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Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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Gleichzeitig begann die Lichtkugel zu flackern.
    Hakan brach zusammen. Als Adem genauer hinschaute, sah er, dass der ältere Priester die Lippen bewegte, und ihm stockte der Atem. Er fing Bruchstücke eines Gebets auf und spürte die Verzweiflung in den Worten.
    Der Priester glaubte, dass sie sterben würden.
    Ich muss weg von hier.
    Adem erhob sich und entfernte sich einige Schritte von der Schlacht.
    »Das ist deine Entscheidung«, sagte der Zauberer.
    Adem drehte sich gerade rechtzeitig um, um zu sehen, wie der Zauberer die Finger streckte und sie dann zur Faust ballte. Der ältere Priester stieß einen Schrei aus. Einen Schrei, der jäh abbrach. Das Licht erlosch, und tödliche Stille folgte.
    Langsam gewöhnten Adems Augen sich an den schwachen Schimmer der frühen Morgendämmerung. Er starrte zu dem stillen Ort hinüber, an dem Priester und Jäger gestanden hatten, und konnte sich nicht überwinden, den Blick von dem blutigen Gewirr aus zerschmetterten Gliedmaßen, Waffen, Packsäcken und Priesterzirks abzuwenden, nicht einmal, nachdem sein Magen seinen Inhalt auf den Boden ausgespien hatte.
    In der Nähe erklang das Heulen eines Tieres. Eine Stimme sprach mit besänftigendem Tonfall auf die Kreatur ein. Adem beobachtete, wie die Worns sich um den Zauberer versammelten, um sich kraulen zu lassen. Dann begann der verletzte Worn abermals zu heulen, und der Zauberer blickte auf, direkt in Adems Augen.
    Obwohl er wusste, dass keine Hoffnung bestand, rannte Adem los.
     
    Als Auraya Jurans Gemach betrat, sah sie den übrigen Weißen einem nach dem anderen in die Augen. Juran hatte sie kurze Zeit zuvor geweckt, damit sie ihre Gedanken mit denen der Priester verbinden konnte, die gegen den Zauberer kämpften. Sie hatte den Geist der anderen Weißen gespürt und ihr Entsetzen aufgefangen.
    »Es tut mir leid, Auraya«, sagte Juran. »Wenn ich gewusst hätte, dass die Auseinandersetzung ein so schlimmes Ende nehmen würde, hätte ich dich nicht geweckt.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Du brauchst dich nicht zu entschuldigen, Juran. Du konntest nicht wissen, wie die Sache ausgehen würde, und es ist nichts Neues für mich, dass schreckliche Dinge auf dieser Welt geschehen - obwohl ich deine Sorge sehr zu schätzen weiß.«
    Er führte sie zu einem Stuhl. »Was für eine Verschwendung«, murmelte er. Dann begann er, im Raum auf und ab zu gehen. »Ich hätte sie nicht dorthin schicken sollen. Ich hätte der Sache selbst auf den Grund gehen müssen.«
    »Du konntest nicht wissen, dass dieser Zauberer so mächtig ist«, erklärte Dyara. »Hör auf, dir Vorwürfe zu machen, und setz dich.«
    Auraya sah Dyara an, und trotz des Ernstes der Situation erheiterte es sie, die andere Frau in einem so strengen Tonfall mit Juran sprechen zu hören. Dem Oberhaupt der Weißen schien es jedoch nichts auszumachen. Er ließ sich auf seinen Stuhl fallen und stieß einen tiefen Seufzer aus.
    »Wer ist dieser Zauberer?«, fragte Rian.
    »Ein Pentadrianer«, antwortete Mairae. »In dem Bericht findet sich eine Zeichnung des Sternenanhängers. Diese Anhänger werden von Servanten der Götter getragen.«
    »Ein mächtiger Zaubererpriester«, fügte Dyara hinzu.
    Juran nickte langsam. »Du hast recht. Also, warum ist er hier?«
    »Nicht um Handel zu treiben oder eine Allianz zu schmieden, wie es aussieht«, sagte Mairae.
    »Nein«, pflichtete Dyara ihr bei. »Wir müssen darüber nachdenken, ob er hierhergeschickt wurde oder allein handelt. So oder so, wir müssen uns mit ihm befassen, und wir dürfen das Risiko nicht eingehen, einen Hohepriester oder eine Hohepriesterin zu ihm zu schicken.«
    Rian nickte. »Einer von uns muss das übernehmen.«
    »Ja.« Juran sah einen der Weißen nach dem anderen an. »Wer immer diese Aufgabe übernimmt, wird einige Wochen fort sein. Auraya hat ihre Ausbildung noch nicht beendet. Mairae ist mit den Somreyanern beschäftigt. Dyara bildet Auraya aus. Ich würde selbst hingehen, aber...« Er wandte sich an Rian. »Du hast noch nie zuvor mit einem Zauberer zu tun gehabt. Hättest du Zeit, dich um die Angelegenheit zu kümmern?«
    Rian lächelte grimmig. »Natürlich nicht, aber ich werde mir die Zeit nehmen. Die Welt muss von diesem Pentadrianer und seinen Worns befreit werden.«
    Juran nickte. »Dann nimm dir einen der Träger und brich sofort auf.«
    Rian straffte sich. Ein Funkeln war in seine Augen getreten. Als der junge Mann sich erhob und aus dem Raum stolzierte, durchzuckte Auraya ein Anflug von Mitgefühl

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