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Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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unser Land auch selbst stehlen«, bemerkte Tryss.
    Drilli runzelte die Stirn. »Daran hatte ich noch gar nicht gedacht. Aber die Götter haben ihn geschickt. Huan hätte das gewiss nicht geschehen lassen, wenn es bedeutete, dass wir alle getötet werden.«
    »Wer kennt schon die Pläne der Göttin?«, erwiderte Tryss trocken. »Vielleicht ist ihr aufgegangen, dass es ein Fehler war, uns zu erschaffen, und dies ist eine Möglichkeit, wie sie sich unserer entledigen kann.«
    »Tryss!«, sagte Drilli schockiert. »Du solltest nicht so über die Göttin reden.«
    Er lächelte. »Vielleicht nicht. Aber wenn sie uns beobachtet, wird sie meine Gedanken ohnehin gelesen haben. Und wenn sie mich diese Dinge denken hören kann, dann erkennt sie auch, dass ich nicht glaube, was ich gesagt habe.«
    »Warum sagst du es dann?«
    »Weil mir die Möglichkeit in den Sinn gekommen ist und ich sie aussprechen musste, um zu begreifen, dass ich nicht daran glaube.«
    Drilli starrte ihn an, dann schüttelte sie den Kopf. »Du bist wirklich ein eigenartiger Junge, Tryss.« Sie deutete mit dem Kopf auf das Geschirr. »Wirst du das zu der Zusammenkunft heute Abend mitnehmen?«
    »Dieses Ding? Nein. Man würde mich auslachen.«
    »Vielleicht auch nicht.«
    »Ich habe es schon früher einigen Leuten gezeigt. Sie denken, dass es unmöglich sein wird, damit zu fliegen, oder dass es das Fliegen schwerfällig und gefährlich machen wird, und selbst wenn ich sie widerlege, glauben sie mir nicht, dass es möglich ist, damit zu jagen. Und im Moment bin ich mir ohnehin nicht sicher, ob es funktionieren wird. Zwei Eisenspitzen scheinen mir nicht genug zu sein. Ich habe versucht, das Geschirr so zu verändern, dass man mehr mitnehmen kann, aber... aber... es ist kompliziert.«
    »So sieht es auch aus. Trotzdem würde ich es versuchen. Ich frage mich... Könntest du etwas anfertigen, das es mir ermöglichen würde, das Blasrohr im Flug zu benutzen?«
    Er betrachtete zuerst das Rohr in ihren Händen, dann das Geschirr. Sie würde eine Art von Rahmen benötigen, um das Rohr ruhig zu halten, und außerdem eine Möglichkeit, es mit neuen Geschossen zu beladen. Sie könnte die Geschosse aus einem Beutel in das Rohr saugen. Außerdem waren diese Geschosse viel kleiner und leichter als Eisenspitzen, so dass sie mehr davon würde mitnehmen können... Er sog den Atem ein. Aber das war genial! Während ihm die verschiedenen Möglichkeiten durch den Kopf schossen, spürte er, dass seine Hände vor Aufregung zu zittern begannen.
    »Drilli«, sagte er.
    »Hmm?«
    »Darf ich... darf ich mir dieses Rohr ausborgen?«
     
    Auraya beobachtete fasziniert, wie ihr neues Haustier eine imaginäre Spinne die Wand hinaufjagte. Es war ein Veez - ein kleines, schlankes Geschöpf mit spitzer Nase, flauschigem Greifschwanz und großen Augen, die es mit einer hervorragenden Nachtsicht ausstatteten. Seine weichen Zehen spreizten sich auf der weiß getünchten Fläche und gestatteten es ihm irgendwie, sich mühelos an die Wand zu heften - und jetzt an die Decke. Der Veez hielt direkt über ihr inne und ließ sich plötzlich auf ihre Schulter fallen.
    »Kein Päfer«, sagte er, dann sprang er auf einen Stuhl und rollte sich zusammen, seinen gefleckten, grauen Schwanz über die Nase gelegt.
    »Kein Käfer«, stimmte Auraya ihm zu. Das Tier besaß die überaus bemerkenswerte Fähigkeit zu sprechen; allerdings beschränkte der Veez sich dabei auf Dinge, die ein solch kleines Geschöpf interessierten, wie Essen oder Trost. Sie bezweifelte, dass sie erhellende philosophische Gespräche mit ihm würde führen können.
    Es klopfte an der Tür. »Herein«, rief sie.
    Dyara trat ein. »Auraya. Wie geht es dir heute Morgen?«
    »Owaya!«, wiederholte eine leise Stimme. Dyara blickte zu dem Veez hinüber. »Ah, wie ich sehe, hat der somreyanische Ältestenrat bereits sein traditionelles Geschenk für eine neue Weiße abgeliefert.«
    Auraya nickte. »Ja. Zusammen mit einer erstaunlich raffinierten Ansammlung von Spielzeugen und Anweisungen.«
    »Hast du ihm schon einen Namen gegeben?«
    »Nein.«
    Die ältere Frau ging zu dem Stuhl hinüber und streckte dem Veez einen Finger hin. Er schnupperte, dann legte er den Kopf schräg und ließ sich von Dyara hinter seinen winzigen, spitzen Ohren kraulen.
    »Sobald du gelernt hast, deine Gedanken mit seinen zu verbinden, wirst du ihn recht nützlich finden. Du brauchst ihm nur ein Gedankenbild eines Gegenstands zu zeigen, und er wird ihn für dich holen. Er

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