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Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier

Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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ein Plündererschiff zu versenken.«

45
    S eit Emerahl in das Sumpfgebiet gekommen war, hatten die Einheimischen ihr jeden Abend eine Nachricht überbracht. Zuerst hatte es geheißen: »Folge dem Blut der Erde.« Das war offenkundig gewesen, da der rote Schlamm, den einige der Nebenläufe mit sich führten, kaum übersehen werden konnte. Sobald alles Wasser die gleiche Farbe hatte, hatte die Weisung »Begib dich zu dem flachen Berg« sie in dieselbe Richtung geführt. Nicht dass sie in einer geraden Linie hätte gehen können. Sie musste ihren Weg zwischen Inseln finden, deren kleinste nur wasserumspülte Grasbülten, deren größte aber schon kleine Hügel waren, und gleichzeitig alle für ihr Boot gefährlichen Untiefen meiden. Heute Morgen hatte sie sich bemühen müssen, »mit der stärksten Strömung zu kämpfen», die zu ihrer Erleichterung in einem ausreichend tiefen Kanal ging, um ihr Boot ohne Grundberührung hindurchzumanövrieren.
    Sobald der Boden fest genug war, um mehr zu tragen als Grasbüschel, war sie auf eine hohe, üppige Pflanzenwelt gestoßen. Dünne Baumstämme ragten hoch in den Himmel, locker verwoben von Ranken aller Art. Wurden die Bäume allzu hoch für den sumpfigen Grund, lehnten sie sich schräg aneinander oder stürzten vollends um, und ihr gewaltiges Wurzelwerk erhob sich aus dem Morast.
    Und es gibt keine Hinweise auf irgendwelche Höhlen, dachte Emerahl. Dazu finden sich hier einfach zu wenige Felsen. Ich schätze, ich habe noch einen weiten Weg vor mir.
    Noch während ihr diese Überlegung durch den Sinn ging, erkannte sie, dass sie sich irrte. Der Fluss hatte eine Biegung gemacht, und vor ihr erhob sich eine Felswand, die kaum höher war als die Bäume. An ihrem Fuß hatte das Wasser flache Hohlräume ausgespült - keiner davon groß genug, um eine Höhle zu sein, aber es bestand durchaus die Möglichkeit, dass sich das bald ändern würde.
    Ihr Herz begann ein wenig schneller zu schlagen. Der Fluss folgte weiterhin diesen niedrigen Klippen. Emerahl widerstand der Versuchung, das Boot schneller voranzutreiben. Unter der Oberfläche des trüben roten Wassers lagen noch immer Baumstümpfe und Untiefen verborgen.
    Die Felswand wellte sich und zwang den Fluss in einen gewundenen Lauf. Nachdem sie seinen Biegungen über eine Stunde lang gefolgt war, umrundete sie eine Ecke und stieß einen Seufzer der Zufriedenheit aus.
    Vor ihr weitete sich der Fluss zu einem kleinen See, an dessen Ufer sie ein Maßwerk von Löchern und Höhlen vorfand. Gekräuseltes Wasser auf dem See verriet ihr, wo darin die Strömung verlief. Sie führte sie direkt zum Eingang einer größeren Höhle. Emerahl hielt darauf zu. Unmittelbar bevor sie die Höhle erreichte, blickte sie zum Himmel auf und verzog ihr Gesicht zu einem grimmigen Lächeln.
    Höhlen. Warum verschlägt es uns Unsterbliche immer wieder in Höhlen?
    Das gedämpfte Licht des Sumpfwaldes verblasste rasch. Emerahl schuf ein Licht und ließ es vor sich leuchten. Das Dach der Höhle fiel so weit ab, dass ihre Mastspitze sie berührt haben würde, hätte sie nicht bereits am Vortag den Mast gelegt, damit er sich nicht in den zahlreichen Ranken und Lianen verfing. In ihrem Licht erkannte sie Öffnungen zu beiden Seiten, die in ein Labyrinth natürlicher Hohlräume und Durchgänge führten.
    Sie folgte der Strömung weiter in die Felswand hinein. Sie verlief geradlinig und verriet sich weiter durch ein leichtes Kräuseln der Wasseroberfläche. Die Luft war feuchtigkeitsgeschwängert, und es herrschte eine beklemmende Stille.
    Plötzlich wurde die Decke vor Emerahl so hoch, dass sich ihr Licht darin verlor, und die Wände und Höhlen zu beiden Seiten verschwanden ebenfalls. Sie verlangsamte ihre Fahrt, lief vorsichtig in die Leere vor ihr ein und erhellte ihr Licht so weit, bis es eine riesige Höhle ausleuchtete. Nur die von ihrem Boot verursachten Wellen bewegten hier noch das stille Wasser. Am gegenüberliegenden Ende der Höhle erkannte sie knapp über der Wasseroberfläche einen Felssims.
    Und auf dem Felssims stand ein großer irdener Krug.
    Das ist vermutlich die Stelle, an der ich von Bord gehen soll, überlegte sie.
    Sie lenkte das Boot an den Felsvorsprung, griff nach ihrer Vorleine und ging an Land. Der Krug war gefüllt mit klarem Wasser. Emerahl sah sich um. In der Nähe gab es zwei Höhleneingänge. Über dem größeren war ein Symbol eingemeißelt - zwei kleine durch eine Linie verbundene Kreise.
    Als sie Zug auf dem Anlegeseil spürte,

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