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Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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Hier stehen jene, die sich als eure würdigen, tüchtigen und hingebungsvollen Gefolgsleute erwiesen haben: unsere Hohenpriester und Hohepriesterinnen. Ein jeder von ihnen ist bereit, euch sein Leben zu widmen.«
    Kurz hatte es so ausgesehen, als schimmere die Luft. Bei der Erinnerung überlief Auraya ein Schauer. Fünf Gestalten waren auf dem Podest erschienen, eine jede ein Wesen aus Licht, eine jede eine durchscheinende Illusion eines menschlichen Wesens. Ein Raunen war durch die Reihen der Priester und Priesterinnen im Tempel gegangen. Aus der Ferne hatte sie leise Rufe gehört: »Die Götter sind erschienen!«
    Und was für einen Anblick sie geboten haben, dachte sie lächelnd.
    Die Götter existierten in der Magie, die alles auf der Welt durchdrang, jeden Stein, jeden Wassertropfen, jede Pflanze, jedes Tier, jeden Mann, jede Frau und jedes Kind. Diese Magie blieb ungesehen und unfühlbar, es sei denn, die Götter wünschten die Welt zu beeinflussen. Wenn sie sich zeigen wollten, taten sie es, indem sie Magie zu Licht werden ließen und zu menschlichen Gestalten von unvorstellbarer Schönheit formten.
    Chaia war groß gewesen und gekleidet wie ein Staatsmann. Sein Gesicht war von edlem Schnitt und ausnehmend attraktiv, wie die Züge eines Königs, die aus poliertem Marmor gehauen waren. In seinem Haar hatte ein wohlwollender Wind gespielt. Und seine Augen ... Auraya seufzte. Seine Augen waren so klar und sein Blick so unerträglich direkt, aber gleichzeitig auf seltsame Weise warm und ... voller Zuneigung. Es ist wahr, er liebt uns alle.
    Huan dagegen war von einschüchterndem, strengem Aussehen gewesen - schön, aber grimmig. Die Arme vor der Brust gekreuzt, hatte ihr ganzes Wesen Macht verströmt. Sie hatte den Blick über die Menge wandern lassen, als halte sie Ausschau nach etwas, das sie bestrafen konnte.
    Lore hatte sich in lässiger Haltung präsentiert, auch wenn er von schwererem Körperbau war als die übrigen Götter. Außerdem hatte er eine glitzernde Rüstung getragen. Vor dem Krieg der Götter hatten die Soldaten ihm gehuldigt.
    Yranna war, wie Auraya sich erinnerte, mit einem Lächeln aufgetreten. Ihre Schönheit war weiblicher und jugendlicher als die Huans. Sie war die Göttin, die sich unter den jüngeren Priesterinnen der größten Beliebtheit erfreute; sie galt noch immer als Fürsprecherin der Frauen, obwohl sie, als sie sich den anderen Göttern beigesellte, die Rolle der Göttin der Liebe abgelegt hatte.
    Der letzte Gott, dem Auraya ihre Beachtung geschenkt hatte, war Saru, dem besonders die Kaufleute huldigten. Es hieß, er sei einst der Gott der Diebe und Glücksspieler gewesen, aber Auraya war sich nicht sicher, ob das der Wahrheit entsprach. Saru hatte eine schlankere Gestalt angenommen, wie sie unter Höflingen und Gelehrten als besonders erstrebenswert galt.
    Beim Erscheinen der Götter hatten sich alle Priester und Priesterinnen zu Boden geworfen. Auraya konnte sich noch gut an die Glätte des steinernen Bodens unter ihrer Stirn und ihren Händen erinnern. Stille war eingekehrt, bis eine tiefe, melodische Stimme die Kuppel erfüllt hatte.
    »Erhebt euch, Männer und Frauen von Ithania«, hatte die wunderschöne Stimme sie aufgefordert.
    Als Auraya sich mit den übrigen Anwesenden im Tempel erhoben hatte, hatte sie vor Ehrfurcht und Erregung gezittert. Seit ihrem ersten Besuch des Tempels vor zehn Jahren war sie nicht mehr so überwältigt gewesen. Es hatte etwas eigenartig Wunderbares, wieder solche Ergriffenheit zu verspüren. Nachdem sie nun so viele Jahre im Tempel gelebt hatte, konnte kaum etwas darin noch solches Feuer in ihr wecken.
    Die Stimme begann von neuem zu sprechen, und Auraya begriff, dass sie Chaia gehörte.
    »Vor einigen wenigen kurzen Jahrhunderten kämpften Götter gegen Götter und Menschen gegen Menschen, und große Trauer und Verderben waren die Folge. Dies hat uns fünf sehr bekümmert, und wir haben eine gewaltige Aufgabe auf uns genommen. Wir wollten aus dem Chaos Ordnung schaffen. Wir wollten der Welt Frieden und Wohlstand bringen. Wir wollten die Menschen von Grausamkeit, Sklaverei und Verrat erlösen.
    Also fochten wir eine große Schlacht aus und gaben der Welt eine neue Gestalt. Aber wir können den Herzen von Männern und Frauen keine Gestalt geben. Wir können euch nur raten und euch Kraft schenken. Um euch zu helfen, haben wir Stellvertreter unter euch ausgewählt. Ihre Pflicht ist es, euch zu schützen und euer Bindeglied zu uns zu sein, euren

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