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Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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nahm in der Mitte Platz und tätschelte mitleidig Emerahls Knie.
    Als Emerahl das nächste Mal hinausschaute, schätzte sie, dass sie nicht mehr weit von den Stadttoren entfernt waren. Sie ließ die Lasche sinken und wandte sich den anderen Frauen zu.
    »Ich habe etwas mitgebracht«, erklärte sie. »Etwas gegen die Übelkeit. Es wäre nicht richtig, wenn ich es nicht mit euch teilen würde.«
    Brand lächelte wissend. »Das Formtane?«
    »Formtane!«, rief Stern. »Wo hast du das her?«
    »Ich habe auf dem Weg zu meiner Familie einen kleinen Ausflug auf den Markt gemacht«, erzählte Brand ihnen.
    Emerahl streckte den linken Arm aus und zog das erste Bröckchen Formtane aus dem Saum ihres Ärmels. Sie schob es sich in den Mund und schluckte, dann förderte sie den nächsten kleinen Klumpen zutage.
    »Also, wer möchte etwas haben?«
    Die anderen beugten sich eifrig vor.
    »Ich habe es noch nie probiert«, gestand Flut.
    »Es ist wunderbar«, flüsterte Barmherzigkeit. »Die Zeit scheint plötzlich langsamer zu vergehen, und man fühlt sich ganz leicht, als würde man schweben.« Sie nahm ihr Bröckchen Formtane entgegen. »Vielen Dank, Jade.«
    Eine Woge des Schwindels schlug über Emerahl zusammen. Sie pflückte ein weiteres Bröckchen aus ihrem Ärmel und gab es Brand. Dann brauchte sie ihre ganze Konzentration, um drei weitere Bröckchen für Flut, Vogel und Stern aus ihrem Ärmel zu holen. Anschließend ließ sie sich gegen die Rückenlehne der Sitzbank sinken.
    »Hast du noch mehr?«, fragte Stern träumerisch.
    Emerahl, die ihrer Stimme nicht mehr traute, schüttelte nur den Kopf. Sie erwog, nachzusehen, wie nahe sie dem Tor inzwischen waren, konnte sich aber nicht dazu durchringen.
    Die anderen Frauen lächelten selig. Wie töricht sie aussahen. Emerahl spürte, wie ein Lachen in ihr aufstieg.
    »Was ist so komisch?«
    »Ihr seht alle so glücklich aus«, lallte sie.
    Flut kicherte, dann brachen sie alle in träges, atemloses Gelächter aus.
    »Fühlst du dich jetzt besser, Jade?«, fragte Brand.
    Emerahl lachte abermals, dann beugte sie sich vor. Sie schwankte, und ihr Blick trübte sich.
    »Meins war war zu viel...«
    Mit diesen Worten entglitt sie in eine wohlige, angenehme Schwärze.
    Die Zeit blieb stehen, aber Emerahl war zu träge, um sich dafür zu interessieren. Sie überließ sich mit allen Sinnen der sicheren, warmen Dunkelheit. Aus der Dunkelheit heraus erschien ein Turm. Der Anblick verstörte sie. Ein Anflug von Ärger stieg in ihr auf.
    O nein. Nicht schon wieder.
    Der Turm erstreckte sich in unmögliche Höhen und riss sogar die Wolken auf. Sie konnte nicht aufhören, ihn anzustarren. Er fesselte ihre gesamte Aufmerksamkeit.
    Wo ist dieser Ort?
    Plötzlich war der Turm fort. Emerahl senkte den Blick. Ein anderes Gebäude stand an seiner Stelle. Das alte Traumweberhaus in Jarime. Das Haus, unter dem Mirar begraben worden war, nachdem Juran, Hohepriester des Zirkels der Götter, ihn getötet hatte.
    Ich träume. Das ist nicht gut. Ich sollte bewusstlos sein ...
    Sie versuchte, sich aus dem Trugbild zu befreien, aber der Traum ließ sie nicht los. Plötzlich ragte wieder der hohe, weiße Turm über ihr auf, noch bedrohlicher als zuvor. Sie wollte fliehen, konnte sich aber nicht bewegen. Wieder wusste sie, dass man sie sehen würde, wenn sie blieb. Sie konnte den Blick nicht abwenden. Sie brauchten sie nur zu sehen, und...
    »Was ist los mit ihr?«
    ... Und sie würden wissen, wer sie war...
    »Sie hat Formtane genommen. Ihr wird übel, wenn sie reist. Ich glaube, ihre Dosis war ein wenig zu stark.«
    ... Und wenn sie es herausfanden...
    »Das ist wohl eindeutig. Sie sollte bewusstlos sein, aber stattdessen ist sie in einem Traum gefangen.«
    ... Dann würden sie sie töten...
    »Gefangen? Das kannst du sehen?«
    »Ja, ich bin ein Priester.«
    »In der Uniform eines Wachsoldaten?«
    »Ja.«
    »Wird sie aufwachen?«
    ... Der Turm ragte über ihr auf. Er schien sich vorzubeugen. Angst durchzuckte sie, als die ersten Risse über seine Oberfläche liefen …
    »Ja. Wenn die Droge ihre Wirkung verliert, wird sie sich aus dem Traum befreien.«
    ... Und der Turm begann, auf sie herabzufallen...
    »Vielen Dank, Priester ... ? «
    »Ikaro.«
    Emerahl nahm die Stimmen kaum wahr. Der Traum war zu real. Vielleicht waren die Stimmen ein Traum, und der Traum war Wirklichkeit. Sie hörte das Krachen des einstürzenden Turms, spürte den Schmerz in ihren zerschmetterten Gliedern und in ihrer Lunge, während sie

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