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Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester
Autoren: Trudi Canavan
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mir wünschte, ich könnte dieses Gespräch mit anhören, dachte Tryss. Bieten sie einander die Chance, sich zurückzuziehen? Werfen sie mit Drohungen um sich, oder prahlen sie wie Kinder mit ihrer Stärke? Bei diesem Krieg ging es um Religion, rief er sich ins Gedächtnis. Vielleicht führen sie eine theologische Debatte. Er stellte sich vor, wie ein solches Gespräch aussehen könnte.
    »Meine Götter sind real.«
    »Nein, das sind sie nicht; nur meine Götter existieren wirklich.«
    »Deine Götter sind nicht real.«
    »Sind sie doch!«
    Er unterdrückte ein Lachen. Ich sollte mich nicht darüber lustig machen. Dies hier ist todernst. Viele Menschen werden sterben.
    Bei diesem Gedanken verflog alle Heiterkeit. Als die beiden Kontrahenten kurz darauf auseinandergingen, krampfte sich Tryss’ Magen abermals zusammen. Er beobachtete, wie sie zu ihren Armeen zurückkehrten.
    Dann erklang das ferne Geräusch von Hörnern. Die pentadrianische Armee setzte sich in Bewegung, und die Zirkler folgten ihrem Beispiel.
    Als das Tosen ihrer Stimmen Tryss erreichte, durchschnitt Sirris Pfiff die Luft. Es war an der Zeit, dass die Siyee sich ebenfalls in die Schlacht stürzten.
    Die beiden Armeen waren noch nicht aufeinandergetroffen, aber die Luft über dem Tal glühte und wogte unter magischen Angriffen, die von Schilden abgewehrt wurden. Seltsam schrille Geräusche drangen an seine Ohren, und immer wieder erklang ein Dröhnen, das die Luft erbeben ließ.
    Dort unten muss ohrenbetäubender Lärm herrschen, ging es ihm durch den Kopf.
    Die schwarze Wolke, die über der pentadrianischen Armee aufstieg, zersplitterte und schnellte empor. Ein Teil der Wolke schoss auf Tryss zu. In diesem Moment existierte nichts anderes mehr für ihn als die schwarzen Vögel, die sich mit hohem Tempo näherten. Er pfiff einige Befehle, mit denen er seine Truppe direkt auf die schwarzen Vögel zuführte, dann legte er die Finger entschlossen um die Hebel seines Geschirrs.
    »Greift an!«
    Die Feder seines Geschirrs sang. Er hörte das Sirren weiterer Geschirre, dann hüllte ein Schwarm von Pfeilen die schwarzen Vögel ein. Tryss jubelte, als die Geschöpfe kreischend zu Boden stürzten. Er gab das Signal, beizudrehen, während seine Leute in lautes Triumphgeschrei ausbrachen und sich einige Flugkapriolen gönnten.
    Dann hörte er einen schrillen Schmerzensschrei, und sein Herz krampfte sich zusammen. Als er herumfuhr, sah er, dass einige der Vögel überlebt hatten und sich an die Beine einer Siyee klammerten. Das Gewicht der Tiere zog sie hinab.
    Obwohl er nicht wusste, was er tun konnte, um ihr zu helfen, flog Tryss auf sie zu. Er konnte kaum die Hände benutzen, um die Vögel zu verscheuchen. Stattdessen biss er die Zähne zusammen, verschränkte die Arme vor der Brust und schoss auf die Beine der Siyee zu. Die Vögel schrien überrascht auf, und im nächsten Moment stürzte Tryss auch schon zur Erde. Er breitete die Arme aus, um den Wind einzufangen, dann drehte er sich um, um festzustellen, was geschehen war.
    Die Siyee war frei. Ihre Beine bluteten. Er konnte einen Vogel unter sich fliegen sehen, unverletzt, aber offenkundig benommen. Tryss nahm hastig sein Blasrohr zwischen die Zähne, saugte einen Pfeil hinein und schoss.
    Der Vogel kreischte laut auf, als er getroffen wurde. Tryss wartete nicht ab, um festzustellen, ob das Gift wirkte. Er blickte auf und rief seine Truppe zu sich. All seine Leute lebten und waren, bis auf einige Kratzer, unverletzt.
    Erleichtert blickte er an ihnen vorbei und sog erschrocken die Luft ein. Der Himmel war voller Siyee und Vögel, und einige waren in wilde Kämpfe verstrickt. Dann stürzten drei Siyee zu Boden.
    Tryss bemerkte, dass zwei andere Abteilungen es ebenfalls geschafft hatten, an den tödlichen Vögeln vorbeizukommen. Während sie nun über dem Schlachtfeld kreisten, fielen Tryss Sirris Anweisungen wieder ein.
    »Die Vögel werden versuchen, euch abzulenken. Das dürft ihr nicht zulassen. Zielt auf ihre Herren, die schwarzen Priester und Priesterinnen. Sie beherrschen die Vögel, deshalb müsst ihr versuchen, sie zuerst zu töten. Es ist durchaus möglich, dass die Vögel sich als harmlos erweisen, sobald niemand mehr da ist, der sie kontrolliert.«
    Er wandte sich von der Schlacht ab und rief seine Truppe zu sich. Seine Leute erhoben keine Einwände, und ihre Mienen waren grimmig. Tryss blickte auf die pentadrianische Armee hinab und überlegte, wie er seinen ersten Angriff organisieren
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