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Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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befand sich ein in vielen Terrassen angelegter Garten. Alle Fenster auf der Rückseite boten einen Blick auf grünes Pflanzenwerk. Auraya hatte auf eine Gelegenheit gehofft, ihre Umgebung näher erkunden zu können, aber bisher hatte sie während der fünf Tage seit ihrer Ankunft in Somrey keine Zeit dazu gefunden.
    Mairae ging an ihrer Seite. »Ich habe über Leiard nachgedacht«, sagte sie leise. »Diese Netzerinnerungen von Mirar machen mir keine Sorgen. Vielleicht verfügt er über mehr Erinnerungen dieser Art als die meisten Traumweber, aber das bedeutet noch lange nicht, dass er Mirar ist.« Sie kicherte. »Mirar war ein Schürzenjäger und ein schamloser Verführer. Leiard scheint mir weder das eine noch das andere zu sein.«
    Auraya lächelte. »Nein. Du zerbrichst dir den Kopf darüber, was die anderen denken werden, nicht wahr?«
    Mairae verzog das Gesicht. »Ja. Es wird Rian nicht gefallen, aber er steckt seine Nase grundsätzlich nicht in die Angelegenheiten anderer Weißer - obwohl er mit seiner Meinung zu dem Thema gewiss nicht hinter dem Berg halten wird. Dyara wird wahrscheinlich bestürzt sein und sich Sorgen machen, dass es Mirar immer noch irgendwie gelingen könnte, durch Leiard gegen uns zu arbeiten. Sie wird von dir erwarten, dass du Leiard fortschickst, obwohl er uns so sehr geholfen hat.«
    »Und Juran?«
    »Das weiß ich nicht.« Mairae runzelte die Stirn. »Hast du mit Juran jemals über Mirar gesprochen?«
    Auraya schüttelte den Kopf.
    »Er redet nicht auf die Art über diese Ereignisse, wie man es erwarten würde. Man sollte meinen, er sei froh darüber, dass Mirar ihm das Leben nicht mehr schwermachen kann, aber stattdessen sagt er, es sei - wie hat er es noch gleich ausgedrückt? - eine ›unglückliche Notwendigkeit‹ gewesen. Ich glaube, er fühlt sich deswegen schuldig. Ganz sicher bedauert er, was geschehen ist.«
    »Warum?«
    »Keine Ahnung.« Mairae zuckte die Achseln. »Aber ich denke, dass sich neue Schuldgefühle und neues Bedauern in ihm regen werden, wenn er Mirars Erinnerungen in Leiards Geist sieht.«
    »Ich verstehe.« Auraya biss sich auf die Unterlippe. »Wenn ich Leiard durch einen anderen Traumweber ersetze, besteht nach wie vor die Gefahr, dass Juran an Mirar erinnert werden wird. Viele Traumweber tragen Mirars Erinnerungen in sich, obwohl man nur selten so viele von ihnen bei einem einzigen Menschen findet. Ein jüngerer Traumweber wird keine solchen Erinnerungen in sich tragen, aber möglicherweise wird er uns auch nicht so nützlich sein können.«
    Mairae seufzte. »Allein die Anwesenheit eines Traumwebers wird ihn an Mirar erinnern. Es ist nur die Frage, in welchem Maße das geschieht. Juran ist sicher in der Lage, mit Erinnerungen an die Vergangenheit zu leben, aber es ist vielleicht ein wenig zu viel verlangt, ständig den realen Erinnerungen Mirars ausgesetzt zu sein.«
    »Was sollen wir jetzt tun?«
    Mairae schürzte die Lippen, dann zuckte sie die Achseln. »Abwarten. Ich werde Juran von diesen Erinnerungen berichten, so dass er darauf vorbereitet ist. Sollten sie sich als Problem erweisen, werde ich dir Bescheid geben. Ansonsten machst du einfach weiter wie zuvor.«
    Auraya seufzte vor Erleichterung. »Das werde ich.« Sie kamen zu einem kleinen Pavillon und setzten sich. In einer Nische stand eine lebensgroße Statue von Chaia. Sie war beeindruckend genau - eine steinerne Version der strahlenden Gestalt, der Auraya bei der Erwählungszeremonie von Angesicht zu Angesicht begegnet war. »Ich müsste eigentlich völlig erschöpft sein. All diese politischen Gespräche, aber ich werde niemals müde.«
    »Eine weitere Gabe der Götter«, sagte Mairae. »Ohne sie wären wir von dem üppigen somreyanischen Essen gewiss schon krank geworden - oder fett.«
    Auraya grinste. »Denkst du, dass es auch nur eine einzige adlige Familie gibt, die uns noch nicht bewirtet hat? Wir haben bisher jede Mahlzeit in einem anderen Haus eingenommen.«
    »Ich gewinne langsam den Eindruck, dass sie immer neue Essenszeiten erfinden, nur damit wir mehr Leute besuchen können.«
    »Eigentlich habe ich ein schlechtes Gewissen deswegen. Während wir uns amüsieren, läuft der arme Leiard zwischen uns und dem Traumweberhaus hin und her. Er ist vollkommen erschöpft.«
    »Dann werden wir um seinetwillen hoffen müssen, dass der Rat die Änderungen der Allianzverträge akzeptiert, sonst wird er das alles noch einmal mit ihnen durchgehen müssen. Ah - da kommt dein zweiter Mann.«
    Auraya

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