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Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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dass Lanren Liedmacher die Augen weit aufgerissen hatte; offensichtlich war ihm die Bedeutung von Jens Worten klar.
    »Minen?« Juran runzelte die Stirn. »Du sprichst von den alten Minen von Rejurik?«
    Jen zuckte die Achseln. »Vielleicht. Ich vermute allerdings, dass es auch Minen jüngeren Datums gibt. Sie sind genauso weit verzweigt wie ihre berühmten Vorläufer, aber die Wahrscheinlichkeit, dass sie einstürzen, ist geringer. Manche Höhlen sind groß genug, um eine Armee darin zu verbergen. Aber warum jemand das tun sollte...« Er breitete die Hände aus. »Die Belüftung ist schlecht, so dass man auf Feuer und warmes Essen verzichten müsste. Wenn sie sich in den Minen versteckt haben, haben sie eine kalte Nacht hinter sich.«
    »Wäre es möglich, dass sie durch die Berge nach Hania marschiert sind?«, wollte Lanren Liedmacher wissen.
    Jen schüttelte den Kopf. »Auf keinen Fall. So weit haben die Minen niemals gereicht.«
    »Die Pentadrianer verfügen über eine große Zahl von Zauberern. Sie könnten die Minen mit Magie ausdehnen.«
    »Nein«, widersprach Juran. »Es würde Monate, wenn nicht gar Jahre dauern, um einen Tunnel von solcher Größe auszuheben. Die Trümmer und das Geröll müssten abtransportiert werden. Außerdem müsste man Belüftungsschächte anlegen und Zauberer postieren, die Luft in die Höhlen ziehen, denn die natürliche Zirkulation würde für die Versorgung so vieler Menschen und Tiere nicht ausreichen.«
    Als Zeeriz das hörte, wirkte er erleichtert. Danjin hatte Mitgefühl mit dem jungen Mann, der eilends von seiner Mission zurückgekehrt war, nur um erleben zu müssen, dass der torenische König seine Fähigkeiten auf derart geringschätzige Weise in Zweifel zog.
    »Es klingt tatsächlich so, als hätten sie für die Nacht in den Minen Zuflucht gesucht«, sagte Berro und deutete dabei mit der Hand auf Zeeriz. »Vielleicht haben sie einen Angriff von unseren kleinen Spionen befürchtet.«
    Kleine Spione. Danjin unterdrückte einen Seufzer. Berro war bekannt für seine Neigung, die Genrianer gegen sich aufzubringen. Es sah so aus, als sei er fest entschlossen, auch die Siyee zu beleidigen.
    »Wenn die Armee morgen wieder auftaucht, werden wir davon erfahren, sobald unsere Späher zurückkehren«, erklärte Sirri.
    »Falls sie sie gesehen haben.«
    »Eine Armee dieser Größe ist aus der Luft schwer zu verfehlen«, warf Auraya ein. »Selbst wenn sie nicht der Straße folgen, werden sie zu guter Letzt auf diesen Weg zurückkehren müssen, um sich dem Pass zu nähern. Es gibt nur eine einzige Straße, die durch die Berge führt.«
    Berro nickte respektvoll. »Das ist wahr, Auraya von den Weißen.«
    Die Tatsache, dass er ihre Worte ohne Widerspruch hinnahm, hob seine verletzende Haltung den Siyee gegenüber nur umso deutlicher hervor, fand Danjin. Auraya sah Juran an, der ihren Blick auffing und nickte.
    »Hat jemand noch weitere Fragen an Sveel vom Schlangenflussstamm und Zeeriz vom Stamm des gegabelten Flusses?«, erkundigte sich Juran.
    Schweigen folgte. Auraya wandte sich zu den beiden Spähern um. »Vielen Dank, dass ihr hergekommen seid und uns Bericht erstattet habt. Ihr seid müde und hungrig. Erlaubt mir, euch zu eurem Volk zurückzubegleiten.«
    Als Auraya ging, wurde Danjin bewusst, dass Mairae ihn beobachtete. Er lächelte und neigte den Kopf. Ihre Mundwinkel zuckten, und in ihren Zügen lag ein unverkennbar nachdenklicher Ausdruck. Dann drehte sie sich um, um Auraya nachzuschauen.
    Sofort fiel ihm wieder das Gespräch ein, das er am vergangenen Tag mit der Weißen geführt hatte. Als sie ihn das nächste Mal mit fragend hochgezogenen Augenbrauen ansah, war ihm klar, was sie von ihm wissen wollte. Ich habe keine Ahnung, ob sie einen Geliebten hat, dachte er. Du vielleicht?
    Sie lächelte und nickte.
    Er blinzelte überrascht.
    Wer ist es?
    Sie zuckte die Achseln.
    Er wandte, gleichzeitig beunruhigt und neugierig, den Blick ab. Ihm war unbehaglich bei dem Gedanken daran, dass Auraya das Bett mit einem Mann teilte - genauso erging es ihm jedes Mal, wenn er sich seine Töchter mit ihren Ehemännern vorstellte. Andererseits wollte er auch wissen, wer Aurayas Aufmerksamkeit erregt hatte.
    Er betrachtete die Männer im Zelt, aber von ihnen konnte es keiner sein. Mairae konnte ihre Gedanken lesen, daher würde sie es wissen, wenn einer von ihnen Aurayas Geliebter war. Also konnte es nur jemand sein, dessen Gedanken sie nicht zu lesen vermochte - oder jemand, dem sie noch nicht

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