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Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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schwarz im verblassenden Licht. Die anderen Männer waren in die schlichte Kleidung von Bauern gewandet und trugen Beutel auf dem Rücken.
    Adem bog die Schultern durch, um das Gewicht seiner Ausrüstung in eine angenehmere Position zu bringen, dann trat er auf die Straße hinaus. Hinter ihm erklangen die beruhigenden Schritte seiner Kameraden, die mit ihm auf der Jagd nach den Worns waren. Einer der Priester drehte sich um, um die Neuankömmlinge zu betrachten, und seine Gefährten folgten seinem Beispiel. Adem lächelte, als die anderen seine Kleidung mit offenkundigem Missfallen beäugten. Jäger reisten mit leichtem Gepäck, vor allem im Wald. Sie mochten Kleidung zum Wechseln mit sich führen, um sich am Ende eines langen Tages umziehen zu können, aber auch diese Sachen waren schon bald voller Blut und Schmutz.
    In seinem Gewerbe waren saubere Kleider ein Zeichen für einen gescheiterten Jäger. Adem musterte die fleckenlos weißen Zirks seiner Auftraggeber mit einem schiefen Lächeln. Wahrscheinlich, so dachte er, waren schmutzige Gewänder bei einem Priester nicht gerade eine Empfehlung. Es musste sehr lästig sein, sie sauber zu halten.
    »Ich bin Adem Schneider«, sagte er. »Das ist mein Trupp.« Er machte sich nicht die Mühe, die Männer vorzustellen. Die Priester würden sich ihre Namen ohnehin nicht einprägen.
    »Ich bin Priester Hakan«, erwiderte der größte unter den Priestern. »Das sind Priester Barew und Priester Poer.« Er deutete zuerst auf einen grauhaarigen Mann, dann auf einen leicht rundlichen, und schließlich zeigte er auf die drei Einheimischen. »Das sind unsere Träger.«
    Adem machte hastig mit einer Hand das Zeichen des Kreises, dann nickte er den Trägern höflich zu. Die Einheimischen wirkten ängstlich. Wozu sie guten Grund hatten.
    »Ich danke dir, dass du uns deine Dienste aus freien Stücken angeboten hast«, fügte Hakan hinzu.
    Adem stieß ein kurzes, raues Lachen aus. »Aus freien Stücken? Wir sind keine Freiwilligen, Priester. Wir wollen die Felle. Nach allem, was ich höre, sind diese Worns große Viecher und ganz schwarz. Pelze wie diese werden einen hohen Preis erzielen.«
    Hakans Mundwinkel zuckten, aber seine beiden Begleiter verzogen angeekelt das Gesicht. »Das ist sicher wahr«, erwiderte er. »Und nun erzähl uns, wie wir deiner Meinung nach vorgehen sollen.«
    »Wir suchen dort, wo der letzte Angriff stattgefunden hat, nach Spuren.«
    Hakan nickte. »Wir werden euch hinführen.«
    Als sie durch das Dorf gingen, erschienen in vielen Fenstern Gesichter. Stimmen wurden laut und wünschten ihnen Glück. Eine Frau kam aus einem der Häuser geeilt, ein Tablett mit kleinen Bechern in Händen; jeder Becher war bis zum Rand mit Tipli gefüllt, dem Schnaps, den die Einheimischen brannten. Die Jäger leerten ihre Becher frohen Mutes, während die Träger ihren Anteil mit verräterischer Hast hinunterschluckten. Die Priester nahmen jeder nur einen einzigen Schluck, bevor sie ihre noch vollen Becher auf das Tablett zurückstellten.
    Sie gingen weiter und ließen das Dorf hinter sich. Zu beiden Seiten des Weges ragten die dunklen Schatten von Bäumen auf. Der rundliche Priester hob die Hand, und die übrigen Männer blinzelten, geblendet von dem grellen Licht.
    »Kein Licht«, sagte Adem. »Wenn sie in der Nähe sind, werdet ihr sie verschrecken. Der Mond wird jetzt bald aufgehen. Er wird uns genug Licht schenken, sobald unsere Augen sich daran gewöhnt haben.«
    Der Priester sah Hakan an, der nickte. Das Licht erlosch, und die Männer taumelten durch die Dunkelheit, bis ihre Augen sich angepasst hatten. Die Zeit verging langsam, gemessen einzig durch das leise Tappen ihrer Stiefel. Der Mond brach gerade langsam über den Bäumen hervor, als Priester Hakan plötzlich stehen blieb.
    »Dieser Geruch... das muss der Ort sein«, sagte er.
    Adem blickte zu dem stämmigen Priester hinüber. »Kannst du uns ein schwaches Licht schaffen?«
    Der Priester nickte. Er streckte abermals die Hand aus, und ein winziger Lichtfunke erschien. Adem sah die Überreste eines Plattans vor sich. Sie gingen zu dem Wagen hinüber, der schief auf einem gebrochenen Rad stand. Der Gestank wurde stärker, als sie näher kamen, und es stellte sich heraus, dass er vom Kadaver eines Arem herrührte, das die Worns zum Teil gefressen und liegen lassen hatten.
    Der Boden war übersät mit Spuren - riesige Tatzenabdrücke, bei denen Adems Herzschlag sich vor Erregung beschleunigte. Er versuchte, die Anzahl der

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