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Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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nur noch sie auf dem Felsvorsprung zurückgeblieben war, suchte sie einmal mehr Zugang zu den Gedanken der Siyee. Obwohl ihre Worte sie berührt hatten, waren sie natürlich immer noch vorsichtig. Die Veränderungen, von denen sie gesprochen hatte, begeisterten sie, machten ihnen aber auch Angst.
    Sie sollten sich sehr genau überlegen, was sie wollen. Ihre Welt wird wahrscheinlich nie wieder dieselbe sein, auch wenn niemals Krieg ausbrechen sollte. Es würden Landgeher hierherkommen und ihre Ideen zurücklassen - sowohl gute als auch schlechte. Sie würden eine Straße nach Siyee bauen wollen, um sich die Reise zu erleichtern. Die Siyee würden sehr vorsichtig sein müssen; möglicherweise würden sie eindringende Siedler gegen habgierige, skrupellose Kaufleute eintauschen - vor allem dann, wenn sie sich dazu entschlossen, weitere Bergwerke zu eröffnen.
    Ich werde dafür sorgen müssen, dass das niemals geschieht.
    Es überraschte sie, wie stark ihr Bedürfnis war, die Siyee zu beschützen. Seit ihrer Ankunft waren erst wenige Wochen verstrichen. Hatten diese Leute sie so sehr in ihren Bann geschlagen?
    Ja, dachte sie. Ich habe das Gefühl, hierherzugehören. Ich vergesse immer wieder, wie sehr ich mich von ihnen unterscheide, und ich wünsche mir beinahe, ich könnte auf die Hälfte meiner Größe zusammenschrumpfen und mir Flügel wachsen lassen.
    Sie schaute zu den gewaltigen Bäumen empor, fing jedoch plötzlich einen bruchstückhaften Gedanken auf und wandte hastig den Blick ab. Dort oben war jemand. Ein Junge, der voller Angst auf den Moment wartete, da er vor der Versammlung erscheinen sollte. Auraya hatte bereits genug von Sirris Gedanken aufgefangen, um zu wissen, dass die Sprecherin für einen späteren Zeitpunkt eine Überraschung plante.
    Irgendeine Art von Vorführung, ging es Auraya durch den Kopf. Etwas, von dem sie glaubt, es werde die Siyee dazu bringen, sich mit der Allianz einverstanden zu erklären.
    Sie widerstand der Versuchung, die Gedanken des Jungen zu lesen, und konzentrierte sich stattdessen auf die Siyee. Die Zeit verging, und die Sprecher verließen einer nach dem anderen ihre Stämme und kehrten zu ihren früheren Plätzen zurück. Als die letzten von ihnen gelandet waren, trat Sirri wieder auf den Felsvorsprung, und Stille legte sich über die Versammlung.
    Die Sprecher ergriffen der Reihe nach das Wort und legten die Meinung ihres Stammes dar. Die meisten der Stämme hatten sich für eine Allianz ausgesprochen, doch einige wenige verweigerten ihre Zustimmung.
    »Alle Stämme müssen sich in dieser Angelegenheit einig sein«, erklärte Sprecherin Sirri. »Wir konnten jedoch keine Einigkeit erzielen. Bevor ich diese Versammlung für beendet erkläre, bitte ich euch, mir zuzuhören. Ich glaube, dass wir unser Territorium den Landgehern deshalb nicht öffnen wollen, weil wir außerstande wären, gegen sie zu kämpfen. Warum sollten wir unser Leben im Krieg aufs Spiel setzen, wenn wir unseren Feinden keinen Schaden zufügen können? Warum sollten wir Landgehern Zutritt zu unseren Bergen gewähren, wenn wir sie nicht wieder vertreiben können, sollten sich ihre Absichten als böse erweisen?«
    Auraya betrachtete die Sprecherin nachdenklich. Sie wusste, dass Sirri die Allianz wollte, aber diese beiden Punkte würden die Siyee nur gegen eine Allianz einnehmen.
    Sirri hob die Arme. »Wir können kämpfen. Wir können uns verteidigen. Wie? Ich will es euch zeigen.«
    Sie blickte zu dem Baum auf, in dem der Junge wartete, dann schaute sie zum Waldrand hinüber und nickte.
     
    Von hoch oben in seinem Baum konnte Tryss die Stimmen der Leute unter ihm hören, aber er konnte ihre Worte nicht verstehen. Er hatte inzwischen aufgegeben, es zu versuchen, und hielt stattdessen in der Menge nach Drilli Ausschau. Schließlich entdeckte er sie neben ihren Eltern.
    Er hatte seit über einer Woche nicht mehr mit ihr gesprochen. Ihr Vater hatte Tryss aufgesucht und ihm befohlen, sich von ihr fernzuhalten. Sie würde keinen Jungen aus einem anderen Stamm heiraten, hatte er erklärt, und gewiss nicht einen Jungen mit eigenartigen Ideen, der seine Zeit mit müßigen Tagträumen verschwendete. Sie konnte einen besseren Partner finden.
    Seine Vettern hatten deutlich gemacht, wer Drillis Vater von ihrer gegenseitigen Zuneigung berichtet hatte, aber es war möglich, dass sie logen, nur um ihn zu ärgern. Jeder, der Tryss und Drilli beim Trei-Trei beobachtet hatte, musste Verdacht geschöpft haben, dass sie einander

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