Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester
Volk und eurem herzustellen. Ich bin entsetzt über die große Zahl von Siyee, die durch die Hände von Landgehern gestorben sind. Außerdem kann ich viele Möglichkeiten erkennen, wie wir einander durch Handel und einen Austausch von Wissen bereichern können. Ich ertappe mich immer wieder bei dem eigensüchtigen Gedanken, dass eine Allianz ein wunderbarer Vorwand wäre, um meine Pflichten als Weiße zu vernachlässigen und häufiger als notwendig nach Si zu reisen.«
Diese Worte zauberten ein Lächeln auf viele Gesichter. Auraya hielt inne, dann wurde ihre Miene ernst.
»Eine Allianz erfordert eine Übereinkunft in verschiedenen Dingen, und das erste dieser Dinge, das ich ansprechen werde, ist der Krieg. Wenn wir, die Weißen, mit euch die Übereinkunft treffen, eure Länder zu schützen, können wir dem Eindringen von Siedlern ohne Blutvergießen ein Ende machen, indem wir vom torenischen König fordern, Maßnahmen zu ergreifen, die solche Dinge in Zukunft verhindern. Für eine solche Hilfe unsererseits erbitten wir von euch das Versprechen, uns ebenfalls zu helfen, sollten wir oder unsere Verbündeten durch Eindringlinge bedroht werden.«
Sie sah viele grimmige Gesichter und nickte. »Ich weiß, ihr glaubt nicht, dass ihr in einem Krieg von großem Nutzen sein könnt. Es wäre ebenso lächerlich, wollten die Siyee sich in einen Mann-gegen-Mann-Kampf gegen Landgeher einlassen, wie es lächerlich wäre, wenn ich etwas Derartiges tun wollte. Meine Stärke liegt in der Zauberei, eure im Flug. Eure Fähigkeit zu fliegen macht euch zu besseren Spähern, als wir sie bisher je gehabt haben. Ihr könnt über die Positionen und Bewegungen feindlicher Truppen Meldung machen und vor Fallen und Hinterhalten warnen. Ihr könnt kostbare, kleine Gegenstände tragen und abliefern - Heilmittel oder Verbände für die Verwundeten, Nachrichten an Kämpfer, die keinen Priester haben, der ihnen unsere Befehle übermitteln könnte.«
Inzwischen waren die Siyee fast alle eines Geistes. Sie hatten gut auf ihre Worte reagiert, einige mit Begeisterung, andere mit der vorsichtigen Anerkennung der Tatsache, dass sie recht hatte. Sie nickte leicht.
»Es ist schwer, etwas von euch zu verlangen, das euren Familien eines Tages Tod und Kummer bringen könnte, geradeso, wie es schwer sein wird, sollte ich jemals die Söhne und Väter meines eigenen Volkes bitten müssen, für unsere Verteidigung in den Kampf zu ziehen. Ich hoffe, dass ich den Tag niemals erleben werde, da eine Bedrohung von außen uns zu so schrecklichen Entscheidungen zwingen wird.
Dann mögt ihr euch noch die Frage stellen, wie diese Allianz eurem Volk in Zeiten des Friedens zugutekommen wird. Wir können euch Handel, Wissen und Zugang zu der zirklischen Priesterschaft anbieten. Viele von euch bezweifeln, dass ihr irgendetwas von Wert hättet, das sich verkaufen ließe. Das ist nicht wahr. Ihr stellt einzigartige Dinge her, die außerhalb von Si sowohl von praktischem als auch von künstlerischem Wert wären. Ihr habt Vorkommen von Mineralien, die abgebaut werden könnten. Ihr besitzt seltene Pflanzen, die heilende Eigenschaften haben. Selbst die weichen Decken in der Laube, die ihr für mich gebaut habt, würden in Jarime einen hohen Preis erzielen. Und das sind nur die Güter, die mir in den wenigen kurzen Wochen meines Aufenthalts hier aufgefallen sind. Ein erfahrener Händler würde noch viel mehr entdecken.
Dann wären da noch die Vorteile, die ein Austausch von Kultur und Wissen grundsätzlich mit sich bringt. Wir können viel voneinander lernen. Eure Methoden, zu herrschen und Konflikte zu lösen, sind einzigartig. Die Priesterschaft der Zirkler kann eine Ausbildung in der Heilkunst und der Zauberei anbieten. Als Gegenleistung können wir euch nur bitten, eure Kenntnisse auf dem Gebiet des Heilens mit uns zu teilen, damit wir unseren jeweiligen Völkern besser helfen können.«
Auraya hielt inne und ließ ihren Blick über die vielen hundert Gesichter wandern. »Ich hoffe, dass unsere Länder sich in Freundschaft und Respekt und zum beiderseitigen Wohl vereinen werden. Vielen Dank, dass ihr mir zugehört habt, Männer und Frauen von Si.«
Sie trat vom Rand des Felsvorsprungs zurück und schaute zu Sirri hinüber. Die Sprecherin nickte lächelnd, dann hob sie abermals die Arme.
»Die Sprecher werden sich jetzt mit ihren Stämmen beraten.«
Auraya sah zu, wie sich die Sprecher einer nach dem anderen in die Luft erhoben und zu ihren Stämmen hinunterglitten.
Als
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