab. Es gibt keinen Grund zur Eile. Eine Aufgabe wie diese würde Jahre in Anspruch nehmen. Ihre Auswirkungen würden sich frühestens in der nächsten Generation bemerkbar machen. Erst lange nach Leiards Tod.
    Sie setzte sich neben Unfug und kraulte ihm den Kopf. So wie die Dinge sich entwickeln, werde ich vielleicht ohnehin niemals die Zeit dafür finden. Ich werde gewiss eine ganze Weile damit beschäftigt sein, Allianzen einzufädeln und einen vorzeitigen Tod durch diese Pentadrianer zu vermeiden.
     
    »Sie hat immer gesagt, sie wolle in einer Kiste begraben werden, wie richtige Leute.«
    Rayo sah zuerst seine Schwester an, dann wieder den Leichnam der alten Frau. »Kisten kosten Geld.«
    »Sie hat immer noch etwas Geld übrig«, warf Tiro ein. »Es wäre nur recht, wenn wir das für eine Kiste benutzen würden.«
    »Das ist nicht notwendig«, sagte seine Schwester. »Als wir in der Grube waren, haben wir eine Kiste entdeckt, die aussah wie ein Sarg. Vielleicht ist sie immer noch dort.«
    »Dann geh und sieh nach«, befahl Rayo Tiro, worauf dieser mit zwei anderen Jungen davoneilte.
    Rayo ging in die Hocke und griff nach der Hand der alten Frau. Sie war kalt und steif. »Ich danke dir, Emeria. Du hast meine Schwester und mich gesund gemacht, und du warst sehr freigebig. Wir werden dir deine Kiste besorgen, falls sie noch immer in der Grube liegt. Ich hoffe, du hast nichts dagegen, wenn wir dein Geld und die anderen Sachen nehmen. Du wirst diese Dinge nicht mehr brauchen, jetzt, wo du bei den Göttern bist.«
    Die anderen nickten. Rayo zeichnete einen Kreis auf die Stirn der alten Frau, dann stand er auf. Die Jungen würden vielleicht Hilfe brauchen, wenn die Kiste in der Grube groß genug war, um sie als Sarg zu benutzen. Außerdem musste ein Loch gegraben werden, und das würde viel Zeit und Kraft kosten. Er sah seine Schwester an.
    »Nimm ihre Sachen«, sagte er. Sie nickte und machte sich an die Arbeit.
    Eine Stunde später lag Emerias Leichnam in der Kiste. Seine Schwester und die anderen Mädchen waren in die Hügel hinaufgegangen, um Blumen zu pflücken. Bis auf das abgetragene Unterkleid der Frau hatten sie Emerias gesamten Besitz an sich genommen, aber durch die Blumen, die über ihren Körper verstreut waren, wirkte alles sehr würdig und respektvoll.
    Sie sprachen einige schnelle, tränenreiche Abschiedsworte, dann deckten sie die Kiste mit einigen verkohlten Holzbrettern zu, die sie aus dem abgebrannten Haus hatten, unter dem sie lebten. Rayo und die anderen Jungen gruben in dem kleinen Garten hinter dem Haus ein Loch. Der Boden war hart, und als sie fertig waren, war es bereits dunkel. Schließlich kehrten sie ins Haus zurück, trugen die Kiste nach draußen und ließen sie in das Loch hinunter.
    Als nur noch ein kleiner Erdhügel übrig war, verteilten sie einige weitere Blumen, dann gingen sie wieder in ihren Keller hinunter. Alle waren schweigsam und in sich gekehrt.
    »Wo sind ihre Sachen?«, fragte Rayo seine Schwester.
    Als das Mädchen einen Stapel Kleider und Emerias Beutel in der Mitte des Raums ausbreitete, versammelten sich die anderen um sie herum. Nachdem sie den Beutel geöffnet hatte, wehte ihnen ein unverkennbar fischiger Geruch entgegen, und sie verzogen das Gesicht.
    Das Mädchen sortierte mit großer Sorgfalt den Inhalt des Beutels.
    »Das sind Heilmittel. Emeria hat mir erklärt, wozu sie gut sind und wie man sie benutzt. Von diesen hier meinte sie, dass sie sie verkaufen würde, weil sie im Grunde zu nichts gut seien, aber manche Leute glauben wohl, dass sie dadurch mehr Spaß am Sex hätten, so dass die Sachen tatsächlich eine Menge wert sein dürften.«
    »Die können wir verkaufen«, meinte Rayo.
    Sie nickte. Als Nächstes zog sie eine kleine Ledertasche hervor und kippte ihren Inhalt auf den Boden. Beim Anblick des kleinen Häufchens Münzen, das sich aus der Tasche ergoss, grinsten die anderen.
    »Das Geld hat sie immer am Körper getragen. Ihr geheimer Schatz.«
    »Unser geheimer Schatz«, sagte Rayo. »Wir werden gerecht teilen, und jeder soll etwas bekommen. Am besten, wir fangen mit den Kleidern an. Ich nehme das Kapas. Wer will die Tunika?«
    Während sie Emerias Habe unter sich aufteilten, hatte Rayo nicht das Gefühl, etwas Unrechtes zu tun. Emeria hatte nicht viel Zeit bei ihnen verbracht, aber solange ein jeder von ihnen etwas von ihr besaß, würde

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