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Das Zeitalter der Fuenf 03 Goetter

Das Zeitalter der Fuenf 03 Goetter

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 03 Goetter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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Er kniff die Augen zusammen. »Du warst dort?«
    »Ja. Als deine Leute aus den Minen kamen. Auf diese Weise haben wir erfahren, dass wir vom Pass abziehen und euch dort entgegentreten mussten.«
    Er schüttelte den Kopf. »Was hast du dort getan?«
    Mich wegen Leiard gegrämt, dachte sie ironisch. Das kann ich ihm wohl kaum erzählen... »Ich habe mich umgesehen«, antwortete sie. »Ich wollte gerade gehen, aber Chaia hat mich daran gehindert.« Sie lächelte. »Manchmal ist es durchaus besser, wenn ein Gott bereit ist, zu erscheinen und seinen Anhängern Anweisungen zu geben.«
    Er zog die Augenbrauen hoch, was seinem Gesicht einen nachdenklichen Ausdruck verlieh.
    »Glaubst du, dass meine Götter real sind?«, fragte sie.
    Er zuckte die Achseln. »Ich habe sie zwar nicht gesehen, aber ich halte es für wahrscheinlich.«
    »Sind deine Götter Überlebende des Kriegs der Götter?«
    »Das weiß ich nicht«, antwortete er offen. »Sie haben nie behauptet, dass sie es nicht wären.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Entweder eure Götter sind neu, oder meine Götter wissen nicht, dass eure Götter ihnen entkommen sind.«
    Er schürzte die Lippen und musterte sie versonnen. »Stört es dich nie zu wissen, dass deine Götter behauptet haben, so viele andere Götter getötet zu haben, und stolz darauf sind?«
    Sie runzelte die Stirn. »Nein. Die alten Götter waren grausam und haben Sterbliche übel missbraucht.«
    »Und deine Götter haben das nicht getan?«
    Auraya musste plötzlich an Emerahls Geschichte über Chaias Verführung sterblicher Frauen denken und an die Berichte über Verkrüppelungen während der Jahre, in denen Huan die Siyee geschaffen hatte. Diese Berichte wurden von Generation zu Generation weitergegeben.
    »Du zögerst«, bemerkte er leise.
    Ich glaube, ich habe soeben einen dieser Augenblicke der Schwäche gezeigt, die ich geplant hatte, überlegte sie. Nur dass dies nicht geplant war und ich mich nicht verstellt habe.
    »Sie mögen nicht ohne Fehler sein«, räumte sie ein. »Aber bei Wesen, die so alt sind wie sie, lässt es sich wohl kaum vermeiden, ab und zu schlechte Entscheidungen zu treffen. Nach allem, was man mich gelehrt hat, haben die toten Götter sich weit schlimmerer Dinge schuldig gemacht. Was mehr zählt als die vergangenen Irrtümer, ist der Umstand, dass der Zirkel seit seiner Begründung Frieden, Ordnung und Wohlstand nach Nordithania gebracht hat. Während der letzten hundert Jahre sind sieben Länder Verbündete geworden, und es gab keinen Krieg mehr - bis deine Truppen angegriffen haben.«
    Seine Miene war jetzt undeutbar. Er trat aus den Linien des Sterns heraus, kam auf sie zu und deutete dann auf die Öffnung. »Wollen wir weitergehen? Ich würde dir gern das Untere Sanktuarium zeigen, wo wir zusammenkommen und uns um die Belange der Öffentlichkeit kümmern. Wenn dir Frieden, Ordnung und Wohlstand so sehr am Herzen liegen, wirst du es gewiss interessant finden.«
    Sie lächelte und gestattete ihm, sie aus dem Raum zu führen.
     
    Die Wolken, die den Himmel überzogen, waren von einem leuchtenden Orange, das langsam in ein dunkles Rot überging, aber eine Wand aus Dunkelheit verbarg die Quelle des verblassenden Lichts. Die Steilwand, die das trockene Land überragte, verkürzte die Tage, weil bereits nachmittags die Sonne dahinter verschwand.
    Hier möchte ich nicht leben, dachte Emerahl. Dieses Kliff hat etwas Bedrohliches. Es ist ein Gefühl, als könnte es jeden Augenblick auf uns herabstürzen.
    Die Schnelligkeit, mit der es den Denkern gelungen war, eine Plattan-Karawane zusammenzustellen und nach Sorlina zu gelangen, war beeindruckend. Zwei Tage nachdem sie die Knochen gelesen hatte, hatte Emerahl ihre Unterkunft bezahlt und ihre Habe in einen von mehreren geschlossenen Plattans gebracht, die danach aus der Stadt gerollt waren. Barmonia hatte ihr mitgeteilt, dass er die Gruppe leiten würde; er war so viele Male in der Ruinenstadt gewesen, dass er seine Besuche dort nicht mehr zählen konnte. Hätte sie seine Geringschätzung ihr gegenüber nicht deutlich spüren können, hätte sie seine leutselige Art vielleicht als Hinweis gewertet, dass er sich langsam für sie erwärmte.
    Soll er doch ruhig freundlich tun, überlegte sie. Anderenfalls würde die Reise weniger angenehm werden. Ich kann ihm wohl kaum sagen, dass ich weiß, dass er und seine Gefährten planen, mich auf irgendein Schiff zu verfrachten, sobald sie die Schriftrolle gefunden haben.
    Ein schwaches Beben lief

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