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Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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begegnet war.
    Soweit er wusste, konnte kein Weißer die Gedanken eines anderen Weißen lesen. Er sah Mairae an. Also war es möglich …
    Mairaes Augen weiteten sich entsetzt. Sie schüttelte den Kopf, und ein leichter Schauder schien sie zu überlaufen. Er lächelte. Offensichtlich fand sie die Idee, mit einem anderen Weißen das Bett zu teilen, abstoßend, was jedoch nicht bedeutete, dass Auraya der gleichen Meinung war. Da er Mairae nicht in Verlegenheit bringen wollte, verbannte er diese Möglichkeit aus seinen Gedanken.
    Wenn Aurayas Geliebter keiner der Weißen war und sie ihn dennoch regelmäßig besuchte, musste er in der Armee sein.
    Zu seiner Überraschung schüttelte Mairae abermals den Kopf. Wie konnte sie sich da so sicher sein? Sie lächelte. Es ist also jemand außerhalb der Armee, dachte er. Aber er muss in der Nähe sein, sonst könnte Auraya ihn nicht besuchen.
    Sein Magen krampfte sich zusammen, als ihm eine mögliche Antwort auf diese Frage in den Sinn kam.
    Die Traumweber. Leiard.
    Nein, sagte er sich energisch. Sie sind Freunde. Mehr nicht.
    Es ergab durchaus einen Sinn, dass Auraya Leiard besuchte. Mairae musste annehmen, dass noch mehr hinter Aurayas nächtlichen Ausflügen steckte. Er sah Mairae an. Sie runzelte die Stirn, aber als sie seinen Blick auffing, lächelte sie und nickte.
    Dann erklärte Juran, dass sie eine Pause machen würden, um etwas zu essen, und Danjin seufzte vor Erleichterung. Er hatte halb befürchtet, dass Auraya zurückkehren und ihn dabei ertappen würde, wie er Spekulationen über ihr Privatleben anstellte. Wenn er sie wiedersah, würden seine Gedanken hoffentlich mit etwas anderem beschäftigt sein.
     
    Es war ein langer Tag gewesen, aber jetzt, da Auraya dem Kriegsrat endlich entkommen war, wurde ihre Erschöpfung durch eine wachsende Erregung abgelöst. Schon bald würde sie wieder mit Leiard zusammen sein. Einzig Unfugs Verschwinden trübte ihre Laune. Als sie in ihr Zelt zurückgekehrt war, hatte sein Käfig offen gestanden. Zweifellos hielt der Veez gerade einen der Diener mit einer Jagd quer über den Lagerplatz in Atem.
    Sie wagte es nicht, ohne Unfug aufzubrechen, denn es war durchaus möglich, dass das kleine Tier einen Diener direkt zum Lager der Traumweber führte. Das zu erklären könnte sich als schwierig erweisen.
    »Auraya?«
    Als sie Danjins Stimme erkannte, trat sie in den Eingang des Zelts. Zu ihrer Erleichterung sah sie ein zappelndes Pelzbündel in seinen Armen.
    »Vielen Dank, Danjin.« Sie bedeutete ihm einzutreten. »Und nun zu dir, Unfug. Wo hast du gesteckt?«
    »Owaya. Owaya. Böser Mann. Bringen Unfug weg. Böse.«
    Sie sah Danjin bestürzt an. Er verzog das Gesicht und ließ den widerspenstigen Veez los, so dass er in Aurayas Arme hüpfen konnte. Unfug rollte sich um ihren Hals.
    »Nicht so fest«, stieß sie hervor, dann wandte sie sich wieder an Danjin. »Was ist passiert?«
    Seine Miene verriet eine Mischung aus Sorge und schlechtem Gewissen. »Beim Essen ist ein Diener zu mir gekommen und hat mir erzählt, dass Unfug verschwunden sei. Ich habe Stunden gebraucht, um ihn zu finden. Genau genommen hat er mich gefunden.« Danjin seufzte. »Er hat wieder und wieder die Worte ›böser Mann‹ gesagt. Ich fürchte, dass jemand ihn von hier fortgeholt hat.«
    Auraya konnte spüren, wie das Herz des Veez raste. Sie begann ihn zu streicheln und ertastete mit großer Sanftheit seinen Geist. Erinnerungen blitzten in seinen Gedanken auf. Ein menschliches Gesicht, dessen untere Hälfte von irgendetwas verdeckt wurde. Der Käfig, der geöffnet wurde, und eine Hand, die den Veez am Hals packte. Kratzen, beißen, der Geschmack von Blut. Ein Gefängnis, in dem er in der Falle saß und das er mit den Zähnen zerbissen hatte. Schließlich die Erleichterung der Freiheit.
    Böser Mann!, sagte er in ihre Gedanken hinein. Sie zuckte zusammen. Er hatte sich noch nie telepathisch mit ihr in Verbindung gesetzt.
    »Ich denke, du hast recht, Danjin«, sagte sie. Sie sah ihn an und spürte abermals Schuldgefühle bei ihm. Gewiss war er doch nicht derjenige gewesen...
    Sie schaute genauer hin und war erleichtert, die wahre Quelle seiner Schuldgefühle zu entdecken. Mairae hatte ihn vor einigen Tagen gefragt, ob sie einen Geliebten hätte, und er hatte das Gespräch vergessen, bis sie das Thema an diesem Abend wieder aufgebracht hatte. Er schämte sich, weil er Spekulationen über ihr Privatleben angestellt hatte. Dann blitzte Leiards Name in seinen Gedanken auf,

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