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Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier

Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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Leben deines Vaters?«
    Dieser Schwur war durchaus üblich unter den Kindern, ließ sie aber dennoch innehalten.
    »Ich verspreche beim Leben meines Vaters, dir den geheimen Schatz zu zeigen, wenn du mir den geheimen Weg aus der Stadt zeigst.«
    Er nickte, dann grinste er. »Folge mir.«
    Sie blinzelte überrascht. »Du willst gleich jetzt gehen?«
    »Warum nicht?«
    Sie blickte zu Teiti hinüber, die sie genau beobachtete.
    »Warte. Wir müssen zuerst meine Tante überlisten, sonst wird sie mich aufhalten.«
    »Das ist nicht nötig«, erwiderte Rissi. »Du kannst von diesem Teich aus dorthin gelangen. Sie wird dich tauchen sehen und nicht wissen, wo du an die Oberfläche gekommen bist. Bis sie begreift, dass du nicht mehr hier bist, werden wir längst fort sein.«
    Dies war die Gelegenheit, auf die sie gewartet hatte, aber sie zögerte dennoch. Teiti würde furchtbar wütend sein.
    Rissi zog spöttisch die Augenbrauen hoch. »Was ist? Hast du Angst, dich in Schwierigkeiten zu bringen?«
    Sie schluckte, dann schüttelte sie den Kopf. »Nein. Zeig mir den Weg.«
    Er watete ins tiefere Wasser, dann tauchte er unter die Oberfläche. Imi holte tief Luft und hoffte, Teiti werde glauben, dass sie feststellen wollten, wer von ihnen am längsten den Atem anhalten konnte. Nach kurzem Bedenken folgte sie ihm.
    Rissi steuerte das tiefere Wasser in der Nähe der Stelle an, an der die älteren Kinder zu finden waren. Er schwamm mit schnellen Stößen, und Imi musste sich anstrengen, mit ihm mitzuhalten. Ein Tunneleingang kam in Sicht, und sie spürte, wie die Strömung, die das Wasser im Kinderteich frisch hielt, sie hinter Rissi herzog.
    Sie war noch nie zuvor in diesen Tunnel geschwommen und konnte nur darauf vertrauen, dass Rissi sich nicht hineingewagt hätte, wenn der Tunnel nicht irgendwo an die Oberfläche führte, bevor ihnen die Luft ausging.
    Es dauerte nicht lange, bis sie die gekräuselte Oberfläche des Wassers über sich sah. Rissi schwamm hinauf, schöpfte Atem und tauchte dann wieder ab. Sie folgte seinem Beispiel und konnte einen flüchtigen Blick auf einen ärmeren Teil der Stadt erhaschen.
    Sie schwammen durch mehrere weitere Tunnel, und das Wasser und die Häuser wurden von Mal zu Mal schmutziger. Voller Abscheu begriff sie, dass sie sich in den Ausflussströmungen befanden, die die Abwässer aus der Stadt trugen, und sie gab Acht, nichts von dem Wasser zu schlucken.
    Die Strömung wurde immer stärker. Als sie in der Nähe der verfallenen Mauer eines Hauses an die Oberfläche kamen, klammerten sie sich an die Steine am Ufer, um nicht von der Strömung mitgerissen zu werden. Rissi sah sie mit ernster Miene an.
    »Das ist die letzte Etappe. Wenn wir dort hinauskommen, werden wir uns im Meer befinden. Der einzige Rückweg führt durch den Haupttunnel. Oder wir können jetzt hinausklettern und zurückgehen.«
    Sie blickte in die Richtung, in die die Strömung dahinschoss. Sie würde sie durch jeden Tunnel ziehen, der vor ihnen lag. Falls der Tunnel an irgendeiner Stelle versperrt war oder sie sich irgendwo verfing, könnte sie ertrinken.
    »Wie oft hast du das schon gemacht?«
    Er grinste. »Ein Mal.«
    Ihr Herz hämmerte, und ihr wurde bewusst, dass sie Angst hatte. »Das ist eine schlechte Idee.«
    »Wir brauchen es nicht zu tun«, erwiderte er. »Ich werde den anderen nicht erzählen, dass du nicht hinausgeschwommen bist. Ich habe dir den Weg aus der Stadt gezeigt, also musst du mir verraten, wo der Schatz ist.«
    Sie sah ihn an, und eine Welle der Enttäuschung und der Wut schlug über ihr zusammen. Er hatte nicht gesagt, dass es so gefährlich sein würde. Aber er hatte es schon einmal gemacht und überlebt. Wie schwer konnte es schon sein? Sie brauchte sich lediglich von der Strömung hindurchtragen zu lassen. Schließlich nahm sie ihren ganzen Mut zusammen und zwang sich, Rissi trotzig anzustarren.
    »Erst wenn wir auf der anderen Seite sind«, sagte sie.
    Er lachte, dann stieß er einen Triumphschrei aus. »Lass es uns tun! Versuch, dich in der Mitte der Strömung zu halten. Und du solltest vorher richtig tief einatmen. Ich werde dich festhalten, so lange ich kann. Fertig? Auf drei. Eins, zwei...«
    Das Herz klopfte ihr bis zum Hals, aber irgendwie brachte sie es fertig, ihre Lunge mit Luft zu füllen.
    »... drei!«
    Sie tauchten in die Strömung hinab. Rissi packte sie am Handgelenk und hielt sie fest, während sie in die Dunkelheit dahintrieben. Sie fragte sich, wie sie sich in der Mitte des Stroms

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