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Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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kreisen und nach Beute Ausschau zu halten, auf die er dann herabzustoßen und die er mit lähmender Magie zu betäuben pflegte. Dass ihm selbst in der Luft nachgestellt wurde, gehörte bisher nicht zu seinen Erfahrungen. Er schwebte direkt unter ihnen und schlug gelegentlich mit den Flügeln.
    Tryss folgte ihm. Er zog die Arme zusammen und packte das Rohr, das an seiner Seite befestigt war, dann breitete er die Flügel aus, bevor er auf den Ark hinabstieß. Eine weitere schnelle Bewegung, und er hielt das Rohr an den Lippen. Jetzt war die Zeit gekommen, um zu sehen, ob seine jüngste Veränderung sich als nützlich erweisen würde.
    Das eine Ende des Rohrs zwischen den Lippen, tauchte er das andere in den Korb mit winzigen Pfeilen, der unter seiner Brust hing. Er saugte an dem Rohr und spürte, wie ein Pfeil hineinglitt. Als er wieder aufblickte, sah er, dass der Ark seine Richtung geändert hatte. Er verlagerte seine Flügel ein wenig und machte sich an die Verfolgung des Arks.
    Der Vogel glitt unter ihm dahin, unsicher, was er von seinen Verfolgern halten sollte. Obwohl die Siyee nur allzu gern Arks fingen und aßen, machten sie sich selten die Mühe, so dass sie für die Vögel keine vertrauten Jäger darstellten. Tryss zielte nach bestem Vermögen, das Blasrohr fest zwischen die Zähne geklemmt, dann blies er so stark, wie er nur konnte.
    Und verfehlte sein Ziel.
    Tryss knurrte - es sollte ein Fluch sein, soweit er das mit dem Rohr zwischen den Zähnen fertigbrachte. Er bückte sich, um einen weiteren Pfeil in das Rohr zu saugen, dann zielte er abermals. Diesmal verfehlte er den Ark um Armeslänge. Seufzend versuchte er es noch ein drittes Mal, aber im letzten Augenblick tauchte der Vogel im Schutz der Bäume unter.
    Enttäuschung hüllte ihn ein. Er knirschte so heftig mit den Zähnen, dass das Rohr barst. Diesmal fluchte er tatsächlich, und das Blasrohr fiel ihm aus dem Mund und in die Pflanzen unter ihm.
    Plötzlich wollte er das Gestänge, in dem er festgeschnallt war, nur noch loswerden. Er flog auf einen Felsvorsprung an der Seite des Tals, landete schwerfällig, setzte sich hin und begann, an den Riemen des Geschirrs zu zerren. Drilli ließ sich vor ihm auf den Boden fallen.
    »Hör auf. Lass mich das tun«, sagte sie und hielt seine Hände fest.
    Er hätte sie am liebsten von sich gestoßen. Warum bin ich so wütend? Schließlich stand er auf, entspannte sich und ließ Drilli die Gurte öffnen. Als der Druck auf seinen Gliedern langsam nachließ und er Drilli mit einem Mal näher kam, als er es je zuvor gewagt hatte, verebbten die Enttäuschung und die Wut.
    »Also, was ist passiert?«, fragte sie, als das Geschirr zu Boden glitt.
    Er verzog das Gesicht. »Ich habe danebengeschossen. Dann ist das Rohr geborsten. Ich... ich habe es zwischen den Zähnen zerquetscht.«
    Sie nickte langsam. »Ich kann dir ein anderes Rohr machen, aber du musst lernen, es geschickter zu benutzen.«
    »Wie?«
    »Du musst üben. Ich habe dir gesagt, es sei nicht so einfach, wie es aussieht.«
    »Aber ich habe geübt.«
    »Auf dem Boden. Du musst dich daran üben, das Rohr in der Luft zu benutzen. An beweglichen Zielen.« Sie wandte stirnrunzelnd den Blick ab. »Und ich denke, du musst etwas bauen, das das Rohr stützt, während du zielst - damit du es nicht verlierst, wenn du es fallen lässt.«
    Er sah sie mit großen Augen an, dann lächelte er. »Ich weiß nicht, warum du dich überhaupt mit mir abgibst, Drilli.«
    Sie erwiderte seinen Blick und grinste. »Du bist interessant, Tryss. Und klug. Aber manchmal ein wenig langsam.«
    Er zuckte zusammen. »Langsam?«
    »Ich habe eine Frage an dich, Tryss. Wie oft muss ein Mädchen einem Jungen gegenüber erwähnen, dass es keinen Partner für das Trei-Trei hat, bevor es aufgibt und es bei jemand anderem versucht?«
    Er starrte sie überrascht an. Sie zwinkerte ihm zu, machte zwei Schritte rückwärts und drehte sich dann um, um sich in die Luft zu schwingen. Einen Moment später wurde sie von einem Aufwind in die Höhe gezogen.
    Kopfschüttelnd ließ er das Geschirr liegen, wo es war, und folgte Drilli.

11
    D er Tempel von Arbeem war von großer Schönheit. Obwohl viel kleiner und weniger aufsehenerregend als der in Hania, gab es keinen Bereich darin, von dem man nicht einen zauberhaften Ausblick gehabt hätte. Von der Vorderseite sah man den Hafen, und an allen Stellen, an denen es möglich war, hatte man Fenster eingebaut, um aufs Wasser schauen zu können.
    Hinter dem Tempel

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