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Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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für den pentadrianischen Zauberer. Nach allem, was sie bisher erlebt hatte, entsprachen die meisten Gerüchte über Rians skrupellosen Fanatismus der Wahrheit.

6
    W as hältst du von den Traumwebern, Danjin Speer?« Danjin blickte überrascht auf. Er saß Auraya gegenüber an dem großen Tisch in ihrem Empfangsraum und half ihr, die Bedingungen der vorgeschlagenen Allianz mit Somrey zu überprüfen.
    Auraya sah ihm fest in die Augen. Er dachte an jenen Tag zurück, an dem sie die Nachricht vom Tod ihrer Mutter erhalten hatte. Auf ihr Geheiß hin hatte er den Mann ausfindig gemacht, der die Botschaft zum Tempel gebracht hatte. Zu seiner Überraschung war dieser Mann ein Traumweber gewesen.
    Später hatte sich seine Überraschung noch gesteigert, als er erfuhr, dass Auraya diesen Mann in Verkleidung aufgesucht hatte. Er war sich nicht sicher, was ihn mehr beunruhigte: der Gedanke, dass eine Weiße einem Traumweber einen freundschaftlichen Besuch abstattete, oder dass Auraya versucht hatte, dies in aller Heimlichkeit zu tun - sie wusste also offensichtlich, dass man dieses Verhalten als unklug oder unschicklich ansehen würde.
    Natürlich konnte sie all das in seinen Gedanken lesen. Außerdem musste sie wissen, dass er sich mit ihrer Vergangenheit beschäftigt und von ihrer jugendlichen Freundschaft mit Traumweber Leiard erfahren hatte; ebenso wusste er jetzt, dass sie in der Priesterschaft für ihre wohlwollende Einstellung den Heiden gegenüber bekannt war. Sie musste seinen Gedanken entnommen haben, dass ihre zweite Begegnung mit dem Traumweber bemerkt worden war und dass er, Danjin, Menschen innerhalb und außerhalb des Tempels darüber hatte reden hören. Und zu guter Letzt musste sie wissen, dass er selbst für Traumweber nichts übrighatte.
    In den Wochen, nachdem er Leiard gefunden hatte, hatte sie in seiner Gegenwart kein Wort über die Traumweber verloren. Jetzt, da sie an dem somreyanischen Problem arbeitete, konnten sie dem Thema nicht länger ausweichen. Er musste ehrlich sein. Es hatte keinen Sinn, so zu tun, als stimme er mit ihr überein.
    »Ich fürchte, ich habe keine allzu hohe Meinung von ihnen«, gestand er. »Sie sind bestenfalls mitleiderregend und schlimmstenfalls nicht vertrauenswürdig.«
    Sie zog die Augenbrauen hoch. »Warum mitleiderregend?«
    »Wahrscheinlich deshalb, weil es nur noch so wenige von ihnen gibt und sie so sehr verachtet werden. Und sie sind irregeleitet. Sie dienen den Göttern nicht, daher stirbt ihre Seele mit ihrem Körper.«
    »Warum nicht vertrauenswürdig?«
    »Ihre Gaben - einige davon - ermöglichen es ihnen, den Geist anderer Menschen zu manipulieren.« Er zögerte, da ihm bewusst wurde, dass er soeben wiederholt hatte, was sein Vater zu sagen pflegte. War dies wirklich seine eigene Meinung? »Sie können zum Beispiel ihre Feinde mit Alpträumen peinigen.«
    Sie lächelte schwach. »Hast du je von einem Traumweber gehört, der das getan hätte?«
    Wieder zögerte er. »Nein«, gab er zu. »Aber andererseits gibt es jetzt nur noch so wenige von ihnen. Ich glaube nicht, dass sie es wagen würden.«
    Aurayas Lächeln wurde breiter. »Hat deines Wissens jemals ein Traumweber etwas getan, das ihm die Bezeichnung ›nicht vertrauenswürdig‹ eingetragen hätte?«
    Er nickte. »Vor einigen Jahren hat eine Traumweberin einen Patienten vergiftet.«
    Das Lächeln verschwand, und Auraya wandte den Blick ab. »Ja, ich habe mich mit diesem Fall beschäftigt.«
    Er sah sie überrascht an. »Im Rahmen deiner Ausbildung?«
    »Nein.« Sie schüttelte den Kopf. »Ich habe mich schon immer für Verbrechen interessiert, an denen Traumweber beteiligt waren.«
    »Zu welchem... zu welchem Schluss bist du gekommen?«
    Sie verzog das Gesicht. »Dass die Traumweberin schuldig war. Sie hat ihr Vergehen gestanden, aber ich wollte mich davon überzeugen, dass man sie nicht mit Erpressung oder Gewalt zu diesem Geständnis genötigt hatte. Um Näheres zu erfahren, habe ich mir die Reaktion der anderen Traumweber angesehen. Sie haben sich von der Frau abgewandt. Dies war in meinen Augen der überzeugendste Beweis für ihre Schuld.«
    Danjin hörte mit wachsender Faszination zu. »Sie hätten sich von der Frau abwenden können, um sich selbst zu schützen.«
    »Nein. Ich glaube, Traumweber wissen es, wenn einer aus ihrer Mitte sich eines Verbrechens schuldig gemacht hat. Wenn einer von ihnen zu Unrecht angeklagt wird - und einige der Verhandlungen waren abscheulich durchschaubar -, verteidigen

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